Es sind 5.000 Wasserflaschen, die mit Farben befüllt werden können: Die Kunstaktion „LUX OVALIS“ („Das ovale Licht“) lädt vom 10. Oktober bis 16. November im Kulturzentrum B 12 zum Mitmachen ein. Bereits im September 2023 war die Aktion Teil der interkulturellen Woche in Bottrop. Dort war sie ein großer Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher auf dem Rathausplatz.
Nun kommt die Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf erneut auf Einladung des Stadtkatholikenrats Bottrop und der Kirchhellener Pfarrei St. Johannes der Täufer nach Bottrop. Unter Anleitung von Mitgliedern des Stadtkatholikenrats werden dann die 5.000 Wasserflaschen befüllt und zu einer Gesamt-Installation vereint. Das imposante Kunstwerk weist mit 10 Metern Länge, 3 Metern Höhe und 2,5 Metern Tiefe beachtliche Dimensionen auf. Das Herzstück der Installation bildet ein ovales Gebilde, das mit den 5.000 Flaschen bestückt ist.
Die Kunstaktion in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturamt bietet unter anderem eine einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt des Menschen in dieser Gesellschaft zu zeigen und zu würdigen. Alle Besucherinnen und Besucher können sich selbst kreativ zeigen, sich einbringen und damit auch Teil des Kunstwerks werden. Aus einer Vielzahl von Farben kann jeder und jede diejenige zusammenmischen, die das aktuelle Lebensgefühl am besten widerspiegelt. Durch das schrittweise Befüllen der Flaschen verändert sich das Kunstwerk und entwickelt sich weiter. Es ergibt sich ein dynamisches, sich stetig wandelndes Gesamtbild.
„LUX OVALIS“ verspricht ein inspirierendes und bereicherndes Erlebnis zu werden - ein Highlight im kulturellen Kalender Bottrops. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Magie des Lichts zu entdecken und in eine Welt voller Farben und Formen einzutauchen.
Weitere Informationen
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 10. Oktober, 18 Uhr, im Kulturzentrum B12, Böckenhoffstraße 12a. Es gibt ein Begleitprogramm mit unterschiedlichen Veranstaltungen am Kunstwerk. Die regulären Öffnungszeiten sind donnerstags von 16 bis 19 Uhr, freitags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr sowie auf Anfrage.
Weiteres findet sich auch im Internet auf www.luxovalis.de
„Abschied und Aufbruch“ heißt es am 6. Oktober in St. Bonifatius. An diesem Tag, dem Erntedankfest, feiert die Pfarrei St. Cyriakus die letzte heilige Messe in dieser Fuhlenbrocker Kirche. Es ist ein Tag, der gut passe, erklärt Andreas Willenberg, Pastor im Fuhlenbrock. „An diesem Ort ist viel Gutes geschehen, für das wir dankbar sind. Wir möchten an die Früchte erinnern, die hier gewachsen sind.“ Fast 70 Jahre war das Gotteshaus ein Ort des Gebets und Treffpunkt für die versammelte Gemeinde: 1957 wurde der Grundstein gelegt, 1958 erfolgte die Konsekration.
Dass sich die Gläubigen von ihrer Kirche verabschieden müssen, war hingegen bereits länger klar. Im Votum des Pfarreientwicklungsprozesses war vor acht Jahren festgelegt worden, dass St. Bonifatius bis zum Jahr 2025 einer anderen Nutzung zugeführt werden soll. Ansteigende Kirchenaustrittszahlen sowie der demografische Wandel hatten die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in der Pfarrei und in Bottrop schrumpfen lassen. Gleichzeitig nehmen die Kosten für den Unterhalt der Kirche deutlich zu. Bisher gab es noch eine Vorabendmesse am Samstagnachmittag in St. Bonifatius. Ab Oktober wird diese in St. Ludgerus gefeiert.
In der Vorwoche zum 6. Oktober haben die Gläubigen Gelegenheit zum persönlichen Abschiednehmen. Die Kirche wird ab Samstag, 28. September, zu bestimmten Zeiten geöffnet sein. Wer mag, kann in dieser Zeit den Kirchenraum erfahren, ihn auf sich wirken lassen und an einer Erinnerungswand persönliche Gedanken oder Erinnerungen teilen. Am Tag der letzten Messe sei es sicherlich zu „rummelig“ dazu, vermutet Andreas Willenberg. Nach der Messe soll es in einer Prozession zur St.-Ludgerus-Kirche gehen, wo das Erntedankfest gefeiert wird. Eine heilige Messe in St. Ludgerus wird es deswegen an diesem Tag nicht geben.
„Es war uns wichtig, dass die Menschen aus St. Bonifatius und St. Ludgerus diesen Tag mitgestalten können“, betont Pastor Willenberg. In diesem Sinne hatten sich Gemeindemitglieder aus beiden Standorten mit ihm und Gemeindereferentin Britta Walkowiak zusammengefunden, um die Messe und das folgende Programm vorzubereiten. Der Gottesdienst bestehe thematisch gesehen aus drei Teilen, erläutert er. Der erste Teil sei von Abschied und Schmerz geprägt, was sich unter anderem in den Kyrierufen ausdrücke. Der zweite Teil stelle die Erinnerung in den Mittelpunkt. In Form eines Dialogs mit Pastor Willenberg tragen anstelle der Predigt drei Gläubige aus St. Bonifatius vor, was sie dort erlebt haben und was sie mit dem Gotteshaus verbindet. Der dritte Teil schließlich sei auf die Zukunft ausgerichtet, so Willenberg. Das zeige sich beispielsweise in den Fürbitten. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Chor „Cantamus“ und der noch jungen Lobpreisband gestaltet – und damit von Musikern, die im Fuhlenbrock proben oder dort beheimatet sind. Posaunenklänge begleiten die Prozession zur Ludgerus-Kirche.
Bei der Prozession, bei der auch die KiTas St. Bonifatius und St. Ludgerus mitgehen, werden die Gläubigen aus St. Bonifatius das Allerheiligste mitnehmen, die Sakramentsglocken sowie die 200 Kilogramm schwere Konradsglocke. Sie gehörte einst zur früheren Konradskapelle im Haus Waldfrieden, später dann zur Bonifatius-Kirche. „Es sind vertraute Dinge, die wir weiternutzen und weiterhören werden“, sagt Willenberg. Die Konradsglocke wird die Sakristeiglocke der Ludgerus-Kirche ersetzen, die dann „in den Ruhestand“ geht, so Willenberg scherzhaft. An St. Ludgerus angekommen, werden die KiTa-Kinder einen Abschluss gestalten. Im Innenhof des Ludgerushauses wird ein Erntedank-Frühschoppen stattfinden. Auch die Erntegaben werden verteilt.
Wichtig sei es, auch weiterhin Beziehungsmöglichkeiten zu bieten und Treffen zu ermöglichen, betont Willenberg. Die Räume unterhalb des ehemaligen Bonifatiusheims können weiterhin genutzt werden. Auch die umgebaute KiTa St. Bonifatius bringe Kinder und ihre Familien mit der Welt des Glaubens in Berührung, heißt es in einem Brief von Propst Jürgen Cleve an die Pfarrei. Was in Zukunft auf dem Gelände der Kirche geschieht, ist noch offen. „Unsere Pfarrei erreichen Anfragen von Interessierten, die das Gelände, auf dem die Kirche steht, gerne für Projekte nutzen möchten, die im Einklang mit einer von uns als geeignet angesehenen Nachnutzung stehen“, informiert Cleve in seinem Brief. Die Stadtverwaltung habe signalisiert, dass die Fläche baurechtlich gut verwertbar ist. Sie hätte ein Interesse daran, dass der Kirchturm als Landmarke erhalten bleibt.
Um die Ausstattung des Gotteshauses kümmere sich die Pfarrei erst nach der letzten Messfeier. „Wir können nicht sofort alles lösen“, sagt Willenberg. Mit dieser Frage wird sich auch der Kreis derer beschäftigen, die den Abschiedstag mit vorbereitet haben. Sie möchten sich nach dem 6. Oktober weiter treffen. Ebenso um die Frage zu klären, wie den Menschen aus St. Bonifatius Brücken nach St. Ludgerus gebaut werden können. Fest steht bereits, dass es samstags einen Fahrdienst geben wird, der Gläubige, die die Vorabendmesse besuchen möchten und nicht selbstständig nach St. Ludgerus kommen können, dorthin bringen wird.
Eine schöne Erinnerung an St. Bonifatius ist das Fotoheft, das Küster Thomas Dodt mit eigenen Bildern der Kirche zum Abschied erstellt hat. Der Begleittext drückt es passend aus: Das Fotoheft solle trotz aller Wehmut auch ein erfreuendes Andenken an diese über Jahrzehnte so vielen Menschen vertraute Kirche im Fuhlenbrock sein.
Weitere Informationen:
Der Gottesdienst am Sonntag, 6. Oktober, beginnt um 10 Uhr in St. Bonifatius, Im Fuhlenbrock 186. Im Anschluss geht es in einer Prozession zur St.-Ludgerus-Kirche, Birkenstraße 73. Im Innenhof des Ludgerushauses, Ludgeristraße 4, findet ein Erntedank-Frühschoppen mit Würstchen und Waffeln statt. Dort werden auch die Erntegaben verteilt.
In der Vorwoche ist die St.-Bonifatius-Kirche zu folgenden Zeiten geöffnet:
Samstag, 28. September,
15 Uhr bis 17 Uhr
Sonntag, 29. September,
15 bis 19 Uhr
Montag, 30. September, bis Freitag 4. Oktober,
10 und 12 Uhr und 15 und 19 Uhr
Faszinierend an diesem Beruf ist für sie die große Bandbreite. Denn mitunter ist Rebekka Griemens Handwerkerin, Köchin, Seelsorgerin oder Gottesdienstleiterin – von allem ein bisschen. Als Gemeindereferentin nehme sie unterschiedliche Rollen ein. „Es ist ein Potpourri aus allem“, sagt die 26-Jährige.
Seit dem 1. September ist Rebekka Griemens in der Propsteipfarrei St. Cyriakus tätig. Am Sonntag, 22. September, wird sie in der Familienmesse in der St.-Cyriakus-Kirche offiziell vorgestellt. Ein wenig umsehen konnte sie sich bereits an ihrem neuen Arbeitsplatz. „Alles Weitere muss ich noch auf mich zukommen lassen und mich in die neue Aufgabe hineinfinden“, sagt sie. Sie müsse schauen, was gewollt und was sinnbringend ist. Fest steht, dass ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Tätigkeit die Jugendarbeit sein soll. Sie wird die Firmvorbereitung mitgestalten und den Kontakt zu den weiterführenden Schulen aufnehmen. Ein erster Höhepunkt wird sicherlich die Messdienerfahrt nach Rom sein, die sie im Oktober zusammen mit Gemeindereferentin Jennifer Brink und Propst Dr. Jürgen Cleve begleiten wird.
Für Rebekka Griemens ist Glaube mehr als der sonntägliche Gottesdienstbesuch. Glaube könne auch auf andere Weise gelebt und sichtbar werden. Für sie als Gemeindereferentin sei es wichtig, authentisch zu sein. Sie hofft darauf, dass dadurch Menschen Glauben anders wahrnehmen und selber einen Zugang bekommen können.
Die Arbeit mit Jugendlichen ist für sie nicht unbekannt: Auch in ihrer Assistenzzeit in der Propsteipfarrei St. Augustinus in Gelsenkirchen war sie ein wesentlicher Schwerpunkt, ebenso die Firmvorbereitung. Doch auch ungewöhnliche Bereiche gehörten dazu wie die Fanseelsorge und Fanclubseelsorge im Rahmen der „Offenen Kirche Schalke“ an den Heimspieltagen des FC Schalke 04. Anhängerin der Gelsenkirchener Knappen ist sie dadurch trotzdem nicht geworden – als „Essener Mädel“ ist sie bis heute ein Fan von Rot-Weiss Essen.
Rebekka Griemens wächst in Essen-Altenessen in einer katholischen Familie und mit zwei Brüdern auf. Sie besucht das katholische B.M.V.-Gymnasium und wird nach der Erstkommunion Messdienerin. Trotz der Nähe zur Kirche ist nach dem Abitur der Weg zum Beruf der Gemeindereferentin nicht vorgezeichnet. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie und wollte eigentlich Orthopädietechnikerin werden“, erzählt sie. Nach einem Jahr mit unterschiedlichen Praktikumsstellen in der Ortopädietechnik und im Eventmanagement entscheidet sie sich jedoch anders, denn beide Berufe erfüllen sie nicht. Ihre Mutter ist es schließlich, die sie daran erinnert, dass sie doch Gemeindereferentin werden wollte. Nicht zuletzt um Vieles besser zu machen.
An der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn nimmt sie 2017 das Studium der Religionspädagogik auf – jetzt „Angewandte Theologie“ genannt. Während des Studiums macht sie bei einem Praktikum bereits 2018 erste Erfahrungen in St. Cyriakus, lernt die Arbeit an der Cyriakusschule und mit Gemeindereferentin Christiane Hartung kennen. 2020 schließt sie die Zeit in Paderborn mit dem Bachelor ab. Nach der dreijährigen Assistenzzeit in Gelsenkirchen, bleibt sie nach ihrer Beauftragung zur Gemeindereferentin 2023 noch für ein Jahr dort. Denn die vorherige Zeit sei leider auch von der Corona-Pandemie und Fusionen geprägt gewesen, erklärt sie. Im vergangenen Jahr habe sie die Arbeit dort vor allem von der schönen Seite erleben dürfen.
Jetzt freue sie sich auf ihre Arbeit mit Jugendlichen in Bottrop. „Was sich vor Ort etabliert, kann nur gut sein“, blickt sie positiv in die Zukunft. Ihr Beruf bringe ständig Neues, sei immer abwechslungsreich und nicht auf einen Bereich beschränkt. „Das ist das Coole daran.“
Weitere Info
Rebekka Griemens ist am Kirchplatz 2-3 erreichbar, Telefon 0157 37 24 07 69, E-Mail rebekka.griemens@bistum-essen.de. Die Familienmesse am Kirchplatz 1, in der sie offiziell vorgestellt wird, beginnt um 11.15 Uhr.
Am Sonntag, 8. September, wurde in Vonderort das Patronatsfest von St. Suitbert und des gleichnamigen Malteser-Stiftes gefeiert. Der Tag begann mit der Feier der Heiligen Messe in der Kirche. Vor dem Beginn waren am Eingang alle Gottesdienstbesucher:innen gebeten worden, mit unterschiedlichen Farben ihren Fingerabdruck auf insgesamt vier Leinwänden zu hinterlassen. Was das bedeutete, wurde später in der Messe erklärt.
Doch zunächst sprach Zelebrant Pastor Hans-Josef Vogel über das Leben des heiligen Suitbert. Suitbert kam aus England und war als Missionsbischof unter anderem an Ruhr und Lippe unterwegs. „Vielleicht ist er vor 1.300 Jahren auch durch Vonderort gelaufen“, stellte es sich Pastor Vogel vor. Suitbert verlegte später seine Tätigkeit auf den Bereich rund um das heutige Düsseldorf. 695 gründete er das Benediktinerkloster Swidbertswerth - später Kaiserswerth -, dem er als Abt vorstand. Er starb am 1. März 713, sein Gedenktag ist der 4. September.
Wie im Evangelium des Tages der geheilte taubstumme Mann von Jesus ein „Effata“ – Öffne dich – zugesprochen bekommt, habe sich auch Suitbert für den Glauben und seine Weitergabe geöffnet, erklärte Pastor Vogel. Bei der Taufe hörten alle Christen das „Effata“, als Zeichen, sich für die Botschaft Gottes zu öffnen und diese zu bekunden.
Dieser Gedanke setzte sich in der Ansprache von Sonja Sondermann fort, die anstelle der Predigt folgte. Der heilige Suitbert habe sein persönliches Profil in der Region hinterlassen, erklärte sie. Er habe ihr seinen Fingerabdruck verpasst. Dasselbe hätten auch die Gottesdienstbesucher:innen vor Beginn der Messe auf den Leinwänden gemacht. „Jeder Mensch hat ein einmaliges und besonderes Profil, das ihn einzigartig macht“, betonte Sonja Sondermann.
Als einige Kinder die vier Leinwände nach vorne brachten, zeigte sich beim Zusammenlegen, dass diese einen Stern ergaben. Schließlich wird der heilige Suitbert meist mit einem Stern in der Hand als Attribut dargestellt. Der Legende nach soll Suitberts Mutter bei seiner Geburt von zwei Sternenstrahlen getroffen worden sein– verbunden mit dem Auftrag, Gallien und Germanien zu missionieren. Der Stern zeige, dass „wir uns an Suitbert und sein Wirken erinnern sollen“, erklärte Sondermann weiter. Die Anwesenden sollten überlegen, wo sie überall ihren Fingerabdruck hinterlassen. Das geschehe beim Gang durch Türen oder beim Händeschütteln, absichtlich oder unabsichtlich. „Wir hinterlassen überall Spuren.“ Dadurch entstünden Verbindungen, eine Gemeinschaft, die trägt, wie hier im Gottesdienst, wo gemeinsam gebetet und gefeiert würde.
„Wie Suitbert seine Spuren hinterlassen hat, sollen auch wir im positiven Sinne unsere Spuren hinterlassen“, endete Sonja Sondermann. „Wir sollen ein Fingerabdruck Gottes sein“, griff auch Pastor Vogel schließlich das Bild noch einmal auf.
Nach der Feier der Messe, die vom Familienchor St. Suitbert musikalisch gestaltet wurde, wurde vor dem Gotteshaus zur Begegnung bei Essen und Getränken eingeladen. Eine weitere Möglichkeit, Gemeinschaft zu erfahren und auch auf diese Weise Spuren zu hinterlassen.
Zu einer Wegekreuzwanderung hatte am Freitag, 6. September, wieder der Verein Barbaraheim Bottrop Lehmkuhle e.V. eingeladen. Unter dem Motto „Geh mit uns“ starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den mittlerweile zur Tradition gewordenen Gang in diesem Jahr am „Trappeschen Kreuz“ an der Ecke Essener Straße/Prosperstraße. Aufgrund plötzlich einsetzenden Regens wurden von den ursprünglich sechs geplanten Stationen zwei ausgelassen.
Auf dem Weg sollten zum einen Gedanken an die Menschen, die die Wegekreuze einst errichteten im Mittelpunkt stehen, hatte es Eberhard Lang vom Barbaraverein zur Begrüßung formuliert. Zum anderen könnten aber auch Gedanken über den Kreuzestod Jesu verbunden mit denen über den eigenen Tod den Weg begleiten. Dabei berührten die Impuls-Texte an den jeweiligen Stationen auch Themen wie das Unterwegssein und das Pilgern.
Das „Trappesche Kreuz“ als erste Station zeigt ein Kreuz mit einer neugotischen Christusfigur aus Lindenholz. 1978 wurde es an seinem heutigen Platz aufgestellt. Der Corpus stammt aus dem alten Hochaltar der St.-Cyriakus-Kirche und war im Auftrag der Pfarrei 1926 durch den Bildhauer Gerd Brücks in Kleve angefertigt worden. Vor dem Zweiten Weltkrieg soll das Kreuz unter einer Linde vor der Trappeschen Wirtschaft gestanden haben, bis der Ort durch Bombeneinwirkung im Jahr 1942 zerstört wurde.
Station zwei und drei fielen dem Regen zum Opfer. Vorbeigegangen wäre es ansonsten mit Station zwei am „Hölscherschen Kreuz am Heidenheck“ mit einer Christusdarstellung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, außerdem mit Station drei am „Triumphkreuz am Westring“. Das Kreuz ist die letzte Arbeit der Künstlerin Hildegard Bienen aus Marienthal, die auch den Tabernakel und den Ambo in St. Cyriakus gestaltet hat.
Station vier führte zum „Birkenfeldschen Hof- und Wegekreuz“ kurz vor dem Eingang zum Westfriedhof. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 hatte Hermann Birkenfeld gelobt: „Wenn ich gesund nach Hause komme, werde ich vor meinem Hause ein Kruzifix errichten.“ Dieses Versprechen hielt er nach seiner Rückkehr ein und ließ das Holzkreuz mit Bleikorpus aufstellen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts sollen Anwohner am Kreuz Mai- und Rosenkranzandachten gefeiert haben.
Nicht mehr weit war es von dort zu den letzten beiden Stationen. Mit dem „Kreuz am Südring“ in der Grünanlage vor der Hausnummer 55 wurde ein modernes Kreuz aufgesucht, dessen Bronzekorpus von der Bottroper Künstlerin Emmy Limpke gestaltet wurde. Seine Holzbalken stammen vom alten „Allermannschen Kreuz“ an der Hans-Böckler-Straße. Errichtet wurde das Kreuz 1995 zum 40-jährigen Bestehen der Barbaragemeinde.
Am „Hagelkreuz an der Sandbahn“ endete die Wanderung. Das Kreuz steht vor hohen Häusern mit Sicht auf das Südringcenter und in der Nähe der Barbarafigur der ehemaligen Barbarakirche. Das aus der Zeit um 1860 stammende Holzkreuz wurde 1925 durch ein Steinkreuz ersetzt. Von seinem früheren Standort Alter Südring/Im Springfeld wurde es nach Beschädigungen bei Straßenarbeiten 1973 versetzt und vor der ehemaligen Barbarakirche aufgestellt. Ob es tatsächlich zur Abwehr von Unwettern errichtet wurde, steht nicht fest. Lange war es an seinem alten Standort Segensstation bei der Fronleichnamsprozession der Herz-Jesu-Pfarrei.
Der Abend endete schließlich mit einem Zusammenheim im nahegelegenen Barbarheim. Zuvor hatten die Wanderer beim letzten Impuls noch einen Satz mit auf den Weg gegeben bekommen, der nur zu gut passte: „Mit Gott unterwegs sein, lohnt sich immer.“
Sich willkommen fühlen, Gemeinschaft genießen – diese Gedanken standen jetzt beim Patronatsfest von St. Cyriakus im Mittelpunkt. Am Gedenktag des Heiligen, dem 8. August, waren zunächst alle Interessierten zum Seniorencafé im Haus Kirchplatz 2-3 eingeladen, im Anschluss zum Abendgebet in der Propsteikirche sowie zum gemeinsamen Ausklang im STÜCK.gut.
Nach dem Beisammensein und Austausch bei Kaffee und Kuchen fanden sich rund 50 Gläubige in der St.-Cyriakus-Kirche ein. Beim Abendgebet, das von Gemeindereferentin Christiane Hartung und Lars Meyer gestaltet wurde, ging es vornehmlich um den Heiligen und sein Wirken. Der heilige Cyriakus zähle zu den 14 Nothelfern, erklärte Christiane Hartung und fragte dabei die Anwesenden, ob sie weitere dieser Heiligen kenne. Das war gar nicht so einfach, auch wenn vereinzelte Antworten kamen. Propst Dr. Jürgen Cleve konnte mit einem Merkspruch weiterhelfen: „Margarete mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl – das sind die heiligen drei Madl.“ Damit waren die drei Frauen unter den vierzehn Nothelfern bekannt, die alle zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert gelebt haben. Christiane Hartung zählte auch die übrigen auf. Dazu gehörten außer den drei Frauen und dem heiligen Cyriakus noch Achatius, Ägidius, Blasius, Christophorus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Pantaleon und Vitus.
Christiane Hartung trug eine Erzählung über Cyriakus vor: Um das Jahr 300 versorgt Diakon Cyriakus während der Christenverfolgungen in Rom andere Menschen heimlich mit dem Allerheiligsten. Als er auffällt, wird der verhaftet. Im Gefängnis erweisen sich seine Heilkräfte, und er wird von Kaiser Diokletian zu seiner Tochter gebeten, die von einem bösen Geist besessen ist. Als Cyriakus die Tochter heilt und der Geist ausfährt, ist Gekläff zu hören und ein großer schwarzer Hund mit feurigroter Zunge zu sehen – ein Grund dafür, aus dem Cyriakus mit einem Hund dargestellt wird, den er an einer eisernen Kette führt. Aus Dankbarkeit für die Heilung schenkt Kaiser Dioklatian Cyriakus ein Haus, in dem er eine Kapelle einrichtet. Unter Kaiser Maximin wird Cyriakus jedoch wieder verfolgt und verhaftet. Er wird schließlich enthauptet und stirbt somit als Märtyrer.
Nach dem Abendgebet, das musikalisch von der Frauenschola und Kantorin Ursula Kirchhoff gestaltet wurde, blieben die Gläubigen in Gemeinschaft und ließen den Abend im STÜCK.gut bei Brot und Käse, Wasser und Wein enden.
„Die Innenstadt feiert“: Patronatsfest in St. Suitbert am 8. September
Nach den zwei Patronatsfesten der Innenstadt in Herz Jesu und St. Cyriakus steht im September das dritte und letzte Patonatsfest mit St. Suitbert an. Dort wird am Sonntag, 8. September, um 11.15 Uhr Familienmesse gefeiert. Im Anschluss wird zur Begegnung bei Essen und Getränken eingeladen.
Zur Wallfahrt nach Banneux sind am Dienstag, 6. August, 30 Pilgerinnen und Pilger aus St. Joseph und St. Cyriakus aufgebrochen. Die Bottroper Pfarreien hatten gemeinsam zur Reise in den belgischen Marienwallfahrtsort eingeladen. Begleitet wurden sie dabei von Propst em. Paul Neumann und Pastor Peter Keinecke.
Banneux ist ein viel besuchter Wallfahrtsort mit einer Heilquelle. Er liegt 25 Kilometer südlich von Lüttich in den belgischen Ardennen. Vom 15. Januar bis 2. März 1933 soll in Banneux der damals zwölfjährigen Mariette Beco achtmal die Gottesmutter Maria erschienen sein.
Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Bottroper am Vormittag in Belgien an. Die hohen Temperaturen seien gut erträglich gewesen, da Banneux auf einer Hochfläche liege und ein leichter Wind für Abkühlung sorgte, informiert Pastor Keinecke.
Nach der Ankunft wurde mit dem deutschsprachigen Geistlichen eine heilige Messe gefeiert. Im Anschluss hatten die Pilger:innen die Möglichkeit, den Kreuzweg zu beten oder einen Film über die Erscheinungen der Gottesmutter zu sehen. „Viele der Pilger haben sich in diesem Jahr für den Film entschieden“, so Keinecke. Für ihn ein Zeichen, dass diese Pilger zum ersten Mal mit nach Banneux gefahren sind.
Nach einer etwa zweistündigen Mittagspause folgten die Pilger dem Gebetsweg des Wallfahrtsortes, der von der Erscheinungskapelle bis zur Heilquelle führt und die Botschaft von Banneux besonders verdeutlicht. Bei ihren Erscheinungen hatte sich Maria als die „Jungfrau der Armen“ offenbart und darauf hingewiesen, dass die Quelle „für alle Nationen und für die Kranken bestimmt“ sei. Am 11. Februar 1933 erklärte sie Mariette Beco, dass sie vor allem gekommen sei, das Leiden zu lindern. Dieser 11. Februar war auch der 75. Jahrestag der ersten Erscheinung in Lourdes. Papst Johannes Paul II. hat diesen Tag 1993 zum internationalen Gebetstag für die Kranken bestimmt. Nicht zuletzt habe die Gottesmutter in Banneux auch auf die Kraft und die Notwendigkeit des Gebets verwiesen.
Von der Heilquelle aus ging es für die Bottroper Pilger schließlich in einer Prozession zur Abschlussandacht mit Krankensegen und von dort wieder zurück nach Bottrop. Da der Busfahrer ein Stück vom Weg abgekommen war, wurden die Pilger auf dem Rückweg unerwartet mit einer wunderschönen Fahrt durch die hügelige Landschaft der Ardennen belohnt, sagt Pastor Keinecke. Bestes Beispiel dafür, dass ein Umweg nicht immer einen Umweg darstellen muss.
Die Ausstellung „Mit Volldampf in die Katastrophe?“ hat am Freitag, 28. Juni, ihren Abschluss gefunden. Am letzten Tag der Karikaturen-Schau wurde in St. Johannes der Täufer in Kirchhellen eine Abendmesse gefeiert, an die sich eine Begegnung anschloss. Die Ausstellung war fast drei Wochen an zwei Standorten zu sehen: Jeweils 30 Bilder waren in St. Cyriakus und 30 Bilder in St. Johannes zu sehen.
Am Samstag, 8. Juni, war die Schau mit dem Mittagsgebet in St. Cyriakus eröffnet worden. Die Karikaturen hatten allesamt die Umwelt- und Klimakrise zum Thema und stammten von Künstlerinnen und Künstlern aus Ost- und Westeuropa. Mit ihren Werken waren sie der Bedeutung der Schöpfung und der Verantwortung der Menschheit nachgegangen. Sie alle zeigten die Sorge um das „gemeinsame Haus“, wie Papst Franziskus die Erde in seiner Enzyklika „Laudato sí“ nennt.
Veranstalter der Schau, die gute Rückmeldungen erfahren hat, war der Katholikenrat mit seiner Arbeitsgruppe „Stadt.Kirche.Öko.Fair“ und den Pfarreien St. Cyriakus, St. Joseph und St. Johannes der Täufer. Mit den zwei Standorten hatten die Pfarreien ganz bewusst als Kirche in Bottrop gemeinsam auftreten wollen. Das Thema Umweltschutz und Klimakrise ist der Arbeitsgruppe wichtig. Einer der nächsten Termine, der darauf aufmerksam machte, ist der „ÖkoFair-Tag“ am 17. November in der Fuhlenbrocker Kirche St. Ludgerus.
Hintergrund
Die Ausstellung wurde vom Referat Weltkirche im Erzbistum Bamberg gemeinsam mit dem Hilfswerk Renovabis konzipiert und erstmalig aus Anlass der Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion 2021 im Erzbistum Bamberg gezeigt. Seitdem ist sie als Wanderausstellung in ganz Deutschland, aber auch in Ländern Mittel- und Osteuropas zu sehen.
Am 4. Juli 2024 hat er sein Diamantenes Jubiläum begangen: Denn vor 60 Jahren wurde Pater Josef Roes zum Priester geweiht. Aus diesem Anlass feierte der Afrikamissionar am 7. Juli, einen feierlichen Dankgottesdienst in St. Suitbert, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen waren.
Josef Roes wurde als zweites von acht Kindern am 18. Februar 1936 in Bottrop geboren und in St. Cyriakus getauft. Dort empfing er später auch das Sakrament der Firmung – von keinem geringerem als dem Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen. In St. Cyriakus war er zudem als Messdiener aktiv. In einer Messdienerstunde war es auch, als er zum ersten Mal von der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare hörte - auch „Weiße Väter“ genannt, weil sie die lange, weiße nordafrikanische Gandura tragen, eine Art Tunika. „In der Messdienerstunde erhielt ich einen Flyer der Missionare“, erinnert sich Josef Roes im Gespräch. Er wusste sofort: „Das möchte ich auch machen.“
Nacht acht Jahren Volksschule besuchte er die Internate der Afrikamissionare in Rietberg und Großkrotzenburg. Dort macht er 1958 auch das Abitur. Sein Philosophiestudium absolvierte er in Trier, zum anschließenden Noviziat zog er nach Hörstel um. Das Theologiestudium erfolgte in London. Am 4. Juli 1964 wurde Josef Roes schließlich in Großkrotzenburg zum Priester geweiht.
Da nach dem Umzug seiner Eltern nach Bottrop-Vonderort St. Suitbert seine neue Heimatpfarrei war, feierte Pater Roes am 12. Juli 1964 dort seine Primiz. Eine Woche später feierte er eine weitere Primiz in seiner Taufkirche St. Cyriakus. Im Jahr 1965 verließ Pater Roes seine Heimat Richtung Tansania. Dort angekommen musste er zunächst die Landesprache Kisuaheli lernen. „In den ersten sechs Monaten habe ich einen Kurs besucht, um die Sprache zu erlernen und etwas über die Sitten und Gebräuche zu erfahren“, erklärt der 88-Jährige. Aktuell leben 36 Afrikamissionare in Tansania, vier davon kommen aus Deutschland. Ihre Hauptaufgabe erstreckt sich auf die Pfarrarbeit, die Seelsorge und die Ausbildung der Priester.
Auch Pater Roes war über vier Jahrzehnte in der Pfarrarbeit tätig, und zwar in den Erzbistümern Tabora und Mbeya sowie im Bistum Kahama. „Die Pfarreien waren meist sehr groß, und ich war viel unterwegs, um die Menschen zu besuchen“, sagt Roes. Innerhalb der Pfarreien des ostafrikanischen Landes lebten verschiedene Stämme mit ihrer jeweils eigenen Stammessprache. „Meistens konnten wir uns aber in Kisuaheli verständigen.“ Ab den 1970er-Jahren habe sich die pastorale Arbeit zunehmend auf kleine Gemeinden konzentriert, was das Glaubensleben vereinfacht habe. „Meist waren es kleine Gruppen aus 15 bis 20 Familien, die zu Gebet und Bibelgesprächen zusammen kamen“, so Pater Roes. Es sei für ihn eine gelungene Form, Laien auf diese Weise einzubeziehen, von der auch Deutschland heute noch lernen könne.
2012 kehrte Pater Roes nach Deutschland zurück. Heute lebt er mit weiteren Afrikamissionaren in einem Altenheim in der Kölner Innenstadt. Am 7. Juli kehrte er nach Bottrop zurück, wo immer noch Verwandte von ihm leben und wo er an diesem Tag mit seinen Gästen auf die langen Jahre seiner Zeit als Priester und Missionar zurückblicken konnte. (Fotos unten: Heinz-Ulrich Feldges)
Information: Afrikamissionare
Zurzeit sind 1110 Afrikamissionare in 22 Ländern Afrikas und in 13 Ländern der übrigen Welt tätig. Ihre Einsatzgebiete sind nicht mehr auf Afrika beschränkt.
„Die Innenstadt feiert“ – und das jetzt über mehrere Monate mit den Patronatsfesten der drei Innenstadtkirchen. Den Beginn machte am Freitag, 7. Juni, und am Sonntag 9. Juni, die Feier des Herz-Jesu-Patronats. Am Freitag, dem Hochfest „Heiligstes Herz Jesu“ wurde in der Kirche an der Prosperstraße eine Abendmesse mit Eucharistischer Anbetung und Eucharistischem Segen sowie anschließender Begegnung gefeiert. Am Sonntag folgte eine Heilige Messe um 9.30 Uhr, nach der zum Frühstück eingeladen wurde.
Entstanden ist die Herz-Jesu-Verehrung in der Mystik des Spätmittelalters. „Es ist eine besondere Frömmigkeit, die uns heute teilweise seltsam anmutet“, sagte Pastor Peter Keinecke, der die Abendmesse am Herz-Jesu-Fest feierte. In der Herz-Jesu-Verehrung wird Jesus unter dem Symbol seines Herzens als die personifizierte Liebe verehrt, das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente und der Kirche.
„Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus“, heißt es im Evangelium des Hochfestes. Es gehe um das Herz, um die Liebe und die gefühlvolle Seite, so Keinecke. „Das lassen wir heute nicht immer an uns heran.“
Gott wende den Menschen seine Liebe zu – eine Zusage, die sich durch die gesamte Bibel zöge. Der Mensch sei von Gott gewollt. Das sei auch darin zu sehen, dass Jesus selbst zu den Menschen gekommen sei. „Gott liebt uns über das Kreuz hinaus. Er nimmt uns an die Hand, besonders in Jesus“, erklärte Pastor Keinecke. „Wir sollen Liebende im Auftrag Gottes sein“, betonte Keinecke weiter. „Wir sollen die Größe Gottes als Liebende in unserer Welt sichtbar machen.“
Termine der weiteren Patronatsfeste
St. Cyriakus – 8. August
Das Patronatsfest von St. Cyriakus wird am Donnerstag, 8. August, gefeiert. Das Fest beginnt um 15 Uhr mit dem Seniorencafé im Haus Kirchplatz 2-3 (Anmeldung bei Maria Hoffmann 0171-9863851). Um 18 Uhr wird ein Gottesdienst in der Propsteikirche gefeiert. Der Abend klingt mit einer Begegnung im STÜCK.gut bei Wein, Wasser, Käse und Brot aus.
St. Suitbert – 8. September
Am Sonntag, 8. September, ist St. Suitbert an der Reihe. Dort feiern auch die Malteser das Patronatsfest des Malteser-Stiftes. Gemeinsam wird um 11.15 Uhr der Familiengottesdienst in der Kirche gefeiert. Im Anschluss wird zur Begegnung bei Essen und Getränken eingeladen.
Große Resonanz hat am Samstag, 27. April, die Wallfahrt der Pfarrei nach Kevelaer erfahren. Eingeladen dazu hatte wieder der Förderverein Herz Jesu. Rund 60 Pilgerinnen und Pilger feierten am Nachmittag zusammen die Pilgermesse in der Beichtkapelle des Marienwallfahrtsortes. Denn gestartet waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in unterschiedlichen Gruppen. 12 von ihnen fuhren am frühen Morgen mit dem Fahrrad aus Bottrop los, 40 Wallfahrer reisten mit dem Bus an, die übrigen kamen mit dem eigenen Auto an den Niederrhein.
Die Fahrradpilger waren um sieben Uhr am Standort der ehemaligen St.-Barbara-Kirche gestartet. Auf den 70 Kilometern bis Kevelaer legten sie drei Stationen ein: am Fähranleger in Duisburg-Walsum, wo die Teilnehmer nach Orsoy übersetzten, am Soldatenfriedhof Rheinberg und am ehemaligen Rittersitz „Haus Winkel“ in Kevelaer-Wetten. Während bei der Statio in Walsum auch der verstorbenen Mitpilger gedacht wurde, wurde in Rheinberg vor allem um Frieden gebetet.
Gegen zehn Uhr am Morgen hatten die Buspilger Bottrop verlassen. Das geistliche Programm während der Fahrt hatte wieder Pastor Peter Keinecke übernommen. Er betete mit den Pilgern auch nach der Ankunft in Kevelaer den Kreuzweg und feierte schließlich den Gottesdienst in der Beichtkapelle.
Gegen 17 Uhr ging es für die Buspilger wieder zurück nach Bottrop. Einige der Fahrradpilger verbrachten noch eine Nacht in Kevelaer und fuhren am Sonntag über Xanten und Wesel zurück ins Ruhrgebiet
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl junger Straftäter gestiegen – auch in Bottrop. Ein Raum, den Jugendliche in dieser Stadt eher meiden, ist der Berliner Platz. Denn es ist ein Ort, an dem durchaus Vorfälle passieren und an dem Hilflosigkeit oder Langeweile in Aggression umschlagen können. Nicht zuletzt ist es ein Ort, an dem auch Angebote fehlen. Zusammen mit Kooperationspartnern, zu dem unter anderen das Bündnis Buntes Bottrop und auch die Propsteipfarrei St. Cyriakus gehört, möchte die Stadt Bottrop die Situation verändern. Das subjektive Sicherheitsempfinden der Besucher solle gesteigert und eine positive Atmosphäre am Berliner Platz geschaffen werden, hieß es jetzt bei einem Treffen von Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert und Jugendamtsleiterin Daniela Bockholt mit Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen und Einrichtungen.
„Es geht nicht darum, eine schnelle Reaktion auf die aktuellen Berichte zu zeigen, sondern vielmehr darum, zu demonstrieren, was wir bereits tun, welche neuen Maßnahmen geplant sind und wie Jugendliche selbst einbezogen werden“, erklärt Karen Alexius-Eifert. Denn die Stadt Bottrop biete bereits eine Vielzahl von Präventions- und Unterstützungsangeboten im Rahmen der Jugendarbeit an. Dazu gehören 18 Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie kostenfreie Sport- und Bewegungsangebote, die für alle zugänglich sind. Dennoch sei vielen Jugendlichen nicht bewusst, welche Unterstützungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen.
Um diese bekannter zu machen und speziell Angebote für den Berliner Platz zu schaffen, gibt es jetzt ein neues Format. Es heißt „Jugend in die Mitte“ und findet ab 25. April jeden Donnerstag auf dem Berliner Platz statt. Die Kick-Off-Veranstaltung beginnt an diesem Tag um 17 Uhr und endet gegen 19 Uhr. Es richtet sich an junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Zu Gast wird an diesem Tag eine American Football Mannschaft aus Oberhausen sein. Weitere Vereine und Verbände sollen folgen, erklärt Sozialarbeiter Henning Welz, der Ansprechpartner für das Projekt von Seiten der Propstei St. Cyriakus ist. Dazu gehörten voraussichtlich unter anderen die Tanzschule Frank mit einem Hip-Hop-Angebot, die Bottroper Badminton-Gemeinschaft, aber auch die Schülergewerkschaft. „Wir möchten Freizeitmöglichkeiten bieten, aber auch Kontakte knüpfen, Beziehungsarbeit leisten und das soziale Miteinander fördern“, so Henning Welz.
Interessierte Gruppen, die sich vorstellen möchten, können sich bei Henning Welz per E-Mail melden: henning.welz(at)bistum-essen.de
(Foto: © Stadt Bottrop)
„Uns schickt der Himmel“ – unter diesem Motto haben sich im gesamten Bistum Essen mehr als 2400 Kinder und Jugendliche im Rahmen der 72-Stunden-Aktion für unterschiedliche Sozialprojekte eingesetzt. Am Sonntagnachmittag, 21. April, endete die Sozialaktion des BDKJ mit einer großen Abschlussveranstaltung auf dem Essener Burgplatz. Zu den insgesamt 89 Gruppen gehörten auch sieben Gruppen aus Bottrop. Etwa 150 Kinder und Jugendliche versuchten hier an drei Tagen, die „Welt ein Stück besser zu machen“.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten zwischen zwei Optionen wählen und sich entweder für die „Do-it“- oder die „Get-it“-Variante entscheiden, das heißt, selbst entscheiden, welches Projekt sie durchführen wollen oder sich ein Projekt zuweisen lassen. Die DPSG St. Pius-Philippo Neri, die KjG St. Elisabeth und St. Ludgerus sowie die Gruppe „Abenteuerspielplatz BDKJ Bottrop“ hatte sich für die „Do-it-Variante“ entschieden. Die Pfadfinder kümmerten sich um das Außengelände des neuen Kinderschutzhauses, die KjG baute unter anderem Matschküchen für die Schule am Tetraeder, während am Abenteuerspielplatz die Grünflächen gereinigt wurden. Die übrigen vier Gruppen hatten die „Get-it-Variante“ gewählt und erst am Donnerstag mit dem Auftakt der Aktion erfahren, welchem Projekt sie sich widmen werden. Gäste des Auftakts waren auch Oberbürgermeister Bernd Tischler sowie Stadtdechant Propst Dr. Jürgen Cleve. „Dass sich bei der 72-Stunden-Aktion insbesondere junge Menschen engagieren, ist ein schönes Zeichen und sollte uns Mut und Zuversicht für die Zukunft geben“, hatte OB Tischler dabei betont.
Die Gruppen der „Get-It-Variante“ waren mit ihren Einsatzorten zufrieden: Die KjG St. Joseph baute unter anderem einen Heu-Unterstand für das Caritas Kinderdorf „Am Köllnischen Wald“. Die Malteser Jugend, die sich als einzige Gruppe ihrer Gemeinschaft aus dem Bistum Essen beteiligte, war in der Rheinbabenwerkstatt des Diakonischen Werks Gladbeck-Bottrop-Dorsten eingesetzt. Dort wurden neue Hecken gesetzt und eine Rollstuhlschaukel gereinigt. In der KiTa St. Elisabeth war die DPSG St. Peter aktiv, legte Hochbeete an, stellte ein Tipi auf und baute eine Rundbank zusammen. Die Wölflinge hingegen kümmerten sich um Grünflächen in der Pfarrei
Häufig habe er gehört, dass Jugendliche sich nicht oder nur wenig für Ereignisse außerhalb ihres unmittelbaren Lebens interessieren, so OB Tischler beim Auftakt. „Ich glaube, dass es insbesondere jungen Menschen nicht egal ist, was um sie herum passiert, sondern, dass sie Einfluss nehmen und versuchen, die Welt in ihrem Sinne und für ihre Zukunft zu gestalten“, hielt er dagegen. Eine Aktion wie in den vergangenen Tagen „schweiße die Gruppen zusammen“, erklärte zudem Lukas Fleger aus dem BDKJ-Stadtvorstand. Sich in diesem Sinne zu engagieren sei nicht selbstverständlich und ein gutes Zeichen nach außen.
Ihre Aufgabe hat sie mit Begeisterung und Herzblut gemacht. Das betonte Pastor Andreas Willenberg jetzt bei ihrer Verabschiedung, die ihr sichtlich nicht leichtfiel. Doch nach 18 Jahren gibt Anni Lemberg die Vorstandsarbeit der Caritasgruppe St. Ludgerus nun in andere Hände. Zusammen mit der 84-Jährigen legen auch Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihre Ämter im Vorstand nieder. Wie die Vorsitzende haben auch sie seit 2006 die Arbeit der Caritas im Fuhlenbrock geprägt.
Wichtig war es Anni Lemberg für eine gute Nachfolge zu sorgen, so Pastor Willenberg. Mit Regina Dübbert, Ursula Pellmann und Ursula Hullerum hat sich ein neues Leitungsteam gefunden, das von den Caritas-Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.
Er sei beeindruckt von dem jahrelangen Engagement des scheidenden Vorstands, sagte Caritasdirektor Dr. Andreas Trynogga. Für ihre Arbeit über die vielen Jahre sei er sehr dankbar. Gemeinsam mit Margret Zerres und Gudrun Höpfner aus dem Vorstand der CKD Bottrop war er ebenfalls zur Verabschiedung gekommen. Als Zeichen für die Dankbarkeit der Fuhlenbrocker Caritas-Gruppe erhielt Anni Lemberg eine große Torte, die unter anderem das Flammenkreuz, das Logo des Wohlfahrtsverbands, zeigte. Zudem wurden Anni Lemberg und Annemarie Czeslik mit dem Elisabeth-Kreuz der Caritas geehrt, das Hildegard Liebert bereits ihr Eigen nennen durfte.
Die Aufgaben in der Caritas, der sie schon seit 2001 angehört, seien vielfältig gewesen, zog Anni Lemberg Bilanz. Dazu gehörten unter anderen die Haussammlungen, Seniorennachmittage, Besuche der Mitglieder und ihrer Familien bei Geburtstagen, besonderen Hochzeitstagen, aber auch in Krankheits- und Todesfällen. Nicht zuletzt unterstützte sie mit der Caritas-Gruppe Bedürftige und Migranten oder auch das Caritas-Kinderdorf.
Anni Lemberg habe sich ebenso in der Stadtkonferenz sowie auf Diözesanebene eingebracht, erklärte die CKD-Vorsitzende Margret Zerres. Stets habe sie sich für andere Menschen interessiert, für ihre Schicksale und Nöte, habe zugehört und geholfen – das alles mit viel Freude. Die Zahl ihrer Kontakte sei groß gewesen. Sicherlich an die 30 Ehrenamtliche habe sie in den zurückliegenden Jahren für die Caritas-Arbeit anwerben und begeistern können. Auch wenn Anni Lemberg nun mit Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihr Arbeit im Vorstand beendeten, so „werden sie sicherlich alles Caritas-Frauen bleiben“, war sich Margret Zerres sicher.
Mit einem festlichen Gottesdienst in St. Ludgerus ist am Samstag, 24. Februar, das Diamantene Priesterjubiläum von Pfarrer Johannes Tillmann gefeiert worden. Zahlreiche Gäste waren aus diesem Anlass zur Feier der heiligen Messe in den Fuhlenbrock gekommen.
Die Predigt in der Messfeier zum Jubiläum hielt Pastor Norbert Linden. Linden war einst Nachfolger von Johannes Tillmann als Pfarrer in St. Ludgerus und ist zurzeit Pastor in der Essener Pfarrei St. Josef in Frintrop. In seiner Predigt sprach Linden über das Priesteramt. Er betonte unter anderem, dass Johannes Tillmann in den 60 Jahren seiner Tätigkeit nicht nur als Vertreter einer Institution gewirkt habe, sondern vor allem als Mensch und Priester.
In seiner Rolle aus Stadtdechant überbrachte zudem Propst Dr. Jürgen Cleve Grüße aus den Bottroper Pfarreien. Der Tag endete nach dem Gottesdienst mit einem Empfang und guten Begegnungen des Jubilars mit seinen Gästen im Ludgerushaus.
Weitere Informationen zum Leben von Pfarrer Johannes Tillmann finden sich im folgenden Text.
Vor 60 Jahren wurde Johannes Tillmann im damals noch jungen Bistum Essen zum Priester geweiht. In St. Ludgerus war der heute 87-Jährige 26 Jahre lang als Pfarrer tätig – bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2008. Gute Erfahrungen und Begegnungen haben seine Zeit im Fuhlenbrock geprägt, oft hat er mit Gemeindemitglieder Reisen unternommen, etwa nach Rom, Israel oder auch Norwegen. Immer hat Johannes Tillmann den Kontakt zu den Menschen gesucht. Das gilt nicht nur für seine Zeit in St. Ludgerus. „Ich habe überall viele gute Erlebnisse gehabt“, denkt er an frühere Stationen seiner Priesterlaufbahn zurück. Aber nicht nur er selbst ist stets positiv auf seine Mitmenschen zugegangen. „Anscheinend konnten viele auch etwas mit mir anfangen“, sagt er lachend. „Das hat mich vielleicht bis heute munter gehalten.“
Priester zu werden war für den gebürtigen Gladbecker zunächst nicht selbstverständlich. Als Kind möchte er noch Schneider werden, wie sein Vater. „Ich konnte bereits mit sieben Jahren Knöpfe annähen“, erinnert er sich. Doch nach der Volksschulzeit lassen ihn seine Eltern aufgrund guter Leistungen noch das Gymnasium besuchen – was in der damaligen Zeit mit sechs Geschwistern nicht selbstverständlich ist. Als das Abitur näher rückt, kann er sich vorstellen, später als Lehrer zu arbeiten. Der Weg hin zur Theologie öffnet sich letztendlich aber auch. Schließlich kommt er aus einem katholischen Elternhaus: Sein Vater ist Mitglied der Eucharistischen Ehrengarde, seine Geschwister singen im Kirchenchor, er selbst ist Messdiener. Sein Religionslehrer ist es dann, der in ihm einen späteren Geistlichen vermutet und ihm vorschlägt, Theologie zu studieren. „Durch den Kontakt zu ihm wuchs in mir der Wunsch, Priester zu werden“, erklärt Tillmann.
Von 1958 bis 1964 studiert er Philosophie und Theologie in Münster und Freiburg. Seine Ausbildung zum Priester beginnt er noch in Münster. 1962 ist er mit den weiteren Priesteramtskandidaten der erste, der in das neue Priesterseminar in Essen-Werden einzieht. Große Aufbruchsstimmung habe in dieser Zeit geherrscht, so Tillmann. Nicht nur das erst 1958 gegründete Bistum Essen ist noch jung. 1962 wird auch das Zweite Vatikanische Konzil einberufen, das für Veränderungen sorgen wird. Seine Priesterweihe am 22. Februar 1964 fällt mitten in diese Zeit.
Noch bevor das Konzil 1965 endet, tritt Johannes Tillmann seine erste Kaplansstelle in St. Elisabeth in Bottrop an. „Ich habe mir damals sehr viel davon versprochen“, betont er mit Blick auf die Reformen dieser Zeit. „Das war ein großer Motivationsschub.“ Mit dem Gefühl von Aufbruch und Veränderung seien sie als junge Kapläne in die Gemeinden gegangen. Seine Primiz in Gladbeck zelebriert er bereits „versus populum“, also mit der Hinwendung zur Gemeinde. Der Kontakt zu den Gläubigen habe sich durch das Konzil verbessert, auch durch die Verwendung der Landessprache im Gottesdienst. „Es hat zunächst Manches vorangetrieben“, sagt Tillmann über die Dynamik dieser Zeit, die zwar für Veränderungen sorgte, von der bis heute aber noch manche Umsetzung fehlt.
In St. Elisabeth schließt Tillmann schnell Kontakte, trifft auf eine interessante Jugendarbeit und genießt die fröhliche Atmosphäre im Pfarrhaus mit Pfarrer Heinrich Linkholt. „Das hat den Beginn sehr erleichtert“, ist er dankbar. 1967 kommt er als Kaplan nach St. Joseph in Gelsenkirchen, wird dann nach nur zwei Jahren Religionslehrer am Städtischen Jungengymnasium in Wattenscheid, im selben Jahr auch Subsidiar in St. Pius in Wattenscheid. Bis 1982 bleibt er dort und empfindet vor allem die Arbeit in der Schule, das Wirken zwischen katholischen und evangelischen Kollegen, als äußerst fruchtbar.
1982 wird Johannes Tillmann zum Pfarrer von St. Ludgerus ernannt, 1986 auch zum Stadtfrauenseelsorger. Beides bleibt er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008. Wichtig ist ihm in all den Jahren immer gewesen, den Glauben nicht nur als „Anhängsel“ zu sehen, sondern als etwas, dass lebensbestimmend sein kann. „Kirche ist für mich kein Apparat, sondern die Glaubensgemeinschaft der Christen“, erläutert Tillmann. Glauben heiße für ihn Leben, genauso wie Leben aus dem Glauben. Mit Blick auf die aktuelle Situation von Kirche, deren Mitglieder immer weniger werden, wünscht er sich, dass Menschen ihr nicht einfach den Rücken kehrten, sondern sich für Veränderungen engagierten. Kirche müsse eine Sprache finden, die Menschen erreiche, die dabei aber nicht nur Verständigungsmittel, sondern eine Art „Lebensmittel“ sei. Die theologische Aussage müsse deutlich werden. Tillmann: „Das, was ich ins Wort setze, muss ich auch leben.“
Das Turmkreuz der Herz-Jesu-Kirche ist am Freitag, 26. Januar, geborgen worden. Aufgrund eines Sturmschadens war das Kreuz auf die Dachplattform unterhalb der Spitze gestürzt und steckte dort auf 40 Metern Höhe fest. Die Feuerwehr hatte versucht, das Kreuz herunterzuholen, jedoch nicht über den geeigneten Ausleger verfügt. Bis die Witterung es zuließ und auch das geeignete Fahrzeug verfügbar war, musste der Raum unterhalb des Turmes verkehrstechnisch gesichert werden. Die Kirche konnte in dieser Zeit trotzdem genutzt und über den Zugang an der Karl-Englert-Straße betreten werden.
Mit einer selbstfahrenden Arbeitsbühne konnten Dachdecker der Firma Koch die betroffene Stelle nun erreichen. Das Kreuz, das etwa 300 bis 400 Kilogramm wiegen dürfte, musste zur Bergung in einzelne Teile zerschnitten werden. Der Hahn des Turmkreuzes ist durch den Sturz zerbrochen, das Kreuz ist stark verrostet. Das Loch im Kirchendach wurde mit einem Einsatz aus Kupfer geflickt. Wegen zu starken Windes wurden die Arbeiten am Freitag abgebrochen und am Samstag beendet. Kreuz und Hahn sind jetzt vorrübergehend im Vorraum des Aufzuges unterhalb des Gotteshauses eingelagert. In den nächsten Wochen muss dann noch der Blitzschutz erneuert werden.
Der Hahn wurde im Jahr 1949 auf den Turm der Kirche montiert, die in den 1920er-Jahren nach Plänen des Architekten Josef Franke errichtet wurde. Dachdecker Erwin Rick der Firma Scheulen und Thrien kletterte damals noch mit Strickleiter hoch. Beim Befestigen des Hahnes stand er auf dem Querbalken des Kreuzes. Ob oder wann Kreuz und Hahn wieder ihren Weg auf den Turm von Herz Jesu finden werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.
Die ehrenamtlichen Helfer der Gruppe „SonntagsSatt“ können ihr Angebot auch 2024 weiterführen. Dazu trägt unter anderem eine großzügige Spende der Ele bei, die „SonntagsSatt“ im Dezember mit 3000 Euro aus der jährlichen Weihnachtsspende des Unternehmens beschert hat. Beim letzten gemeinsamen Essen des Jahres 2023 am Kirchplatz 2-3 wurde diese Weihnachtsüberraschung mit Applaus zur Kenntnis genommen. Großen Beifall erhielten auch vier Sängerinnen vom All-Woman-Chor, die das Weihnachtsessen mit ihrem Gesang begleiteten und die Gäste zum Mitsingen einluden. Die Vorbereitungs-gruppe servierte Würstchen und Kartoffelsalat, es gab alkoholfreien Punsch und zum Nachtisch Kaffee und Kuchen, den die Missionsärztlichen Schwestern gebacken und spendiert hatten. Kleine Geschenke machten die Weihnachtsstimmung rund.
„SonntagsSatt“ steht 2024 vor besonderen Herausforderungen, denn während die Zahl der bedürftigen Menschen, die sich sonntags auf ein kostenloses warmes Essen freuen, immer weiter steigt, sind einige Unterstützer „von Bord gegangen“. Das Angebot in St. Johannes Boy (Essen zum Mitnehmen an jedem vierten Sonntag im Monat um 12.30 Uhr) ist lange Zeit vom Café Bernsmann gespendet und geliefert worden.
In Stadtmitte hat Thorsten Stöcker vom Bahnhof Nord mit seinem Team seit Beginn des Jahres 2023 zweimal im Monat ein leckeres Essen gekocht und gespendet. Beide Gastronomen konnten dieses großzügige Entgegenkommen aufgrund von Personalmangel nicht weiter aufrechterhalten. Das Team von „SonntagsSatt“ ist Thorsten Stöcker und Ibrahim Kabakci für ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft sehr dankbar.
Margret Zerres von „SonntagsSatt“ hofft, dass sie bei anderen Gastronomen auf offene Ohren stößt, wenn sie jetzt wieder für die Aktion wirbt: „Wir freuen uns natürlich über Essensspenden, aber wir wissen, dass die Gastronomie es gerade nicht leicht hat. Wenn die Restaurants uns mit dem Preis pro Essen ein wenig entgegenkommen können, ist uns schon sehr geholfen.“ Denn während das kleine Team nach Köchen für die Sonntags-Mahlzeit sucht, wird weiterhin auch für Geldspenden geworben, um das Angebot aufrechterhalten zu können.
In St. Cyriakus wird an jedem ersten Sonntag im Monat (nächstes Mal am 7. Januar) um 13 Uhr ein Essen zum Mitnehmen ausgegeben, an jedem dritten Sonntag (im Januar ausnahmsweise erst am 28. Januar) wird der Tisch liebevoll fürs gemeinsame Essen im Gemeindesaal gedeckt, zu dem jeder Mann und jede Frau willkommen ist. Niemand muss seine Bedürftigkeit nachweisen, wer wenig Geld hat, ist ebenso willkommen wie Menschen, die einsam sind und sich über ein wenig Gesellschaft freuen.
Auch private Köche sind gern gesehene Unterstützer von „SonntagsSatt“: Gruppen, die sich für die Aktion gemeinsam an den Herd stellen und ein einfaches Essen für bis zu 50 Personen vorbereiten möchten, dürfen sich bei Margret Zerres (zerres.bmmp(at)t-online.de) oder bei Gemeindereferentin Christiane Hartung (christiane.hartung(at)st-cyriakus.de) melden. Auch Kuchenspenden in gleicher Größenordnung sind gefragt.
„Schöpfung bewahren, nachhaltig leben“ – unter diesem Motto waren Bottroperinnen und Bottroper am Samstag, 25. November, zum ersten Mal zu einem „ÖKO.FAIR.TAG“ eingeladen. Bei dem sogenannten Markt der Möglichkeiten in St. Johannes präsentierten sich Angebote und Gruppen, die Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein oder Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.
Vorbereitet worden war der Tag in der Boy von Mitgliedern des Katholikenrats sowie der Pfarreien St. Joseph, St. Cyriakus und St. Johannes, Kirchhellen. Mit dem Tag wolle die Gruppe eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung in Sachen Klimaschutz anstoßen, hatte Daniela Mysliwietz-Fleiß aus der Vorbereitungsgruppe erklärt. Er solle Menschen zusammen- und miteinander ins Gespräch bringen sowie Anregungen bieten, neue Produkte zu nutzen oder andere Gewohnheiten zu finden.
Ganz in diesem Sinne zeigte sich der „Markt der Möglichkeiten“ ausgesprochen vielfältig. So hatten beispielsweise Kinder die Gelegenheit, gebrauchtes Spielzeug zu verkaufen, das damit weitere Verwendung findet. Mit dem Bastelangebot der „Kinderkirche St. Peter Bottrop“ verwandelten sich Konserven-Gläser in bunte Windlichter, während im Nachbarraum Stoffsäckchen als nachhaltige Geschenkeverpackung genäht wurden – Anleitung für den späteren Gebrauch inklusive.
Vertreter verschiedener Reparatur-Cafés machten deutlich, dass alte Geräte mit ihrer Hilfe am Leben erhalten bleiben können und nicht in den Müll wandern müssen. Hobby-Imker Bodo Reißig verkaufte nicht nur Honig und Produkte aus Bienenwachs, sondern sprach mit Interessierten auch über seine Arbeit und das Leben der Bienen. Schließlich verstehe er seinen Umgang mit den Insekten auch als eine Art „Lehrauftrag“, bei dem er anderen mehr als nur „Biene-Maja-Wissen“ mitgeben möchte.
Der Bottroper Concept Store „Eckperspektive“ informierte über ökologisch und regional hergestellte Produkte und bot unter anderem Rucksäcke an, die aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Produkte aus Fairem Handel, ein Buchtisch der Humboldt-Buchhandlung mit Werken zum Thema sowie eine Kaffeeverkostung gehörten ebenfalls dazu. Auch das kulinarische Angebot passte zum Thema: Waffeln aus Bio-Zutaten, Bio-Sekt, Bottroper Bier, Bio-Würstchen und Chili sin Carne sorgten für die entsprechende Stärkung. Der Tag endete mit der Vorabendmesse in St. Johannes, die das Thema ebenfalls aufgriff.
Zukünftig soll der „ÖKO.FAIR.TAG“ jedes Jahr an wechselnden Orten stattfinden. Ansprechen möchte die Vorbereitungsgruppe damit ganz bewusst alle Bottroperinnen und Bottroper und nicht nur Menschen aus den Pfarreien. „Wir möchten damit als Kirche auch etwas für Bottrop machen“, bringt es Daniela Mysliwietz-Fleiß auf den Punkt.
An diesem Wochenende hat St. Cyriakus gemeinsam mit Familie, Freunden und Weggefährten Abschied von Florian Giersch genommen. In der Nacht zum 10. November war der erst 42-Jährige Pastoralreferent aufgrund eines internistischen Notfalls unerwartet gestorben.
Bereits am Freitag, 17. November, hatte die Möglichkeit bestanden, sich in der Propsteikirche persönlich zu verabschieden. Nicht nur sein Sarg, auch eines seiner Fahrräder, für die er eine große Leidenschaft hegte, ein Foto von ihm sowie ein Kondolenz-Buch standen an diesem Tag vor dem Altar des Gotteshauses. Am Abend wurde ein Wortgottesdienst zum Abschied gefeiert.
Am Samstag, 18. November, feierte die Trauergemeinde in der vollbesetzten St.-Cyriakus-Kirche das Auferstehungsamt für ihn. Zahlreiche Menschen waren nach Bottrop gekommen, um Florian Giersch auf seinem letzten Weg zu begleiten. Personaldezernent und Domvikar Dr. Kai Reinhold verlas einen Brief von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der seine „aufrichtige Anteilnahme in dieser schweren Stunde“ ausdrückte. Dabei umfasste der Brief auch die Lebensstationen des Pastoralreferenten und verwies auf ihm wichtige Bereiche, für die er sich engagierte. Mit ihm verliere „unsere Diözese einen authentischen, theologisch gebildeten sowie musikalisch versierten Seelsorger, der die Menschen mit seiner Empathie, seinem besonderen Humor und seiner Freundlichkeit angesprochen hat“, so die Worte des Bischofs.
Ein Sprechspiel mit Propst Dr. Jürgen Cleve und Gemeindereferentin Anne-Kathrin Hegemann, das einen Dialog zwischen Gott und den bei ihm ankommenden Florian darstellte, spiegelte Florians Gottesbild und auch sein Selbstbild wider – und passte in der locker geführten Art nur zu gut zu dem kreativen und unkonventionellen Pastoralreferenten. Gott sei für ihn „der/die/das Ewige“ gewesen, der nicht zu fassen und eben nicht konkret festzuhalten sei. Gottes Gegenwart sei für ihn zu spüren gewesen: Wenn es ihm gut ging wie bei einem Treffen mit Freunden oder beim Musik machen. Doch auch wenn er zweifelnd und suchend gewesen sei, denn er hätte auch „seine Dämonen“ gekannt, mit denen er gerungen habe.
Bei einem ersten Aufeinandertreffen mit Gott hätte dieser ihn auch erstaunt nach seinem Aussehen fragen können, sprach Propst Cleve im Anschluss an den Dialog weiter. Denn am Tag vor seinem Tod hatte Florian noch mit Mantel und Helm den heiligen Martin beim Martinzug dargestellt. Diese Rolle habe gut zu ihm gepasst, sagte der Propst, „offen und den Menschen zugewandt“. Er sei sehr froh, dass Florian für ihn zu einem Freund und Weggefährten geworden sei. Florian sei ein Mensch gewesen, der „Grenzen und Mauern übersprungen“ habe. „Lebendig wird die Kirche durch alle, die ein bisschen verrückt sind, die kreativ sind, die nicht alle Regeln einhalten“, so Cleve. Gott zu verkünden, habe Florian geliebt und dabei betont, dass sich die Welt als Christ besser gestalten lasse. Mit Bezug auf Florians enge Verbindung nach Jerusalem endete Propst Cleve mit „Shalom“ und „Sei geborgen im himmlischen Jerusalem“.
Beerdigt wurde Florian Giersch auf dem Gelsenkirchener Ostfriedhof an der Erdbrüggenstraße. Auch dort hatte sich eine große Trauergemeinde versammelt, die im Anschluss zu Musik, die Florian mochte, gemeinsam zur letzten Abschiedsfeier im evangelischen Gemeindehaus am Grieseplatz zog. Oft hatte Florian bei dem von ihm gerne übernommenen Beerdigungsdienst anderen Trauernden die Zuversicht an die Auferstehung vermittelt. Der Abschied von ihm selbst war aber vor allem von eigenen Worten über seinen Tod geprägt: „Wenn ich an meinen eigenen Tod denke, fällt mir nicht viel dazu ein. Ich erwarte viele offene Enden und dass Freund und Freundin weinen, dass ich falle in das große Leben.“
Über Florian Giersch:
Florian Giersch wurde am 24. Januar 1981 in Gelsenkirchen geboren. Nach dem Zivildienst arbeitete er zunächst für den Caritasverband Bochum, bevor er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und für ein Jahr in Jerusalem katholische Theologie studierte. Während des Studiums engagierte er sich zudem in der Betreuung Schwerstbehinderter. Von 2013 bis 2016 war er bis zum Abschluss seiner Ausbildung als Pastoralassistent in der Essener Pfarrei St. Dionysius eingesetzt. 2016 kam er in die Bottroper Propstei St. Cyriakus, und war damit der erste Pastoralreferent in der Pfarrei.
In St. Cyriakus war Florian Giersch besonders für die Firmkatechese sowie den Bereich der Kinder- und Jugendpastoral verantwortlich. Genauso lag ihm aber auch der Beerdigungsdienst am Herzen. Als kreativer Mensch setzte er zudem neue Formen der Glaubensverkündigung in den digitalen Medien in Gang – unter anderem mit einem Podcast über Heilige. Er arbeitete am diözesanen Zukunftsbildprojekt „Gründerbüro für pastorale Innovationen“ mit und war darüber hinaus seit 2017 Mitglied der Sonder-Mitarbeitervertretung. Auch für die „LaufBand“ des Bistums Essen engagierte er sich.
Wer den Dialog zwischen Propst Cleve und Anne-Kathrin Hegemann aus dem Auferstehungsamt nachlesen möchte, findet ihn hier zum Dowload. Ebenfalls zum Downolad an dieser Stelle auch die Danksagung der Familie.
Sportlich war der heilige Martin jetzt rund um St. Cyriakus unterwegs. Denn der Heilige kam nicht etwa hoch zu Ross: Er setzte eigene Muskelkraft ein und radelte mit dem Fahrrad in die Kirche. Das schien bei kleinen und großen Kirchenbesuchern gut anzukommen. Einen Martin auf dem Drahtesel gibt es schließlich nicht überall.
Nach einem Martinsspiel in der St.-Cyriakus-Kirche, das von Kindern, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten und ehemaligen Kommunionkindern aufgeführt wurde, ging es mit dem heiligen Martin voran durch die Innenstadt und wieder zurück zum Marktviertel. Begleitet wurde der Umzug von einer Bläserklasse des Josef-Albers-Gymnasiums. Für Kinder, die ihre Laterne mitgebracht hatten, gab es eine Martinsbrezel und einen Kinderpunsch gratis.
Darüber hinaus wurden auf dem Kirchplatz auch Punsch, Glühwein, Scharuns gegrillte Bratwurst, Kaffee und Waffeln angeboten. Denn unter der Überschrift „Marktviertelleuchten meets Martinsumzug“ hatten das Marktviertel und die Pfarrei St. Cyriakus gemeinsam zu diesem Nachmittag eingeladen.
Mit einem festlichen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche ist am Sonntag, 22. Oktober, Dr. Gerd-Heinz Stevens als Organist und Chorleiter aus dem Dienst der Propstei St. Cyriakus in den Ruhestand verabschiedet worden. Nicht nur für den 66-Jährigen galt es an diesem Tag Abschied zu nehmen. Auch die von ihm geleitete Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert, die sich nun auflöst, gestaltete zum letzten Mal den Gottesdienst. Das musikalische Programm umfasste an diesem Tag Werke, die in den vergangenen Jahren von den Sängerinnen und Sängern zu verschiedenen Anlässen gesungen worden waren. Dazu gehörten unter anderen das Kyrie aus der Messe von Robert Jones aus dem Jahr 2021, das Sanctus und Benedictus aus der von Dr. Gerd-Heinz Stevens komponierten „Kleinen Dorfmesse“ von 1977/78 und das Agnus Dei aus der Messe in F von Jacques-Louis Battmann.
Zelebrant Propst Dr. Jürgen Cleve dankte Gerd-Heinz Stevens und den Chorsänger:innen für ihren jahrzehntelangen engagierten Dienst. Auf diese Weise hätten sie die Gemeinde nicht nur beim Gesang unterstützt, sondern ihr auch „das Geheimnis Gottes näher gebracht“. Das Evangelium des heutigen Sonntags sei ihm für die Festmesse zunächst unpassend erschienen, so Cleve. In der Stelle des Matthäusevangeliums gehe es darum, dass die Pharisäer Jesus mit der Frage, ob es erlaubt sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen, eine Falle stellen wollen. Jesu antworte darauf: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“
„Braucht Gott etwas? Hat er nicht schon alles? Was können wir ihm geben?“, fragte der Propst. Jeder in der Gemeinde setze seine ganz eigenen Fähigkeiten und Begabungen ein. Damit diene er der Schöpfung, Gott und den Mitmenschen. „Dieser Dreiklang bestimmt unser Leben“, betonte er, das Leben jedes Christen. Die Gemeinde verkünde das Lob Gottes an unterschiedlichen Stellen. „Als Christen dürfen wir mutig sein, unsere Begabungen einzusetzen.“ Gerd-Heinz Stevens habe das in besonderer Weise getan. Mit dem Dienst in Herz Jesu, aber auch als Leiter des Festivals Orgel PLUS habe er das nicht nur eindimensional gemacht, sondern Vielfalt eingebracht.
Der Chor habe nicht nur zur musikalischen Gestaltung beigetragen. Die Mitglieder hätten durch ihren Einsatz auch Gemeinschaft erlebt. Propst Cleve endete mit einem Zitat des heiligen Augustinus: „Wer singt, betet doppelt.“ Mit Musik können ausgedrückt werden, was mit Sprache allein nicht gut gelinge. „Damit werden wir gestärkt für unseren Dienst im Alltag.“
Weitere Info
Dr. Gerd-Heinz Stevens wird auch im Ruhestand weiterhin in der Fasten- und Adventszeit mit einem Konzert in Herz Jesu zu hören sein. Das Festival Orgel PLUS wird er nach bisherigem Stand bis 2027 weiterführen (s. auch Porträt im folgenden Beitrag)
In Sachen Musik ist er so etwas wie ein Alleskönner. Gerd-Heinz Stevens ist nicht nur Organist und Kirchenmusiker: Er ist auch Kulturmanager, Musikwissenschaftler und Komponist. In Bottrop kennen ihn viele vor allem durch das von ihm gegründete Festival Orgel PLUS, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. In den 1980er-Jahren war er zudem als Organist in Herz Jesu tätig, führte nach einer Unterbrechung die später vereinigten Chöre aus Herz Jesu und St. Suitbert bis heute weiter.
Doch nach über vier Jahrzehnten beruflichen Schaffens denkt Stevens jetzt ans Aufhören. Im August hat er seinen 66. Geburtstag gefeiert. Jetzt verabschiedet er sich als Chorleiter offiziell aus dem Dienst in der Propsteipfarrei St. Cyriakus. Am 22. Oktober ist er mit der Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert in der heiligen Messe um 9.30 Uhr in Herz Jesu zum letzten Mal zu hören. Auch die Chorgemeinschaft löst sich mit seinem Abschied auf.
Ganz trennen muss sich Bottrop von Gerd-Heinz Stevens jedoch nicht. Verbindungen zu den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft sollen bestehen bleiben, und auch die traditionellen Konzerte in der Fasten- und Adventszeit wird es in Herz Jesu weitergeben. Nicht zuletzt wird er auch das Festival Orgel PLUS gesichert bis 2027 weiterleiten.
Dabei lag die Verbindung zu Bottrop zunächst nicht nahe. Denn geboren wird der Musik-Allrounder 1957 in Rees-Millingen. Er wächst im niederrheinischen Mehrhoog auf und besucht das Collegium Augustinianum in Goch, wo er auch ersten Orgel- und Klavierunterricht erhält. Nach dem Abitur studiert er Musikwissenschaft, Niederländisch, Volkskunde und katholische Theologie in Köln und Münster. 1981 erhält er ein Stipendium der belgischen Universität Leuven. Sein Studium schließt er schließlich 1983 mit der Promotion zum Thema „Das Wunderkind in der Musikgeschichte“ ab.
Den Weg Richtung Kirchenmusik schlägt er früh ein. Bereits während des Studiums wird sie zum Nebenverdienst. In einer kinderreichen Familie aufgewachsen, genauer mit zwei Schwestern und zwei Brüdern, war „mein Vater der Meinung, dass ich mir auf diese Weise etwas dazuverdienen kann“, erinnert sich Stevens. Über Bekannte kommt er schließlich nach Bottrop und tritt 1982 als Organist und Chorleiter seinen Dienst in der damaligen Herz-Jesu-Pfarrei an. In der Zeit seiner Tätigkeit bis 1990 erhält die Kirche nicht nur einen neuen Anstrich. Auf Stevens‘ Initiative hin wird 1986 dort der größte Orgelneubau seit Bestehen des Bistums Essen errichtet: Die große Rensch-Orgel mit ihren 56 Registern und vier Manualen zählt bis heute zu den Lieblingsorgeln des Musikers.
Um das neue Instrument zu finanzieren, finden in den beiden Folgejahren unter anderem jeweils eine Woche mit Benefizkonzerten statt. Auf Anregung des damaligen Kulturdezernenten erwächst aus der Konzertreihe schließlich das Festival Orgel PLUS. Im Januar 1989 wird es vom Kulturamt der Stadt Bottrop und dem Kulturrat, einem Verein kulturinteressierter Bürger, zum ersten Mal durchgeführt – mit Gerd-Heinz Stevens als künstlerischem Leiter. Weitere Kirchengemeinden werden in das Projekt einbezogen. Außer Konzerten gehören von Anfang an Gottesdienste, Exkursionen, Ausstellungen und auch Veranstaltungen für Kinder dazu.
Ende der 80er-Jahre erkrankt Stevens schwer an Rheuma. Die körperliche Belastung als Organist wird ihm dadurch zu viel. Er gibt seine Stelle in Herz Jesu auf und wechselt als Musikdramaturg in das Kulturamt der Stadt Stuttgart. Von Stuttgart aus führt Stevens seine berufliche Laufbahn über verschiedene Stationen. Er wird Geschäftsführer des Berliner Kammerorchesters Ensemble Oriol, Vorsitzender des Vereins der Gelsenkirchener Barocksolisten und ist Ende der 90er-Jahre für die organisatorische Betreuung der „Serenaden an der Ruhr“ in Mülheim zuständig. Bis 2009 ist er darüber hinaus auch Referent der Einführungsvorträge der philharmonischen Konzerte in Duisburg.
Doch letztlich führt ihn sein Weg auch zurück. „Bei der Kirchenmusik bin ich immer hängen geblieben“, verrät der 66-Jährige. Sie ist seine geheime Leidenschaft. Immer wieder übernimmt er Organistenstellen, arbeitet in Engelskirchen, Köln, Berlin oder Dingelstädt. Bis zuletzt ist er Chorleiter in Dinslaken, Duisburg, Hamminkeln, Spellen und auch in Bottrop. Denn dort übernimmt Stevens vor etwa 15 Jahren wieder die Chöre von St. Suitbert und Herz Jesu, die einige Jahre später zur Chorgemeinschaft zusammengeführt werden.
Die Verantwortung für das Bottroper Orgel-Festival ist über die Jahrzehnte bei allen weiteren Aufgaben in seinen Händen geblieben. Im Januar 2024 wird es zum 36. Mal stattfinden. 3000 Besucher:innen kommen im Schnitt pro Jahr zur der traditionellen Konzertwoche, auch wenn es durch die Corona-Pandemie zunächst einen Einbruch gegeben hat. Bedeutende europäische Komponisten waren in den vergangenen Jahren zu hören wie Heinz Wunderlich, Franz Lehrndorfer oder Arvid Gast. Einige Werke wurden während des Festivals sogar uraufgeführt. Zu hören waren bisher nicht nur Orgel und klassische Orchesterinstrumente, sondern auch Panflöte, Drehorgel oder Alphorn. 2024 wird es ein Konzert mit Orgel und Nyckelharpa geben, einem geigenähnlichen Streichinstrument, dessen Saiten mechanisch über Tasten verkürzt werden. Als Sprecher war auch Schauspieler und Pumuckl-Synchronstimme Hans Clarin einst dabei.
Etwa zwei Jahre im Voraus plant Stevens eine Festivalwoche. „Das ist notwendig, wenn man bestimmte Musiker einladen und ein vielfältiges Programm anbieten möchte“, weiß er. Besonders erfolgreich war das Festival im Kulturhauptstadtjahr 2010, als es sich mit einer zweiwöchigen Ausgabe präsentierte.
Ganz loslassen wird die Musik Stevens also auch im Ruhestand nicht. Einige Aufgaben als Organist werden darüber hinaus bleiben, sicherlich auch auf Anfrage. Das wird auch für das Komponieren gelten, dem er sich immer wieder gewidmet hat. Ein Teil der von ihm geschriebenen „Kleinen Dorfmesse“ wird in der Abschiedsmesse in Herz Jesu am 22. Oktober zu hören sein. Ansonsten möchte Stevens zukünftig mehr Zeit außerhalb von Niederrhein und Ruhrgebiet verbringen. In Mecklenburg-Vorpommern hat er sich vor zehn Jahren eine alte Fabrikantenvilla gekauft. Nach einem bewegten Berufsleben und arbeitsreichen Wochenenden steht sie jetzt im Ruhestand mit mehr freier Zeit für ihn bereit.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist am Sonntag, 24. September, die bundesweite Interkulturelle Woche auf dem Ernst-Wilczok-Platz in Bottrop eröffnet worden. Gefeiert wurde der Beginn der Woche, die unter dem Motto „Neue Räume“ steht, zudem mit einem Markt der Vielfalt, bei dem sich zahlreiche Vereine, Initiativen und Gruppen präsentierten, und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. Bis zum 1. Oktober können Interessierte an einem vielfältigen Programm teilnehmen.
Vor dem Beginn des Freiluftgottesdienstes begrüßte Schirmherr Oberbürgermeister Bernd Tischler die Besucher:innen. „Bottrop und das gesamte Ruhrgebiet haben eine lange Geschichte der Interkulturalität“, betonte der OB. Das präge bis heute. Bottrop sei seit jeher eine bunte Stadt, Interkulturalität ein selbstverständlicher Teil im Alltag der Menschen. Dialog, respektvolles Miteinander und gegenseitige Achtung seien dafür unverzichtbar. „Kommen Sie miteinander ins Gespräch“, ermunterte Tischler die Menschen auf dem Rathausplatz.
Der Gottesdienst wurde unter anderem gestaltet von der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die gleichzeitig Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, dem Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, dem griechisch-orthodoxen Erzpriester und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Radu Constantin Miron, sowie Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Musikalisch gestaltet wurde er durch den „All Woman Chor“ Bottrop.
Die Interkulturelle Woche „möchte das Miteinander fördern“, sagte Pastor Konstantin von Abendroth zu Beginn. Die Liebe Gottes könne für ein Miteinander über alle Grenzen hinweg motivieren. Für Erzpriester Miron biete die Interkulturelle Woche Räume, in denen „zum Nachdenken, zum Austausch, zum Feiern und zum Gestalten“ angeregt werde.
In einer gemeinsam gestalteten Predigt gingen Präses Kurschus und Bischof Overbeck auf das Thema des Gottesdienstes, der Turmbau zu Babel, ein. Die Sprachverwirrung, die Gott über die Menschen brachte, um das Projekt zu stoppen, sei nicht als Strafe zu begreifen sei, sagte Kurschus. „Mir jagt die Vorstellung einer Einheitssprache eher einen Schrecken ein. Welche Armut wäre das! Wo Leben ist, da tummeln sich Sprachen.“ Im Ruhrgebiet zu leben bedeute, mit mehreren Nationen zu leben, ergänzte Overbeck. Das sei herausfordernd, die Vielfalt aber auch ein Ausdruck von Freiheit.
Gegen Babel stehe das Pfingstwunder, das die Menschen zusammenbringe, so Overbeck. Durch das Pfingstwunder konnten die Apostel in vielen verschiedenen Sprachen sprechen und so von den Menschen verstanden werden. Diese pfingstliche Perspektive schaffe Raum, um in Gemeinschaft leben zu können. Die pfingstliche Kraft bewege „uns, immer wieder neu anzufangen“, so Kurschus weiter, und dabei unterschiedlich zu sein, ohne das als Bedrohung zu empfinden. Es gebe nicht nur die Freude am Anderssein, doch das müsse ausgehalten werden. Genauso wenig gebe es nicht nur die eine Strategie, „wie wir unsere Kirche zukunftsfähig aufstellen können“, nahm Kurschus auch auf die aktuelle Situation der Kirche Bezug.
Wichtig sei es zu sehen, „was uns eint“, sagte Overbeck. „Das sind die Räume, die wir beschreiten müssen.“ Es müsse ein Ort errichtet werden, „wo nicht Angst lauert, sondern Staunen über die Vielfalt“. Das große Ziel sei es, die Gemeinschaft aller zu fördern. Overbeck: „Dann kann aus dem Turmbau zu Babel das Pfingsten von heute werden.“
Hintergrund
Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) findet seit 1975 immer Ende September statt. Die IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird unterstützt und mitgetragen von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Vereinen, Bildungsträger:innen, Migrant:innenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen. In über 600 Städten und Gemeinden werden rund 5.000 Veranstaltungen durchgeführt.
Weitere Informationen
Zu den Gruppen, die sich beim Markt der Vielfalt präsentierten, gehörten unter anderen die Deutsch-Türkische Frauengruppe Effata, der Caritasverband für die Stadt Bottrop e. V., der Sozialdienst katholischer Frauen, der Hope Nursery School Ruanda e. V. sowie der Stadtkatholikenrat und die Pfarrei St. Johannes Kirchhellen.
Der Stadtkatholikenrat hatte zusammen mit der Kirchhellener Pfarrei St. Johannes zur Kunstaktion „Lux Ovalis“ eingeladen – eine von Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Düsseldorf angestoßene Kunstinstallation. Besucher:innen waren eingeladen, Wasserflaschen mit Farben zu füllen. Die Flaschen werden zu einem Gesamtkunstwerk vereint, das unter anderem die menschliche Diversität symbolisieren soll. In den nächsten drei Wochen ist das Kunstwerk im Foyer das Bottroper Rathauses zu sehen. Später wird es am Kulturzentrum August Everding im Ausstellungsraum B12 der Stadt Bottrop präsentiert.
„Armut und Einsamkeit! Leben in der Stadt“ – mit dieser Überschrift waren jetzt Vertreter:innen der Caritaskonferenzen (CKD) des Bistums Essen zum vierten Begegnungsgottesdienst nach St. Cyriakus eingeladen. Etwa 30 Engagierte waren der Einladung an den Kirchplatz gefolgt.
Das Thema prägte Gottesdienst und Folgegrogramm: In der Bottroper Innenstadt begegneten ihr zahlreiche Menschen, die um „etwas zum Leben bitten“, sagte Gemeindereferentin Christiane Hartung, die den Gottesdienst in St. Cyriakus mitgestaltete. Auch wenn die materielle Not durchaus groß sei, lenkte sie den Blick weiter. Es gelte etwas zu schenken, was darüber hinaus geht. Mit Blick auf eine Geschichte über Rainer Maria Rilke, die im Gottesdienst vorgelesen wurde und in der es darum geht, dass eine Bettlerin eine Woche lang von der Gabe einer Rose lebt, sei es auch wichtig, Zuwendung zu schenken. „Wir brauchen gute gelungene Beziehungen“, betonte sie. „Wer sich angenommen fühlt, dem ist ein Fenster zu einer anderen Welt geöffnet.“
Bevor die Gottesdienstbesucher:innen die Kirche mit dem Geschenk einer Postkarte, die eine Rose zeigte, verließen, berichtete die Bottroper Ratsfrau Margit Jung über die Situation in der Stadt. Bottrop habe sich bereits vor dem Aus des Bergbaus im Jahr 2018 gut für die Zukunft aufgestellt. Freizeitangebote wie das Alpincenter, der Moviepark oder auch das Museum Quadrat oder die Halde Haniel seien über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Mit dem Projekt „Innovation City“, durch das von 2010 bis 2020 die CO2-Emissionen halbiert worden seien, sei Bottrop weltweit bekannt geworden. Auch das Projekt „Freiheit Emscher“ sei zukunftsweisend: Zwischen dem Essener Norden und dem Bottroper Süden sollen dadurch Gewerbeflächen, Wohnräumlichkeiten, umweltfreundliche Verkehrsadern und Freiräume entstehen.
„Auch wenn es gute Zukunftsperspektiven gibt, bestehen große Probleme mit Blick auf die Innenstadt“, betonte Margit Jung. Am Berliner Platz, genauso wie an der Hoch- und Hansastraße stellte die Ansiedlung von Menschen verschiedener Kulturen und gesellschaftlicher Schichten die Stadt vor große Herausforderungen. Eine missliche Lage sei zudem die Verödung der Innenstadt durch Leerstände. „Das lädt nicht zum Verweilen ein, Vereinsamung nimmt zu, Angsträume tun sich auf“, erklärte sie. Verglichen mit dem Rest der Stadt sei der Migrantenanteil in der Innenstadt mit 43,4 Prozent hoch. Es müsse zudem ein Konzept für junge Menschen entwickelt werden, ebenso für die vielen Senior:innen, die dort lebten.
Nicht zuletzt durch den Caritasverband gebe es bereits Angebote und Treffpunkte gerade auch für ältere Menschen, genauso wie für bedürftige und einsame Menschen. Dazu gehörten unter anderem die Essensangebote „SonntagsSatt“ und das „Szenefrühstück“. Auch der „Offene Tisch“ der Stadt an der Herz-Jesu-Kirche und die Seniorencafés im Haus der Pfarrei am Kirchplatz 2-3 seien feste Anlaufpunkte. Dennoch fehlten weitere niederschwellige Angebote. Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Politik müssten dafür zusammenarbeiten und auch das Ehrenamt stärken. Margit Jung dankte den Engagierten der Caritas-Konferenzen, deren Einsatz unersetzlich sei und wertvoll wie die Rose in Rilkes Geschichte.
Nach Gottesdienst und Vortrag hatten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, einen Rundgang durch die Innenstadt und sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Begleitet wurden sie dabei von Margit Jung und der Vorsitzenden der Bottroper CKD, Margret Zerres. Mit einer Begegnung im STÜCK.gut im Haus Kirchplatz 2-3 klang der Nachmittag aus.
„Ich kann gut Karate“, hat Xenia auf ihren Stern geschrieben. „Ich bin eine sehr gute Oma, Frau und Mutter“, steht auf Irmgards Stern. Während Marianne ihre Qualitäten vor allem im Singen und auch Quatschen sieht. Sterne wie diese heften auf einem blauen Tuch neben der St.-Suitbert-Kirche. Das Tuch soll den Sternenhimmel symbolisieren. Die Papiersterne nennen nicht nur Namen der Gläubigen, die an diesem Sonntagmorgen zur Feier des Patronatsfestes gekommen sind. Die Schreiberinnen selbst haben auch Talente und Fähigkeiten notiert, die sie besonders auszeichnen.
Was es damit auf sich hatte, wurde in der heiligen Messe mit Pastor Hans-Josef Vogel und Diakon Carsten Ossig erklärt. Rund 100 Menschen haben am Sonntag, 10. September, das Patronatsfest in Vonderort mitgefeiert. Der heilige Suitbert ist nicht nur der Patron der Kirche am Quellenbusch, sondern auch des angrenzenden Malteserstifts. Im Innenhof von Stift und Gotteshaus kamen Gemeinde sowie Bewohnerinnen und Bewohner zur Feier eines Freiluftgottesdienstes zusammen.
Im Jahr 1952 hatte die Bottroper Abpfarrung der Osterfelder Propsteigemeinde St. Pankratius den heiligen Suitbert als Schutzpatron gewählt. Damit wollte sie die Erinnerung an den ältesten, geschichtlich nachweisbaren Missionar der Emscherzone wachhalten. Aus England stammend, kam Suitbert als Missionsbischof zunächst nach Friesland, dann an Ruhr und Lippe. Als sein Werk von heidnischen Sachsen zerstört wurde, verlegte er seine Tätigkeit auf den Bereich rund um das heutige Düsseldorf. 695 gründete er auf einer ihm geschenkten Rheininsel das Benediktinerkloster Swidbertswerth - später Kaiserswerth -, dem er als Abt vorstand. Suitbert starb am 1. März 713, sein Gedenktag ist der 4. September. Meist wird er mit einem Stern in der Hand als Attribut dargestellt.
„Aus seinem Herzen strömt der Quell/des Christusglaubens klar und hell./Das Kreuz, den Stern, mit güt’ger Hand,/er brachte sie in unser Land“, sangen die Bottroper Gläubigen an diesem Morgen im Suitbert-Lied auch folgerichtig. Durch Heilige komme Gott uns entgegen, sagte Pastor Vogel. Sie seien leuchtende Zeichen seiner Liebe. Mit Blick auf den Stern fragte Pastor Vogel in seiner Predigt: „Was macht dieses Bild mit uns?“.
Der Legende nach, ergänzte Diakon Carsten Ossig, sei Suitberts Mutter bei seiner Geburt von zwei Sternenstrahlen getroffen worden – verbunden mit dem Auftrag, Gallien und Germanien zu missionieren. „Der Stern soll auf seinen Auftrag hinweisen“, so Diakon Ossig. „Wir feiern diesen Gottesdienst in seiner Nachfolge.“ Damit sei auch die Gemeinde wie Sternenstraheln. Die später mit Namen und Talenten beschriebenen Papiersterne, die an alle verteilt worden waren, symbolisierten die gemeinsame Nachfolge des Heiligen, in allen Lebensbereichen und mit ihren ganz eigenen Fähigkeiten. Ossig: „Wir können Orientierung bieten, vielleicht gerade dann, wenn es dunkel ist.“ Genaus das sei es, was Christsein auszeichne.
Nach der heiligen Messe, die vom Familienchor St. Suitbert musikalisch gestaltet wurde, waren alle Feiernden noch zu Essen und Getränken sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ein Angebot, das bei hochsommerlichen Temperaturen gerne angenommen wurde.
52 Firmanden aus der gesamten Pfarrei haben jetzt ein Wochenende in der Jugendbildungsstätte Don Bosco in Hagen-Rummenohl verbracht. Das Wochenende ist Teil der Vorbereitung auf die Firmung im November und war nach einer Auftaktveranstaltung in St. Ludgerus der zweite Termin für die Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren.
Das Haus in Rummenohl liegt im Grünen oberhalb des Volmetals und bietet außer entsprechenden Räumlichkeiten einen schönen Innenhof sowie eine Kapelle. Orte, die die Gruppe zunächst kennen lernte und später für ihre Zwecke zu nutzen wusste. Nach einem Kurzfilm und einer Nachtwanderung endete der Abend mit meditativen Gedanken. Dazu hatten sich die Jugendlichen zu den Themen Tod, Vergebung und Gottvertrauen im Vorfeld näher beschäftigt. „Da wir mit jungen Erwachsenen arbeiten, wollen wir uns eben auch den großen Themen stellen“, erklärt Nico Madej die Auswahl. Gemeinsam mit Maximilian Deden ist er Ansprechpartner des ehrenamtlichen Vorbereitungsteams.
Am Samstag konnten die Firmanden an unterschiedlichen Workshops teilnehmen. Dabei standen bibelnahe und klassische christliche Themen im Vordergrund, die eine interessante Umsetzung erfuhren. Bibelgeschichten in Jugendsprache umschreiben, gehörte dazu, oder auch die Beantwortung der Frage „was sind meine Vorbilder?“ mit dem Fokus auf Heiligen- und Märtyrergeschichten. Zu den Höhepunkten des Tages gehörte sicherlich das Bemalen von Kerzen, die am Tag der Firmung zum Einsatz kommen sollen. Mit Hilfe von Ölfarben lebten die Jugendlichen ihre Kreativität aus, und so gelangten von abstrakt gemalten Kreuzen bis hin zu nahezu fotorealistischen Tauben vielfältige Motive auf die Kerzen. Sogar in der freien Zeit waren viele der Jugendlichen noch damit beschäftigt.
Gemeinsam wurde schließlich ein Wortgottesdienst vorbereitet, für den die Firmanden ihre Ideen für Texte, die Predigt, die Musik und auch die Gestaltung des Kirchraums einbrachten. Daraus wurde ein Abend mit einem stimmungsvollen Gottesdienst, der seinen Abschluss vor dem Haus unter dem sauerländischen Sternenhimmel fand. Als „friedfertig und gemeinschaftlich stark“ hat Nico Madij die Zeit mit der Gruppe dort empfunden, an einem Abend mit guter Aussicht auf Sternschnuppen.
Positive Rückmeldungen erhielten die acht Katechet:innen bei der Reflexion am Sonntag. Der Mix aus freier Zeit und thematischer Gestaltung habe gut gepasst, die Themen seien gut gewählt gewesen. Ein gelungenes Wochenende, dem am Freitag, 25. August, die Fußwallfahrt zum Bildnis der „Mutter vom Guten Rat“ in Oberhausen-Sterkrade folgen sollte. Eingeladen dazu hatte traditionell der Förderverein Herz Jesu alle Interessierten. Doch wie bereits im vergangenen Jahr war die Fußwallfahrt auch ein Termin für die Firmbewerberinnen und Firmbewerber der Pfarrei. Aufgrund der Unwetter-Warnung musste der Gang nach Oberhausen abgesagt werden. Stattdessen wurden die Impulse zum Thema „Schöpfung bewahren“ in die Herz-Jesu-Kirche verlegt, wo auch der Wallfahrtsgottesdienst mit Pastor Peter Keinecke gefeiert wurde. Das Angebot fand großen Zuspruch, auch bei den 45 Firmanden, die gekommen waren. Sie erarbeiteten die Fürbitten für die Heilige Messe, während sich einige auch spontan als Messdiener anboten.
Im September folgen im Rahmen der Vorbereitung unter anderem ein gemeinsamer Jugendgottesdienst am 10. September und eine Sozialaktion am 24. September.
„Mein Bottrop - lebens- und liebenswert“ - zu diesem Thema hatte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Nikolaus Groß jetzt Oberbürgermeister Bernd Tischler im Haus Kirchplatz 2-3 zu Gast. Rund 35 Interessierte waren der Einladung am Sonntag, 27. August, gefolgt. Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken sprach der OB über Themen, die Bottrop derzeit beschäftigen und auch zu einer Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens beitragen sollen.
Dazu gehörten unter anderen das Projekt „Freiheit Emscher“, durch das zwischen dem Essener Norden und dem Bottroper Süden Gewerbeflächen, Wohnräumlichkeiten, umweltfreundliche Verkehrsadern und Freiräume entstehen sollen. Darüber hinaus widmete er sich in seinem Vortrag der Bottrop Innenstadt. Dabei sprach er nicht nur die bunten Blumentöpfe an, die das Stadtbild bereichern und vermehrt aufgestellt werden sollen. Themen waren auch die von vielen Bottroperinnen und Bottropern verfolgte Entwicklung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes und des Hansa-Centers. Letzteres soll zukünftig zu einem orientalischen Einkaufs- und Begegnungszentrum werden und Angebote wie einen Basar, Modegeschäfte, einen Indoor-Spielplatz und einen Möbelbereich beherbergen. Bis Ende des Jahres werde sich dazu vermutlich mehr entschieden haben. Allgemein geäußerte Befürchtungen, dass dort eine Art „Event-Center“ entstehen könnte, trat Tischler entschieden entgegen.
Nicht zuletzt sprach der OB auch den Kommunalen Ordnungsdienst an, der personell aufgestockt wurde sowie die Unterbringung von Geflüchteten. Allein 2022 seien 1.700 Menschen nach Bottrop gekommen, 1.000 davon aus der Ukraine. Sie gelte es unterzubringen, bei einer wöchentlichen Zuweisung von 30 bis 40 neuen Personen. Die Versorgung der Menschen sei eine der aktuellen Prioritäten, so Tischler, für die andere Themen eventuell zurückstehen müssten.
Der Oberbürgermeister endete mit Bottrop als „Innovation City“, womit die Stadt als Vorbild für ganz Deutschland gelte. In diesem Zusammenhang sei er zuletzt sogar nach China gereist, um zu zeigen, wie eine Stadt energieeffizient umgestaltet werden könne.
Fragen und Anmerkungen gab es seitens der Zuhörerinnen und Zuhörer zum Einsatz des Kommunalen Ordnungsdienstes, zum Bereich Wohnraum und Straßenbau. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich äußerst zufrieden mit den Erklärungen des Oberbürgermeisters und seiner Bereitschaft, sich an diesem Sonntagnachmittag zu diesem Zwecke Zeit genommen zu haben. OB Tischler versprach, die Bottroper Bürgerinnen und Bürger weiterhin gut zu begleiten
Am Samstag, 3. Juni, ist Dr. Jürgen Cleve als neuer Pfarrer von St. Joseph eingeführt worden. Zusätzlich zu der Propsteipfarrei St. Cyriakus leitet er damit jetzt zwei Bottroper Pfarreien. Bis 2025 sollen beide Pfarreien zu einer Stadtpfarrei zusammengeführt werden. Cleve tritt in St. Joseph die Nachfolge von Martin Cudak an, der im Dezember 2022 auf eigenen Wunsch nach zwölf Jahren als Pfarrer von St. Joseph als Pastor in die Oberhausener Pfarrei St. Pankratius wechselte.
Zur Einführung wurde in der St.-Pius-Kirche eine heilige Messe mit den Pastören und Seelsorgern der Pfarrei, mit Abordnungen der Verbände, Ehrengardisten und einem Projektchor gefeiert, der aus Sängerinnen und Sängern von Familienchören beider Pfarreien bestand. „Wir befinden uns in einer Umbruchsituation“, sagte Generalvikar Klaus Pfeffer, der die Einführung übernahm, zu Beginn der festlichen Messe. In der aktuellen Situation von Kirche, in der die Zahl der Gläubigen und auch der Priester immer mehr abnehme, gebe es mittlerweile auch Laien die Pfarreien leiteten und längst auch Pfarrer, die zwei oder sogar drei Pfarreien vorstünden. Umso mehr danke er Pfarrer Cleve, den er schon lange kenne, für die Übernahme der Aufgabe in St. Joseph. „Du hast das Herz am rechten Fleck und bist immer Seelsorger geblieben“, betonte Pfeffer. „Wir befinden uns auf einem Weg des Aufeinanderzugehens. Wir müssen das Gestalten von Krise mitgehen.“ Das sei nicht einfach. „Wenn wir nicht zusammenrücken, wie sollen wir dann den Glauben an Jesus Christus, der uns trägt, weitergeben?“, fragte Pfeffer. Der Glaube an Jesus Christus dürfe nicht verloren gehen.
Pfarrer Jürgen Cleve richtete in seiner Predigt unter anderem den Blick auf ein Bild, das sein Grußwort an die Gläubigen der Pfarreien St. Joseph und St. Cyriakus zierte. Es zeige Menschen, die einer Lichtgestalt folgen. „Diese Lichtgestalt dürfte Jesus Christus sein“, so Cleve. „Menschen folgen ihm in unterschiedlichen Möglichkeiten an unterschiedlichen Orten.“ Diese wolle er hier kennen lernen. An Pfingstmontag sei er alle Kirchen, auch die ehemaligen, mit dem Fahrrad abgefahren. Eine Strecke von fast 29 Kilometern. Es ginge ihm zunächst um das weitere Kennenlernen und darum, zu spüren, „wie Christinnen und Christen leben“. Die Lichtgestalt auf dem Bild könne nicht nur Christus, sondern auch „eine oder einer von uns sein“, überlegte Cleve weiter. Durch Taufe und Firmung seien alle Gläubigen zu Lichtträgern berufen. Jeder selbst könne zum Akteur werden, brauche aber auch Menschen, die einem den Glauben zusagten. Wichtig sei es dabei auch, die Vielfalt der Gläubigen und des Glaubenslebens beizubehalten. „Wir müssen schauen, was das ist, aber auch, was wir loslassen müssen“, endete Cleve, „damit wir zu den Menschen kommen und Lichtgestalt werden können.“ Für seine Worte erhielt der neue Pfarrer Applaus.
Zum Ende der Messe wurden noch mehrere Grußworte ausgesprochen. Den Anfang machte Pastor Slawomir Galadzun, der in den vergangenen sechs Monaten seit dem Weggang von Pfarrer Martin Cudak St. Joseph als Pfarradministrator leitete. Bei der Zusammenführung werde es in beiden Pfarreien Talente geben, die Pfarrer Cleve begleiten werden, zeigte sich Galadzun zuversichtlich. Jürgen Cleve habe in seiner Studienzeit gerne Obstsalat für seine Kommilitonen zubereitet, wusste er zu berichten. Wichtig sei ihm dabei gewesen, dass die einzelnen Sorten erkennbar waren. „Das wünsche ich uns allen“, sagte deshalb Galadzun humorvoll, „dass die Stadtpfarrei zu einem guten Obstsalat wird, in dem man aber auch die einzelnen Teile erkennen kann.“
Wünsche für einen guten Start verbunden mit Gottes Segen kamen im Anschluss von Oberbürgermeister Bernd Tischler, der nicht persönlich anwesend sein konnte und dessen Worte aus diesem Grund von Diakon Thorsten Schrüllkamp verlesen wurden.
Sie sei gespannt auf die neuen Wege, richtete Sabine Zander-Reddig dann das Wort an Pfarre Cleve und die Gläubigen. Er werde diese nicht alleine gehen und auch nicht gehen wollen. Auch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats hob die unterschiedlichen Talente hervor, die es einzusetzen gelte. „Nur durch das Mitwirken vieler Menschen kann Pfarreileben gelingen“, sagte sie. Dafür seien auch Offenheit, Respekt und gegenseitiges Vertrauen entscheidend. Ganz ausdrücklich dankte sie auch Pastor Galdazun für seine bisherige Bereitschaft, die Verantwortung für die Pfarrei zu übernehmen.
Norbert Gockel als Vertreter des Kirchenvorstands wünschte Cleve mit einem ruhrgebietstypischen „Glück auf“ allzeit Gesundheit und dass er seine Aufgabe „möglichst ohne Blessuren“ bestehe. Ebenso dass er auf breites Interesse und hohes Engagement stoße und die zukünftige Entwicklung eine Bereicherung für die Pfarreien und die Stadtgesellschaft werde.
Bevor sich Pfarrer Cleve für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes bedankte und seine Freude auf das künftige Zusammenwirken ausdrückte, kam noch Pfarrer Klaus Göke von der evangelischen Kirchengemeinde zu Wort. Die Übernahme zweier Großpfarreien, die zu einer Stadtpfarrei werden sollen, weise auf einen tiefgreifenden Strukturprozess hin, der auch die evangelische Kirche treffe. Die Bedeutung christlicher Gemeinden lasse in der Gesellschaft nach, die Volkskirche gebe es lange nicht mehr. Doch Veränderungen seien nicht nur negativ. Wenn Kirche auch kleiner würde, so bleibe doch der Auftrag, den Glauben weiter zu geben. Mit Bezug zum gerade erst gefeierten Pfingstfest betonte er, dass Christen auf das Wirken des Heiligen Geistes vertrauen könnten. Und so wünschte Göke dem neuen Pfarrer, dass er bei seiner Aufgabe „ganz oft spüren solle, in welche Richtung der Heilige Geist ihn und seine Gemeinde schickt“.
Prälat Rolf Linse ist am 1. Juni 90 Jahre alt geworden.
1933 in Duisburg-Hamborn geboren, wurde Rolf Linse am 11. Februar 1960 in Essen zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in St. Joseph in Essen-Horst, St. Joseph in Hattingen-Welper und St. Marien in Gladbeck-Brauck war er ab 1. Februar 1977 als Religionslehrer in Bottrop und als Subsidiar in St. Bonifatius tätig. Ab Ende des Jahres 1977 arbeitete er bis zu seiner Entpflichtung 20 Jahre später als Realschulpfarrer an der Gustav-Heinemann-Realschule und an der Marie-Curie-Realschule. 1989 wurde er außerdem zum Diözesanseelsorger für Blinde ernannt.
Bereits 1972 hatte Linse eine Hilfsorganisation für Indien gegründet, mit der ihn viele Menschen verbinden und die ab 1977 unter dem Namen „Indienhilfe Bottroper Realschüler“ firmierte. Bis vor einigen Jahren stand er auch im Ruhestand unter anderem noch regelmäßig auf dem Bottroper Markt, um mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte Spenden für die Menschen in Indien zu sammeln. In den vergangenen 50 Jahren hat er fünf Millionen Euro für die Hilfsorganisation zusammen bekommen. Damit wurden Menschen mit Behinderung und deren Ausbildung, mittellose kranke Menschen, der Bau von Schulen, Krankenhäusern und Kirchen unterstützt, ebenso die Ausbildung von Ordensfrauen und Priesternachwuchs. Eine Dauer-Ausstellung in der Kirche St. Bonifatius gibt Einblick in die Projekte und die Geschichte der Indienhilfe.
Für sein Engagement für Indien hat Prälat Linse zahlreiche Ehrungen erhalten. Dazu zählen beispielsweise der 2000 erhaltene Ehrenring des Bistums Eluru und die 2002 erfolgte Ernennung zum Prälaten durch Papst Johannes Paul II. 2004 bekam er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2016 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Impressionen seines Engagements für die Indienhilfe
53 Pilgerinnen und Pilger aus Bottrop haben sich am Samstag, 29. April, auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Unter dem Leitgedanken der diesjährigen Wallfahrt „Habt Vertrauen – Ich bin es“ waren die Pilger:innen in zwei Gruppen per Bus und per Fahrrad an den Niederrhein aufgebrochen. Eingeladen dazu hatte der Förderverein Herz Jesu.
Während die 23 Radpilger um sieben Uhr nach einem Impuls an der Barbarastatue, dem Standort der ehemaligen Kirche St. Barbara, bei nasskalten Wetter losfuhren, machten sich die 30 Buspilger um zehn Uhr auf den Weg. Sie wurden von Pastor Peter Keinecke begleitet, der das geistliche Programm im Bus gestaltete, den Kreuzweg in Kevelaer mit den Pilger:innen betete und zum Abschluss mit allen Teilnehmer:innen zusammen den Gottesdienst in der Beichtkapelle des Marienwallfahrtsortes feierte.
Die Radpilger fuhren Richtung Rhein überquerten bei Orsoy den Fluss mit einer Fähre und legten unter anderem einen Zwischenstopp am Soldatenfriedhof Rheinberg ein. Bei den Radlern sorgte Josef Finke mit Impulsen, Gebet und Gesang für die inhaltliche Gestaltung. Auch wenn die Beine auf der 70 Kilometer langen Strecke immer schwerer wurden, erreichten alle Bottroper:innen schließlich ihr Ziel. Einige Pilger:innen hatten sich auch privat auf den Weg nach Kevelaer gemacht, so dass am Ende deutlich über 60 Gläubige vor Ort waren. Den Abschluss bildete nach dem gemeinsamen Gottesdienst eine Zusammenkunft am Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“.
Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt: Der Förderverein Herz Jesu lädt bereits jetzt zur Fußwallfahrt am 25. August zum Bildnis der „Mutter vom Guten Rat“ in der Propsteikirche St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade ein.