Ludger Schollas ist neuer Pastoralreferent für Bottroper Pfarreien

„Leben ist da, wo du noch nicht warst. Alles andere ist Wiederholung“. Dieses Zitat hat Ludger Schollas zu seinem Lebensmotto gemacht. Er liebt die Herausforderung und mit ihr die Veränderung. Durch sie kann und will er weiterwachsen. Ganz in diesem Sinne war Ludger Schollas bereits an ganz unterschiedlichen Stellen im Bistum Essen tätig. Nun wurde der 58-Jährige zum 9. März als Pastoralreferent für die Pfarreien St. Cyriakus und St. Joseph ernannt.

 

Zu seinen Aufgabenfeldern in Bottrop wird die Weiterentwicklung sozialpastoraler Angebote gehören, darüber hinaus auch die Mitarbeit im Bottroper Prozess „Christlich leben. Mittendrin“. „Es wäre vermessen zu sagen, dass ich mit einer fertigen Idee nach Bottrop komme“, erläutert Ludger Schollas. „Ich muss zunächst schauen und fragen, was die Menschen vor Ort brauchen und was sie wollen.“

 

Diese Behutsamkeit mit Menschen umzugehen, sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche nach ihren Antworten zu begeben, erlernt er in den ersten 19 Jahren seines Berufsweges als Krankenhausseelsorger in Bochum und Essen. „Das war eine wichtige Zeit für mich, die mich in meiner Haltung und meiner pastoralen Arbeit bis heute sehr geprägt haben“, sagt Schollas. Nach dem Studium der Theologie in Bochum und Würzburg gehört er 1994 zu den ersten Pastoralreferenten im Bistum Essen. Er arbeitet zwölf Jahre in Bochum, sieben Jahre in Essen, wo er auch als Diözesanreferent für die Krankenhausseelsorge sowie als Dozent für die Katholische Schule für Pflegeberufe tätig ist. Für Schollas spielt währenddessen das Thema Ethik in Krankenhäusern eine zentrale Rolle. Er ist an der Gründung von Ethik-Kommitees beteiligt und im ganzen Bistum als Referent unterwegs. „Zu dieser Zeit gab es noch nicht so viel Expertise auf diesem Gebiet“, erklärt er.

 

Auch wenn ihn diese Arbeit erfüllt, ist es nach 19 Jahren Zeit für eine Veränderung. Ludger Schollas will sich ein neues Feld erobern und Erfahrungen darin sammeln, „was es heißt, in einem anderen Arbeitsfeld Theologe und Seelsorger zu sein“. 2013 wechselt er in die Gladbecker Pfarrei St. Lamberti. Dort arbeitet er federführend im Pfarreientwicklungsprozess mit. Ab 2016 schiebt er mit weiteren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das im Votum beschriebene Projekt „K4“ mit an, ein Sozialpastorales Zentrum, das Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Menschen mit Migrationsgeschichte bereithält. „Hier haben wir in kurzer Zeit richtig viel geschafft und das Projekt auf die Füße gestellt“, zieht Schollas ein Fazit. Doch schließlich ist auch dieser Projektauftrag beendet und Zeit für etwas Neues.

 

2019 übernimmt er die Leitung der Arbeitsstelle Pfarreientwicklung im Bischöflichen Generalvikariat. Dafür bringt er die erforderlichen Voraussetzungen mit, ist nach all den Jahren im Bistum „gut verdrahtet“. Von 2022 bis 2024 ist er in Co-Leitung auch für den Bereich Pastoralentwicklung zuständig, leitet zudem den neu angestoßenen Prozess „Christlich leben. Mittendrin“. Nach fünf Jahren mit vielen Sitzungen und langen Arbeitstagen ist er unzufrieden, obwohl er in einem tollen Team arbeitet. Es ist ein Wendepunkt für den dreifachen Familienvater als sein Sohn schwer erkrankt und er über mehrere Wochen dem „Tod täglich ins Auge schaut“. Viele Fragen stellen sich ihm in dieser Phase, so auch diese, womit er seine weitere Lebenszeit noch verbringen möchte. Und wieder ist Ludger Schollas an einem Punkt angekommen, der nach einer Veränderung ruft und ihn nun nach Bottrop geführt hat.

 

Die Stadt ist für ihn neu, sein bisheriger Eindruck positiv. Das Haus am Kirchplatz 2-3, das mit seiner zentralen Lage und den großen Glasfenstern für eine Offenheit in die Stadt hinein stehe, findet er hochattraktiv – und bezieht das auch auf seine Rolle als Christ: „Wir müssen uns nach außen hin öffnen“, ist sich Schollas sicher. „Wir müssen neu entdecken, welchen Beitrag wir als Christen in der Gesellschaft leisten wollen.“ Noch nie habe es in der Kirche so viele Gestaltungsmöglichkeiten gegeben wie jetzt. Diese sieht er weniger im liturgischen als im diakonischen Bereich, also im Dienst an den Menschen. Gerade heute, wo die Institution Kirche an Bedeutung verliere, müsse diese Orientierung bieten können – ohne dabei in ein starres System zu verfallen. „Wir müssen die Stadt als pastoralen Raum betrachten“, sagt er, „und schauen, wo es Möglichkeiten gibt, hier aktiv zu sein“.

 

Auf die direkte Zusammenarbeit mit den Bottroperinnen und Bottropern freut er sich. Er bezeichnet sich als „Vereinsmeier“, der immer den Kontakt zu anderen gesucht hat. Aufgewachsen im eher ländlich geprägten Datteln, wo er bis heute wohnt, war er unter anderem Mitglied im Blasorchester und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Schollas betont: „Unter den Menschen bin ich richtig.“

 

Weitere Information

Ludger Schollas ist am Kirchplatz 2-3 erreichbar, Telefon 02041-69 02 – 86, E-Mail [email protected]


Pfarrei und Stadt eröffnen neuen Jugendtreff in der Innenstadt

Eröffnung des JuMi mit Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert, Jugendamtsleiterin Daniela Bockholt, CDU-Ratsherr Bastian Hirschfelder, Martin Oppermann, Propst Jürgen Cleve, Jana Peitz, SPD-Ratsherr Matthias Buschfeld und Henning Welz (v.l.)
Eröffnung des JuMi mit Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert, Jugendamtsleiterin Daniela Bockholt, CDU-Ratsherr Bastian Hirschfelder, Martin Oppermann, Propst Jürgen Cleve, Jana Peitz, SPD-Ratsherr Matthias Buschfeld und Henning Welz (v.l.)

Das JuMi ist eröffnet: Der Offene Jugendtreff der Pfarrei St. Cyriakus und der Stadt Bottrop ist eine neue Anlaufstelle in der Bottroper Innenstadt. „Jugend Mittendrin“ – so der komplette Name – richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren. Auf zwei Etagen finden sie in der Hansastraße 17 Spieleangebote wie Kicker, Billard oder eine Playstation. Genauso aber auch einen ruhigen Platz zum Lernen und Lesen sowie Ansprechpartner, mit denen sie über Probleme oder tägliche Belange des Lebens reden können und die ihnen gegebenenfalls weiterhelfen.

 

Mit einem Team aus Honorarkräften wird JuMi von der Sozialarbeiterin Jana Peitz geleitet. Sie teilt sich an der Hansastraße ein Büro mit Sozialarbeiter Henning Welz, der mit „Jugend in die Mitte“ in der aufsuchenden Jugendarbeit in Bottrop vor Ort ist. Auf diese Weise stehen sie zukünftig in direkter Verbindung, um sich auszutauschen und auch gemeinsame Angebote zu entwickeln.

 

Bei der Eröffnung am Montag, 7. April, konnten sich die Gäste aus der Stadtverwaltung, den beiden Bottroper Pfarreien, der Caritas und dem SkF ein Bild der neuen Einrichtung machen. Noch sind die Wände weiß und die Regale leer – doch das ist auch Absicht. Denn die Gestaltung der Räume soll bewusst in den Händen der Besucherinnen und Besuchern des JuMi liegen und ihnen die Möglichkeit geben, selbst kreativ zu werden.

 

Mit der neuen Einrichtung „kommen wir ihnen mit Sicherheit entgegen“, ist sich Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert sicher. Die Innenstadt werde ansonsten eher als ein Ort wahrgenommen, an dem nicht so viel stattfindet. „Ich freue mich, dass es heut losgeht“, sagte sie und dankte für die gute Zusammenarbeit. Propst Jürgen Cleve, der die neuen Räume segnete, betonte ebenfalls die Bedeutung des Ortes für junge Menschen. „Hier können sie herausfinden, wer sie wirklich sind und wer sie sein können.“

 

Martin Oppermann, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands von St. Cyriakus, sprach über die Tradition, die Jugendarbeit in der Pfarrei habe, ebenso über die vielen Gespräche, die zur Zusammenarbeit zwischen Stadt und Pfarrei geführt haben. Er zeigt sich froh darüber, auf diese Weise nun aufsuchende und stationäre Jugendarbeit zusammenzubringen. Das JuMi solle ein einladender Ort werden, der sich mit seiner Arbeit weiter in die Stadtgesellschaft vernetzen möchte. Mit Bezug auf den Namen des Jugendtreffs betonte er: „Wir wollen hier mittendrin sein.“

 

 

Weitere Information

Das JuMi ist montags bis donnerstags von 15 bis 20 Uhr und freitags von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Mehr auch auf Instagram: jumi_bottrop

 

 


Wegekreuz findet neuen Standort Am Timpenkotten/Beckstraße

Über vier Jahrzehnte hatte das „Kreuz im Mödderich“ seinen Platz an der Möddericher Straße: Jetzt wurde es an der Straße Am Timpenkotten/Ecke Beckstraße neu aufgestellt. Bei einer Feier am Samstag, 5. April, mit Propst Jürgen Cleve und Diakon Thorsten Schrüllkamp wurde das Wegekreuz an seinem neuen Standort gesegnet.

 

Aufgrund eines Eigentümerwechsels hatten das Wegekreuz sowie der nebenstehende Bildstock mit einem Abbild der „Schönstätter Madonna“ von seinem ursprünglichen Platz entfernt werden müssen. Bei dieser Gelegenheit wurde das Wegekreuz komplett restauriert und das Bild der Madonna in den unteren Teil des Kreuzes integriert.

 

Bei der Segensfeier mit fast 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begrüßte Propst Cleve unter den Gästen nicht nur Kinder der benachbarten KiTa St. Hedwig, die das Kreuz mit Tulpen in einer selbstgebastelten Vase schmückten. Als besondere Gäste richtete er sich an diesem Morgen auch an Eva-Maria Schmeier und Bernadette van Gessel. Sie sind Töchter des mittlerweile verstorbenen Ehepaares Wilhelm und Eva van Gessel, die Kreuz und Bildstock gestiftet hatten.

 

Beide zeigten sich sehr gerührt, dass das Kreuz der Eltern nach seinem Abbau einen neuen Platz gefunden hat. Für die Segensfeier hatten sie eine Kerze mit Halter mitgebracht, die Wilhelm van Gessel gestaltet hatte. Als Anhänger der Schönstattbewegung hatte er die Kerze mit einem sogenannten Vaterauge verziert, ein dreieckiges Symbol für das Gottesbild Schönstatts. Der Kerzenhalter zeigte die Form einer Krone, als Zeichen für die Krone Mariens. Denn nachdem seine Mutter in den letzten Kriegstagen durch einen Granatsplitter auf offener Straße ums Leben gekommen war, hatte Wilhelm van Gessel sein Leben besonders der Gottesmutter Maria widmen wollen. Er stiftete nicht nur das „Kreuz im Mödderich“, sondern auch das Kreuz an der Horster Straße gegenüber der St.-Joseph-Kirche sowie die Marienstele an der Aegidistraße. Alle Standorte hatten eine besondere Bedeutung für den früheren Bäcker- und Konditormeister und miteinander verbunden ergeben sie wie das Vaterauge ebenfalls die Form eines Dreiecks.

 

Mit dem neuen Standort Am Timpenkotten habe das Dreieck zwar etwas an Form verloren, könne aber solches noch durchgehen, meinte Eva-Maria Schmeier. Propst Cleve zeigte sich zuversichtlich, dass das Kreuz auch an dieser Stelle wieder ein Anziehungspunkt für viele Menschen werden wird. Auch an der Möddericher Straße war das Kreuz oft aufgesucht worden, was immer wieder dort aufgestellt Kerzen verraten hatten. Nachdem es entfernt worden war, hatte es zahlreiche Anfragen nach dem Verbleib des Kreuzes gegeben. Ganz offenbar scheinen sich viele Bottroper mit dem Kreuz verbunden zu fühlen. Spätestens im Mai wird es auch für die Jüngsten in der Pfarrei St. Joseph ein Ziel sein. Denn dann wird Diakon Schrüllkamp dort mit Kindern der KiTa St. Hedwig eine Maiandacht feiern.

 

 

Weitere Information

Das Kreuz wurde im Jahr 1984 zu Fronleichnam eingeweiht. Der Korpus ist ein Polyesterabguss des historischen Kreuzes vom Alten Friedhof an der Horster Straße, das lange in der Cyriakuskirche hing. Später wurde der Korpus am Hüttermannschen Kreuz angebracht, wo er durch Wetter und Kriegseinflüsse stark beschädigt wurde. Für die heutige Christusfigur ergänzten der Bottroper Maler Heinz Eickholt und der Präparator am Museum für Ur- und Ortsgeschichte Martin Walders das Original um Hand und Füße. Sie modellierten die Figur in Ton nach und schufen dann den Kunststoffabguss. Die ursprünglichen Kreuzbalken waren alte Spurlatten aus einem Zechenförderschacht. Diese wurden nun durch Eichenholz ersetzt.

 


Festjahr in St. Suitbert: Vom Kirchenkino zum Kneipenquiz

Das Programm kann sich sehen lassen. Mit über 20 Veranstaltungen wird das ganze Jahr über in St. Suitbert Jubiläum gefeiert. Das Angebot zum 70-Jährigen der Kirchweihe ist vielfältig: Von Kirchenführungen, Glaubensgesprächen, Konzerten, Kirchenkino, Lesungen und Vorträgen bis hin zum Kneipenquiz ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der Höhepunkt ist das Jubiläumswochenende vom 4. bis zum 6. Juli, wenn gleich über drei Tage gefeiert wird. „Es kamen so viele Ideen zusammen, dass es eigentlich nur ein ganzes Festjahr werden konnte“, berichtet Christoph Ostgathe aus dem rund 20-köpfigen Vorbereitungskreis.

 

Und es gibt noch mehr Grund zum Feiern: Der Familienchor St. Suitbert kann auf sein 15-jähriges Bestehen zurückblicken, und auch das Malteserstift St. Suitbert gibt es nun seit 10 Jahren. Das Sommerfest der Pflegeeinrichtung am Samstag des Jubiläumswochenendes ist in das Programm miteingebunden. Mit der Aktion „70 Jahre – 70 Sternstunden“ werden außerdem Engagierte gesucht, die für die Seniorinnen und Senioren des Malteserstiftes Ideen entwickeln oder diese mitumsetzen und ihnen damit 70 Angebote, also 70 Sternstunden schenken.

 

Im Sommer 2024 hatte das Vorbereitungs-Team aus Vonderort angefangen zu planen. Um Mitstreiter zu gewinnen, hatten sie über die Gemeinde hinaus in ganz Vonderort angefragt, auch bei Schulen, Kindergärten und Vereinen. Denn das Jubiläum soll ein Fest für den gesamten Stadtteil sein. In diesem Sinne wird sich das Kneipenquiz am 19. März in vier Fragerunden nicht nur um St. Suitbert, sondern um das Wissen der Mitspieler über ganz Vonderort drehen. „Es war unser Ziel, uns für den Stadtteil zu öffnen“, erklärt Beate Feldges, ebenfalls aus dem Vorbereitungs-Team und Leiterin des Familienchores. Über 20 Teams haben sich für den Abend im Restaurant Laguna angemeldet. Zwei Stunden vor dem Start kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits zum gemeinsamen Essen zusammen.

 

Der starke Zulauf überrascht das Vorbereitungsteam eigentlich nicht. Denn „man kennt sich“ in Vonderort, so Beate Feldges weiter. „Das macht den Zusammenhalt aus.“ Auch der Bottroper Podcast „BOTTcast“ berichtete mit den Gästen Christoph Ostgathe und Susanne Grünewald vom Förderverein St. Suitbert über das Jubiläum und Vonderort. Der Stadtteil werde auch das „Dorf in Bottrop“ genannt. Hier gebe es keinen Durchgangsverkehr und auch keine Ampel. „Wer hierhin will, muss es schon wollen“, lacht Beate Feldges. Wie eine kleine Enklave sei der Stadtteil, meint auch Christoph Ostgathe.

 

Mit der Umstrukturierungsphase im Bistum Essen war die Zukunft der St.-Suitbert-Kirche vor mehr als zehn Jahren ungewiss. Heute ist das Gebäude nicht mehr im Besitz der Kirchengemeinde. Doch mit dem Bau des Stiftes ist es Teil eines sozial-karitativen Gesamtkonzeptes, das mit dem Investor Oliver Helmke und unter der Verantwortung der Malteser dem Stadtteil Vonderort und seinen Bewohnern erhalten bleiben konnte. Mit der dortigen Kindertagesstätte und dem Malteser-Stift ist ein generationsübergreifender Ort entstanden. Ein Modell, das gelungen ist, findet Christoph Ostgathe. Es erhalte kirchliches Leben vor Ort.

 

Zurzeit bastelt der Vorbereitungskreis an einer Chronik über die Kirche und Vonderort. Wenn möglich soll auch ein Teil davon in Form einer Ausstellung gezeigt werden. Vielleicht klappt das bereits zum großen Jubiläumsfest im Juli. Ansonsten ist geplant, dass der Freitag des Jubiläums-Wochenendes mit einem Festakt beginnt. Am Samstag folgt das Sommerfest der Malteser, während der Sonntag ähnlich wie ein Gemeindefest gestaltet sein wird. Der Gottesdienst, der an diesem Tag nicht fehlen darf, wird von Thomas Zander zelebriert, dem früheren Essener Dompropst und jetzigen Propst der Gladbecker Propsteifarrei St. Lamberti. Musikalisch gestalten werden den Gottesdienst die Essener Domsingknaben.

 

Abgesehen von den bereits bestehenden, könnten weitere Programmpunkte im Laufe des Jubiläumsjahres durchaus noch dazukommen, sagt Beate Feldges. Um alle Interessierten stets auf dem neuesten Stand zu halten, hat der Vorbereitungskreis eine eigene Homepage ins Leben gerufen und bespielt darüber hinaus die Social-Media-Kanäle Instagram und Facebook. Verpassen dürfte also rund um das Jubiläum niemand etwas.

 

 

Weitere Informationen

Alle Termine und weiteren Informationen finden sich auf der Homepage www.suitbert-vonderort.de. Die Angebote sind bis auf das Kneipenquiz kostenlos. Spenden für den Förderverein werden gerne angenommen.

 

 

Informationen zum heiligen Suitbert

 

Im Jahr 1952 hatte die Bottroper Abpfarrung der Osterfelder Propsteigemeinde St. Pankratius den heiligen Suitbert als Schutzpatron gewählt. Damit wollte sie die Erinnerung an den ältesten, geschichtlich nachweisbaren Missionar der Emscherzone wachhalten.

 

Aus England stammend, kam Suitbert als Missionsbischof zunächst nach Friesland, dann an Ruhr und Lippe. Als sein Werk von heidnischen Sachsen zerstört wurde, verlegte er seine Tätigkeit auf den Bereich rund um das heutige Düsseldorf. 695 gründete er auf einer ihm geschenkten Rheininsel das Benediktinerkloster Swidbertswerth - später Kaiserswerth -, dem er als Abt vorstand.

 

Suitbert starb am 1. März 713, sein Gedenktag ist der 4. September.

 

 



Pfarrei begrüßt Menschen in neuer Wohnung mit Brot und Salz

Christiane Hartung (l.) und Britta Walkowiak
Christiane Hartung (l.) und Britta Walkowiak

„Brot und Salz – Gott erhalt’s“ – mit diesem Wunsch werden jetzt Menschen, die in der Pfarrei St. Cyriakus eine neue Wohnung bezogen haben, begrüßt. Passend dazu erhalten sie einen Gutschein für ein Brot der Bäckerei Sporkmann, ein Tütchen Salz und einen Brotbeutel. Ein dazugelegtes Anschreiben wünscht den Menschen für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

 

„Wir wissen, dass so ein Umzug oft mit vielen Anstrengungen und Veränderungen verbunden ist“, sagt Gemeindereferentin Britta Walkowiak. „Da tut ein freundlicher Gruß und ein guter Wunsch oft gut.“ Deshalb hat das Pastoralteam diese Idee entwickelt und umgesetzt. „Zugleich gibt uns das die Möglichkeit, neu Zugezogenen zu zeigen, zu welcher Pfarrei sie gehören und wie wir zu finden sind“, ergänzt Gemeindereferentin Christiane Hartung. Die Willkommenspakete werden von ihnen und ehrenamtlichen Helfern zu den Menschen in ihr neues Zuhause gebracht. Für das vergangene Jahr sind das 386 Briefe. Zukünftig werden die Willkommenspakete quartalsweise verteilt.

 

„Wir hoffen, dass das kleine Geschenk noch lange Freude macht“, erklärt Christiane Hartung. Auch wenn der Gutschein eingelöst und Brot und Salz aufgebraucht sind, werde der Beutel aus Stoff sicherlich nicht weggeworfen und könne stattdessen weiter genutzt werden. Die überlieferte Tradition, Menschen in ihrer neuen Wohnung Brot und Salz zu schenken, greife alte Zeichen auf, die „tief mit unserem Leben verbunden sind“, erinnert das Grußschreiben. Brot sei ein grundlegendes Lebensmittel, das nie fehlen solle. Salz gebe Geschmack und könne haltbar machen, als Wunsch für Gutes und Verlässliches im Leben.

 

„Gleichzeitig lenkt der Wunsch ,Brot und Salz - Gott erhalt’s‘ den Blick auf Jesus“, erinnert Britta Walkowiak. „Ihr seid das Salz der Erde“, habe Jesus zu seinen Jüngern gesagt, sich selbst als das „Brot des Lebens“ bezeichnet. Um die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen, könne Jesus Hilfe und Kraft sein. Und eine Ermutigung, die eigenen Möglichkeiten und Gaben für andere einzusetzen, denn jeder Mensch habe nicht nur für sich und seinen kleinen Kreis Bedeutung, sondern auch für die Gemeinschaft um ihn herum. „So bauen wir gemeinsam Nachbarschaft, Gemeinde und auch Stadtgesellschaft.“

 

Deshalb sei es dem Pastoralteam wichtig, Wertschätzung auszudrücken und ein Angebot zu machen, gerade in einer Zeit, in der viele das Gefühl haben, dass Kirche ihnen ferner rückt. Die Willkommenspakete zu packen und zu verteilen, sei für die Pfarrei mit einem erheblichen, nicht zuletzt auch finanziellen Aufwand verbunden. Doch Christiane Hartung macht deutlich: „Das ist es uns wert. Es ist eine Investition in Menschen.“

 


Biblische Kriminalgeschichten mit fast 90 Zuhörern in Herz Jesu

Schauspieler Michael Kamp
Schauspieler Michael Kamp

Um Mord und Totschlag, um königlich befohlenen Massenmord und schließlich um den wohl folgenschwersten Mordprozess der Menschheitsgeschichte – darum drehte sich am Samstag, 25. Januar, eine Lesung in der Herz-Jesu-Kirche. Eingeladen hatte der Förderverein, der für den Abend den Schauspieler Michel Kamp hatte gewinnen können. Kamp las aus dem Buch „Am Anfang war der Mord. Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel“ von Bertram Salzmann, das einen ungewohnten Blick auf biblische Texte zu versprechen schien.

 

Kamp könnte einigen Bottropern bereits durch die Lesung des Johannes-Evangeliums in St. Ludgerus bekannt gewesen sein. Mit vier Kolleginnen und Kollegen hatte er dort vor zweieinhalb Jahren das gesamte Evangelium vorgetragen. Von diesem Erlebnis hatte sich auch der Förderverein anregen lassen, erklärte sein Vorsitzender Christian Dupke. Eine Lesung dieser Art wollten die Mitglieder auch in die Herz-Jesu-Kirche bringen.

 

Nicht ein Evangelium, dafür aber die Bibel mit ihren kriminellen Geschichten wurde es schließlich. Die Ankündigung schien viele Menschen neugierig gemacht zu haben. Fast 90 Zuhörerinnen und Zuhörer ließen sich den Abend an der Prosperstraße nicht entgehen. Die Gäste saßen dort nicht in den Kirchenbänken, sondern auf Stühlen im Altarraum. Auf diese Weise konnten sie in unmittelbarer Nähe zum Vorleser der etwa einstündigen Lesung lauschen. Sie hörten unter anderen die Geschichten von Kain und Abel, von Adam und Eva, von Susanna im Bade und zu guter Letzt die Geschichte vom „Fall Jesus“, von seiner Verurteilung, die eine der bekanntesten Kriminalgeschichten überhaupt sein dürfte.

 

Die vier Evangelien könnten wie eine lange Einleitung zu dieser Geschichte gesehen werden, las Michael Kamp, der ein wahrer Gewinn für den Abend war. Mit seiner geschulten Stimme und seinem akzentuierten Vortrag schaffte er es, den Personen der biblischen Geschichten ein Gesicht zu geben und den Zuhörer ganz in die Geschichte mithineinzunehmen. Eindrucksvoll waren die Momente, in denen er bei der Verurteilung Jesu das Volk laut „kreuzigen“ schrien ließ, was durch das gesamte Gotteshaus schallte, ebenso die Worte Jesu „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Die Brutalität der Verurteilung und ihrer Folgen wurde dadurch noch einmal besonders deutlich, aber auch die Verzweiflung Jesu, der das damit verbundene Leid durchstehen musste.

 

Mit dieser, vermutlich von den meisten Zuhörern als Höhepunkt empfundenen Geschichte endete die Lesung, für die Michael Kamp viel Beifall erntete. Christian Dupke fasste es passend zusammen: „Es sind Texte, die alle kennen und schon oft gehört haben. Aber so? Wahnsinn!“ Das war auch die Meinung vieler anderer Zuhörer, die durch den Vortrag Kamps die Geschichten noch einmal neu wahrgenommen hatten. Darüber austauschen konnten sie sich bei der anschließenden Begegnung im Eingangsbereich der Kirche, wo der Abend bei Snacks und Getränken ausklang.

 


Verabschiedung von Pastor Keinecke mit biblischen Geschichten

Er sei kein Mensch vieler Worte, hatte Pastor Peter Keinecke über sich selbst gesagt. Das mag stimmen oder nicht - was er jedoch definitiv ist: Ein Mensch für das Wort Gottes. Davon zeugte jedenfalls die aufmerksame Stille der rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer im großen Saal am Kirchplatz 2-3. Pastor Keinecke hatte dort zu seiner Verabschiedung aus dem Dienst in der Pfarrei eingeladen, genauer gesagt nicht nur zur Begegnung und zum Grünkohlessen, sondern auch zum vorherigen Bibelerzählen. Dabei werden Geschichten aus der Bibel mit eigenen Worten erzählt, als Erzähler oder auch aus der Perspektive einer bestimmten Person der jeweiligen Geschichte.

 

Pastor Keinecke hatte sich an diesem Abend für Geschichten aus dem Leben des Propheten Elias entschieden. Kantorin Ursula Kirchhoff begleitete seine Erzählung in den Pausen am Klavier mit Arien aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der lebendige Vortrag kam bei den Gästen gut an, die dem Duo nach etwa einer Stunde regen Beifall spendeten. Und es passte nur zu gut zur Verabschiedung Keineckes. Denn Menschen die Bibel, das Wort Gottes, näher zu bringen, lag ihm stets am Herzen. In seiner Laufbahn als Priester hatte der 70-Jährige immer wieder mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum Gespräch über die Bibel eingeladen, darüber hinaus auch ein Buch über das Markus-Evangelium geschrieben.

 

Propst Jürgen Cleve dankte Pastor Keinecke im Anschluss für seine engagierte Tätigkeit in St. Cyriakus. Nach einer halbjährigen Pause werde Keinecke dort sicherlich wieder einzelne Aufgaben auch im Ruhestand übernehmen. Schließlich bleibe er in Bottrop wohnen.

 

Zunächst geht es für ihn aber unter anderem auf Wanderschaft, und zwar entlang des Hadrianswalls an der englisch-schottischen Grenze. Um dafür gerüstet zu sein, erhielt er sehr humorvoll gemeinte Geschenke, wie Shortbread, ein schottisches Mürbeteiggebäck, und mehrere Engergydrinks zur Stärkung, aber auch eine heilsame Salbe für stark beanspruchte Füße und einen Sprachführer mit dem Titel „My English is under all pig“. Ihren Dank sprachen nach Propst Cleve auch weitere Gäste aus, darunter Vertreterinnen aus dem Pfarrgemeinderat und der Gläubigen aus Herz Jesu, für die Pastor Keinecke zuletzt erster Ansprechpartner war.

 

Weitere Information

Trotz der halbjährigen Auszeit bietet Pastor Keinecke zwischenzeitlich wieder das Bibelgespräch in der Marienkapelle von St. Cyriakus an. Der nächste Termin ist Montag, 17. Februar, 19 Uhr.

 


Pastor Keinecke wird am 17. Januar aus der Pfarrei verabschiedet

Der Hut gehört zu seinen Markenzeichen: Pastor Peter Keinecke.
Der Hut gehört zu seinen Markenzeichen: Pastor Peter Keinecke.

Sein Weg als Priester hat ihn einmal quer durchs Bistum Essen geführt: Geboren im sauerländischen Werdohl war Peter Wilhelm Keinecke in Gelsenkirchen, Essen und Duisburg tätig, dann auch im Sauerland und schließlich in Bottrop. Dort möchte der Pastor aus St. Cyriakus zukünftig auch bleiben, wenn er Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Nach einer halbjährigen Pause wird der 70-Jährige wieder einzelne Aufgaben in der Pfarrei übernehmen. In welchem Umfang und in welcher Art – das wird sich zu gegebener Zeit zeigen.

 

Dabei ging es für Peter Keinecke beruflich zunächst in eine ganz andere Richtung. Nach der Volksschule macht er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und arbeitet als Schuhverkäufer. Er soll das Geschäft seiner Eltern übernehmen, die die familiäre Tradition im Schuhmachergewerbe und –handel seit 300 Jahren fortführten.

 

Doch es kommt anders. Peter Keinecke springt für einige Monate als Küster in seiner Gemeinde ein, da dieser unerwartet verstorben ist. Vor und nach den Messen ist er oft alleine in der Kirche. „Diese Zeit habe ich wie eine Aufforderung zum Gebet empfunden“, erinnert sich Keinecke. „Es war, als wenn jemand zu mir sagte: Suche mich.“ Es ist nicht nur das Gebet und die Suche nach Gott, - immer mehr reift in ihm der Wunsch, Priester zu werden. Er wehrt sich zunächst dagegen. „Das war einfach zu ungewöhnlich, zu anders“, empfindet er es damals. Seine Ausmusterung aus der Bundeswehr nach nur drei Wochen versteht er nicht als Zeichen, macht stattdessen ein Praktikum im Josefsheim in Bigge/Olsberg und arbeitet dort mit Menschen mit Behinderung.

 

Immer mehr verfestigt sich jedoch das Ziel, Priester zu werden. In Bad Driburg macht Keinecke am Clemens-Hofbauer-Kolleg sein Abitur. Er studiert schließlich Theologie in Bochum und Würzburg. 1986 wird er in St. Augustinus in Gelsenkirchen zum Priester geweiht. Bei seiner Primiz wird er gefragt, wie er seine zukünftige Aufgabe und Rolle wahrnehme. Diese sehe er darin, die Menschen daran zu erinnern, als Getaufte die Güte Gottes und das Evangelium auszustrahlen. Der priesterliche Dienst aus der Taufe sei allen Christen anvertraut.

 

Nach Kaplansjahren in St. Barbara in Gelsenkirchen-Erle und St. Ludgerus in Essen-Werden wird Peter Keinecke 1993 Pfarrer in Christi Himmelfahrt in Essen-Fischlaken. Dort bleibt er acht Jahre bis er von 2001 bis 2006 Pfarrer von St. Michael und St. Petrus Canisius in Duisburg-Wanheimerort wird. Im Anschluss übernimmt er die Pfarrstelle in St. Maria Immaculata in Meinerzhagen – die in dieser Zeit als erste der Großpfarreien im Bistum Essen an den Start geht. Die Pfarrei umfasst auch Kierspe und Valbert in der sauerländischen Diaspora mit einer Ost-West-Ausdehnung von 30 Kilometern.

 

Keineckes Wirken ist in seinen Jahren als Kaplan und Pfarrer stark geprägt von der Vorbereitung auf die Erstkommunion und der Arbeit mit Familien, aus der zahlreichen Kreise entstehen. Immer wieder ist es auch die Bibelarbeit, die ihn beschäftigt und für die er in allen Pfarreien Menschen begeistern kann. „Die Bibel ist für mich wie ein Zuhause“, erklärt Keinecke. „Sie gibt mir Impulse, über mein eigenes Leben und das meiner Mitmenschen nachzudenken und in Beziehung zu Gott zu sein.“ Vor allem das Markus-Evangelium interessiert ihn, als das älteste der vier Evangelien. Darüber hat er sogar ein Buch geschrieben. Mi einer Co-Autorin versucht er darin Antworten auf die Fragen zu geben versucht, die Jesus in dem Evangelium stellt und die Leser einlädt, das Gleiche zu tun. Großen Einfluss auf sein persönliches Glaubensleben hat auch die Spiritualität Charles des Foucaulds. Mit „Jesus Caritas“ gehört er einer Brudergemeinschaft der Priester des Wüstenmissionars an. Zu den monatlichen Treffen gehören Anbetung in Stille, Bibelgespräch und Lebensreflexion.

 

Es ist im Jahr 2014 als Peter Keinecke eine Auszeit braucht und sich diese auch nimmt. Hinzu kommen schwere gesundheitliche Probleme. Als er sich wieder stark genug fühlt, führt ihn sein Weg 2018 nach Bottrop. Die Stadt ist ihm unbekannt, doch er fühlt sich schnell dort wohl und kann sich vorstellen, hier zu leben. Schwerpunkte seiner Arbeit als Pastor in St. Cyriakus sind die Arbeit in Altenheimen, die Krankenkommunion und Krankensalbung, Beerdigungen, aber auch Taufen, sowohl von Kindern als auch Erwachsenen. Auch um Menschen, die konvertieren oder wieder in die Kirche eintreten möchten, kümmert er sich. Nicht zuletzt bringt er auch in Bottrop Menschen wieder das Gespräch über die Bibel näher, zuletzt über die Apostelgeschichte, die sich mit den Ursprüngen und Anfängen der Kirche beschäftigt.

 

Für die nun anstehende freie Zeit hat sich Peter Keinecke viel vorgenommen. In den kommenden Wochen steht unter anderem eine Wanderung am Hadrianswall an der englisch-schottischen Grenze an. Auch auf eine bereits lang geplante Rundreise durchs Baltikum mit seinem Bruder Heinz-Otto freut er sich. Vielleicht findet er im Ruhestand auch wieder mehr Zeit für seine Hobbys, fürs Fotografieren und Kochen. Ein gelingendes Rezept nicht für das leibliche Wohl, aber für die Kirche der Zukunft formuliert Keinecke folgendermaßen: „Wir müssen in gutem Kontakt mit Gott und auch mit uns selbst sein.“ Dann könnten wir als Christen heilsam und hilfreich in dieser Welt sein. „Wir müssen Gott hören und die Fragen anderer erkennen.“


#jugendindiemitte-Projekt zieht positive Zwischenbilanz

Gestartet im April 2024, gibt es eine erfreuliche Zwischenbilanz zum Jahresende zum Projekt „#jugendindiemitte“. „Die Bedürfnisse und Sorgen der Jugendlichen wahrnehmen und immer wieder flexibel und angemessen darauf zu reagieren, das ist ein zentraler Punkt der Arbeit vor Ort auf dem Berliner Platz in der Innenstadt!“, sagt Henning Welz, als Sozialarbeiter verantwortlich für die mobile Jugendarbeit von St. Cyriakus und der Stadt Bottrop in der Innenstadt. Die Aktion „#jugendindiemitte-Action am Berliner Platz“ als Kooperationsprojekt zwischen der Kirchengemeinde und der Stadt Bottrop findet aktuell weiterhin einmal pro Woche am Donnerstag am Berliner Platz statt. Am letzten Donnerstag im Monat wird aktuell der Ehrenpark zum Ort des Geschehens, dort ist die Umgebung oft etwas ruhiger und es gibt mehr Zeit und Raum für Beratungsgespräche und einfach ein offenes Ohr. „Wenn wir auf dem Platz ankommen, warten meist einige Kinder auf uns und möchten oft schon mit beim Aufbau helfen!“, so der Sozialarbeiter.

 

Immer wieder spannend sei es, neue „Gäste“ für die Veranstaltungen an den Platz zu bekommen. Mehrere Gruppen und Vereine waren im Laufe der letzten Monate bereits zu Gast, um das Spiel- und Bewegungsangebot von #jugendindiemitte zu ergänzen. Mit dabei waren u.a. ein Football-Verein, die Bottroper-Badminton-Gemeinschaft oder auch die Tanzschule Frank mit einem Hip-Hop-Workshop. Das Angebot wird kontinuierlich überarbeitet und erweitert. „Klassiker“ kommen wieder, neue Vorschläge werden mit ins Portfolio aufgenommen. #jugendindiemitte ist dabei flexibel in der Planung, so können aktuelle Trends und Strömungen bei Jugendlichen recht kurzfristig aufgenommen und umgesetzt werden.

 

Das Angebot fußt auf Vielfalt, Kontinuität und auch einem guten Teil Improvisation. Als verlässlicher Ansprechpartner da zu sein, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und dabei noch ein „guter“ Freizeitdienstleister zu sein, das stellt das Team von „#jugendindiemitte“ immer wieder vor neue Herausforderungen. „Wir haben auch schon kaputte Fahrradlampen repariert und führen gleich im Anschluss Krisengespräche mit Jugendlichen, die mit Mobbing in der Schule zu kämpfen haben oder unter angespannten Verhältnissen in der Familie leiden. Die Aufgabe ist sehr vielfältig, und es gibt oftmals von Woche zu Woche ein anderes ,Lagebild' bei den Teilnehmenden“, berichtet Henning Welz.

 

Oftmals kämen die Kinder und Jugendlichen direkt von der Schule zum Platz, und so ist dann „#jugendindiemitte“ die erste Anlaufstelle für Freud´ und Leid des Vormittags. Viele der Besucherinnen erlebten Zuhause oft nicht den Raum und die Zeit für ausführliche, wichtige Gespräche und trügen teilweise doch so einige „Lasten“ mit sich herum. Das Team von teils ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften ist über die Zeit bereits gut zusammengewachsen und kann sich aufeinander verlassen. „Die Kooperation mit der Stadt Bottrop und dem Netzwerk offene Kinder- und Jugendarbeit ist eine große Bereicherung und sichert oft kurze Entscheidungswege, auch wenn es um Fragen des Kinder- und Jugendschutzes geht“, schätzt der Sozialarbeiter die Situation ein. Für 2025 ist die Fortsetzung und Erweiterung des Angebots fest eingeplant.


Zweiter ÖKO.FAIR.TAG bewegt rund 120 Menschen

„Wir bewegen Menschen für die Schöpfung“. Das Motto des zweiten ÖKO.FAIR.TAG meinte das nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch. Klimaschutz, Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Fairer Handel waren auch am 17. November die maßgeblichen Themen. Doch nachdem beim ersten ÖKO.FAIR.TAG im vergangenen Jahr in St. Johannes in der Boy die Information der Gäste über nachhaltige und fair gehandelte Produkte im Vordergrund stand, sollten die Besucherinnen und Besucher nun selbst aktiv werden. In diesem Jahr waren alle interessierten Bottroperinnen und Bottroper nach St. Ludgerus im Fuhlenbrock eingeladen. Verantwortlich dafür zeichnete wieder die Arbeitsgruppe „Stadt.Kirche.Öko.Fair“ des Bottroper Katholikenrats mit seinen Pfarreien St. Joseph und St. Cyriakus gemeinsam mit der Kirchhellener Pfarrei St. Johannes der Täufer.

 

Um möglichst klimaschonend anzureisen, waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten worden, in einem Sternmarsch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in Fahrgemeinschaften in den Fuhlenbrock zu kommen. In diesem Sinne starteten Fahrradfahrer in St. Johannes in der Boy mit weiteren Stationen an den jeweiligen Kirchtürmen der Pfarrei St. Joseph. Fußgänger versammelten sich an der St.-Cyriakus-Kirche und machten sich von dort auf den Weg.

 

In St. Ludgerus ging der Tag mit der Feier der Familienmesse um 11.30 Uhr weiter, die durch den Chor „Cantamus“ musikalisch gestaltet wurde. Liturgische Impulse über die Schöpfung, eine Spielsituation zum Thema „Nachhaltig kaufen“ und gegenteilige Stellungnahmen zu Themen wie Mobilität und Urlaub regten zum Nachdenken an. Dabei wurde klar, dass auch das eigene Verhalten in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit von Bedeutung ist. „Wir müssen überlegen, ob wir etwas ändern können“, sagte Zelebrant Pastor Andreas Willenberg. „Sonst geht unserer Erde irgendwann die Luft aus.“ Genau das möchte die vorbereitende Arbeitsgruppe verhindern und Antworten auf Fragen finden, wie: Was können wir tun, um Gottes gute Schöpfung zu bewahren? Wie können wir so handeln, dass alle Menschen unter fairen Bedingungen arbeiten und leben können?

 

Nach der Messe fanden sich etwa 120 Besucherinnen und Besucher im Ludgerushaus ein. Dort konnten sie sich ein kulinarisches Angebot schmecken lassen, das bio, regional und vegetarisch war – und auch zum Nachkochen anregen sollte. Die Gäste erwartete Nudeln mit Tomatensauce, Brot mit Dip, Waffeln, fair gehandelter Kaffee und auch ein Stand von „Bottroper Bier“. Darüber hinaus wurden ein Bühnenprogramm sowie Diskussionsrunden im „World-Café“ geboten. Im Rahmen des Bühnenprogramms war der Kinder- und Jugendchor der Da Pacem Chöre unter Leitung von Charlotte Schmidt zu hören. Die Lieder der Kinder befassten sich ebenfalls mit dem Umgang mit der Natur, von der Bedeutung eines kleinen Regentropfens beispielsweise bis hin zum großen Ozean. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Poetry Slammerin Eva-Lisa Finzi, deren Sprachkunstwerke das Umweltbewusstsein der Menschen sowie den Einfluss des Kapitalismus in den Mittelpunkt rückten. Mit dem Kreativangebot für Kinder entstanden im Nebenraum kunstvolle Werke aus Kastanien und Kronkorken – ebenfalls auf nachhaltige Weise. Nutzten die Kinder doch Material, das damit seine Wiederverwertung fand.

 

Die Diskussionsrunden an den Tischen drehten sich mit Blick auf Klimaschutz und Umweltbewusstsein unter anderem darum, was jeder selbst und was die Kirche bewirken kann. Die Ergebnisse wurden an Stellwänden gesammelt. „Möglichst Bio- und regionale Lebensmittel einkaufen“, war dort zu lesen. „Mehr Fahrradfahren, Solaranlagen auf Kirchendächern anbringen oder kirchliche Gebäude begrünen“, zählten zu weiteren Vorschlägen. Die Ergebnisse werden im Anschluss an die Gremien sowie die Verwaltung der Pfarreien übergeben, so die Arbeitsgruppe. Schließlich sollte über Veränderungen nicht nur gesprochen werden. Die gesammelten Ideen und Anregungen sollen stattdessen Früchte tragen – innerhalb der Pfarreien und im Idealfall auch darüber hinaus.

 

Der zweite ÖKO.FAIR.TAG sorgte für eine intensive und über den Tag hinausgehende Auseinandersetzung mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz und bewegte tatsächlich gemäß dem Motto Menschen für die Schöpfung.

 

Weitere Info

In den kommenden zwei Wochen steht in der KÖB St. Ludger, Ludgeristraße 4, ein Büchertisch zu den Themen des ÖKO.FAIR.TAG. Interessierte haben die Möglichkeit zu den Öffnungszeiten vorbeizuschauen, sich zu informieren und Bücher auszuleihen.

 

Öffnungszeiten:

Mittwoch: 15.00 bis 18.00 Uhr

Sonntag: 10.30 bis 13.00 Uhr


Ausstellung "LUX OVALIS" nach sechs Wochen beendet

5.430 Flaschen waren zu füllen - nach den sechs Wochen der Ausstellung LUX Ovalis im städtischen Ausstellungsraum B12 leuchteten mehr als die Hälfte der Gläser in den unterschiedlichsten Farben. Das "ovale Licht" beeindruckte nicht nur nach der Meinung des Organisationsteam nicht allein durch die Größe und die künstlerische Ausstrahlung, sondern auch durch Farbvarianz und Vielgestaltigkeit.

Fast 500 Besucherinnen und Besucher kamen zum Schauen und Mischen, denn jede und jeder war eingeladen, mit drei Grundfarben aus Tinte in den wassergefüllten Flaschen die jeweilige Lieblingsfarbe zu mischen, ein farbiges Statement zu machen oder den momentanen Gemütszustand zu dokumentieren.

 

Auch über 20 Veranstaltungen für Alt und Jung gehörten mit zum Rahmenprogramm, das vom Katholikenrat in der Stadt Bottrop und vom Pfarreirat der Gemeinde St. Johannes in Kirchhellen organisiert wurde. Den Ausstellungsraum stellte ab dem 10. Oktober das städtische Kulturamt mit dem B12. Kuratorin Katrin Reck begleitete mit ihrem Team das Projekt mit Rat und Tat.

 

Teilgenommen an den Veranstaltungen haben beispielsweise die Klassen 1b und 3b der Richard Wagner Schule, die Kindergartengruppen von St. Cyriakus, St. Matthias und St. Hedwig, Mitglieder des Jugendparlaments, eine Jugendgruppe der Jungen Gemeinde, das "Wuselcafe" des Sozialdienstes Katholischer Frauen, Frauengruppen der evangelischen Martinsgemeinde und der Caritas sowie die Musikgruppe "Jankele".

An allen Tagen in den sechs Wochen Ausstellungszeit lag ein Gästebuch aus, in dem über 40 Eintragungen vorgenommen wurden. Eintragungen, die viel über die Wirkung von LUX OVALIS aussagen: Anne, Sandra und Bärbel schreiben: "Das beste, was Bottrop zur Zeit zu bieten hat." Man könne gar nicht aufhören, weil es so spannend sei, neue Farbkombinationen zu finden, meint Elisabeth. Margit und Thomas Einschätzung ist: "Ein tolles Licht- und Farbenspiel - so wie die Seiten des Lebens, bunt und vielfältig. Wir waren mit Begeisterung dabei!" Daniela, Norbert und Noah staunen: "Was für ein Raumerlebnis!"

 

"Ein wundervolles Kunstwerk sind wir alle zusammen", meinen die Kinder aus dem Kindergarten St. Matthias. Eine Empfehlung nach dem Fazit "Eine großartige Mitmachausstellung" lautet: "Das sollte unbedingt auf Reisen gehen, damit viele davon lernen und profitieren." Und noch ein namentlich nicht gekennzeichneter Beitrag: "Gedanken, Raum, Ereignisse und Zeit treffen heute (9.11.24) optimal zusammen. Dankeschön für das gute Zusammenspiel. Es lebe die Vielfalt!"

 

Propst Dr. Jürgen Cleve hat bei der Veranstaltung "Was bleibt - bunte Mischung" am vorletzten Ausstellungstag ins Gästebuch eingetragen: "... Immer wieder neu, alle haben Platz, wirken gemeinsam..."

 

Die Organisatoren der Ausstellung sind wegen dieser Rückmeldungen, aber auch insgesamt sehr zufrieden mit dem Ablauf und den Ergebnissen der Mitmachaktion.


Obdachlosigkeit in Bottrop nimmt zu

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Erscheinungsbild der Innenstadt verändert. War es bisher für Bottrop eher untypisch, so sind seit einem Jahr immer mehr obdachlose Menschen auf den Straßen zu sehen. Konkret geht es um drei Frauen und vier Männer, weiß Jeanette Kuhn, Pressesprecherin der Stadt Bottrop, zu berichten. Dass diese Zahlen bekannt sind, zeigt deutlich: Die Stadtverwaltung hat diese Entwicklung im Blick. „Wir bemerken in den vergangenen 12 Monaten eine sichtbare Obdachlosigkeit, die wir so vorher nicht kannten“, sagt auch Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. Die Stadtverwaltung nehme das Thema sehr ernst und möchte zukünftig noch mehr anbieten, als es bisher der Fall ist. „Wir müssen Hilfsangebote nachjustieren und weitere Lösungen finden“, so die Sozialdezernentin. Aus diesem Grund gebe es derzeit Gespräche mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), deren Ergebnisse vermutlich im kommenden Frühjahr vorgestellt würden.

 

Eine wichtige Anlaufstelle für obdachlose Menschen in Bottrop ist nicht nur die Notunterkunft am Borsigweg, sondern auch die Evangelische Sozialberatung (ESB). „Wir haben zu diesen Menschen Kontakt“, erklärt Oliver Balgar von der ESB. Brüche in ihrem Leben, Schicksalsschläge, psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme hätten sie aus der Bahn geworfen. „Vielen haben noch eine ,Bleibe’“, erläutert Balgar. Sie kämen als „Sofahopper“ bei Freunden und Familie unter. Die ESB bietet ihnen nicht nur Beratung, sondern auch eine Postanschrift, was zwischen 250 und 300 Personen nutzen.

 

Doch immer wieder gebe es Nachfragen nach Menschen, die auf der Straße leben und draußen schlafen und die nicht in einer Notunterkunft oder bei Bekannten Unterschupf finden. „Viele sind diesen Menschen gegenüber in Bottrop sehr hilfsbereit“, sieht es Carina Dill von der ESB, die diese Nachfragen entgegennimmt. „Die Menschen rufen nicht an, weil sie sich gestört fühlen, sondern weil sie sich Sorgen machen.“ Fakt jedoch sei: „Es muss niemand draußen schlafen“, sagt Sozialamtsleiter Sascha Borowiak. In der Notunterkunft am Borsigweg gebe es 80 Plätze, die bei Bedarf aufgestockt werden könnten und wozu ist die Stadt auch verpflichtet sei.

 

Es gebe jedoch Menschen, die dieses Angebot nicht wahrnehmen wollten oder könnten, sei es aus Krankheitsgründen oder weil sie sich in einer Notunterkunft mit vielen anderen eingeengt fühlten. „Wir lassen diese Menschen nicht alleine“, betont Karen Alexius-Eifert. „Aber man kann niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen.“ Eingreifen lasse sich nur, wenn Menschen selbst- oder fremdgefährdend seien. Ein Ansatz für Veränderungen sei, die Enge am Borsigplatz aufzulösen, ergänzt die Sozialdezernentin. Das setze gewisse konzeptionelle Arbeiten voraus. „Es ist ein Thema, das wir nicht überhastet angehen und für das wir uns strategisch gut aufstellen wollen.“

 

Wer obdach- oder wohnungslosen Menschen helfen wolle, wer unsicher sei, ob jemand Unterstützung brauche oder wer akute Notsituationen erlebe, könne sich gerne an die ESB wenden oder den Notruf wählen. Ganz konkret würde jetzt für die kalte Jahreszeit Winterkleidung benötigt, sagt Oliver Balgar, grundsätzlich auch ausrangierte, aber funktionstüchtige Handys. Um sicherzugehen, was gebraucht wird, sei ein vorheriger Anruf gut, damit „wir passgenaue Hilfen bieten können“.

 

Weitere Info

Kontaktdaten ESB, www.esb-bottrop.de, Telefon 02041-317055

 

Hilfsbedürftige oder einsame Menschen erhalten unter anderem auch über das Caritas-Angebot „SonntagsSatt“ eine warme Mahlzeit. Die Termine finden sich auf der Homepage.


"Text trifft Harfe" - Spirituelle Herbstandacht findet viele Zuhörer

„Text trifft Harfe“ lautete die Überschrift für den Freitagabend, 11. Oktober, im STÜCK.gut. Bei der „Spirituellen Herbstandacht“, zu der Kantorin Ursula Kirchhoff und Lars Meyer eingeladen hatten, waren berührende Texte und Harfenmusik zu hören. Rund 35 Interessierte waren der Einladung an den Kirchplatz 2-3 gefolgt.

 

„Mögen Text und Musik uns helfen, zu unserem Inneren und zu Gott zu finden“, leitete Lars Meyer den Abend ein. Zeit zum Durchatmen haben, im Beisammensein Ruhe finden und in der Stille den Blick auf das Wesentliche lenken – genau dazu sollte der Abend den passenden Rahmen bieten. Lars Meyer hatte Texte aus dem Loccumer Brevier „Verstehen durch Stille“ ausgesucht. Gedichte wie „Geburt“ von Kurt Marti oder zur Jahreszeit Passendes wie „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke und „Herbstbild“ von Friedrich Hebbel boten die Gelegenheit zum Nachdenken und Besinnen.

 

Die sanften und zarten Klänge der Harfe ergänzten den Vortrag der Texte. Ursula Kirchhoff spielte Musik von Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Gabriel Fauré, außerdem Stücke überwiegend aus dem englisch-irischen Raum, die besonders gut mit der Harfe zum Ausdruck gebracht wurden. Die Zuhörerinnen und Zuhörer genossen den Abend sichtlich, lauschten doch viele von ihnen mit geschlossenen Augen.

 

Nach dem etwa 50-minütigen Vortrag waren alle Besucherinnen und Besucher noch zur Begegnung bei Brot, Käse und Wein eingeladen. Die Teilnahme war kostenlos, jedoch wurde um eine Spende für „SonntagsSatt“ gebeten. Rund 500 Euro kamen dadurch für die Essensausgabe zusammen. Ein Abend also, der seinen Besuchern nicht nur schöne Stunden bescherte, sondern auch für Unterstützung für Menschen sorgte, denen es nicht so gut geht.


Abschied von der St.-Bonifatius-Kirche

Am Sonntag, 6. Oktober, hat die Pfarrei St. Cyriakus Abschied von der Kirche St. Bonifatius genommen. Zahlreiche Gläubige hatten sich dazu in der Heiligen Messe um 10 Uhr, die unter dem Thema „Abschied und Aufbruch stand“, dort eingefunden. Zum letzten Mal wurde in der vollbesetzen Kirche Gottesdienst gefeiert, der unter anderen auch von Abordnungen der Verbände oder des Heimatvereins Plattdütsche ut Waold un Hei und der Knappengarde St. Elisabeth begleitet wurde.

 

Der Abschied hatte schon lange bevorgestanden: Im Votum des Pfarreientwicklungsprozesses war vor acht Jahren festgelegt worden, dass St. Bonifatius bis zum Jahr 2025 einer anderen Nutzung zugeführt werden soll. Viele Gemeindegruppen haben sich bereits Richtung St. Ludgerus orientiert. Die Vorabendmesse, die bisher am Samstagnachmittag in St. Bonifatius gefeiert wurde, findet seit Oktober in St. Ludgerus statt. Die Räume unterhalb des ehemaligen Bonifatiusheims können jedoch weiterhin genutzt werden.

 

Die Themen Abschied und Erinnerung prägten den ersten Teil der letzten Messe. Drei Gemeindemitglieder sprachen anstelle der Predigt über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Es sei keine Liebe auf den ersten Blick mit St. Bonifatius gewesen, hatte es Anita Kömen formuliert. Sie war vor 30 Jahren in den Fuhlenbrock gezogen. Durch ihr Engangement mit dem Kinderchor „Boni-Tigers“ oder der Erstkommunion- und Firmvorbereitung fand sie „einen Platz in der Kirchengemeinde“. Es sei eine Gemeinde gewesen, die sie emotional stärkte und ihr das Gefühl der Zughörigkeit gegeben habe, auch eine Heimat - die sie immer noch als solche empfand, als sie nicht mehr im Fuhlenbrock wohnte. Von einem Zuhause sprach auch Marianne Kruse für die kfd. Frauen jeden Alters hätten in St. Bonifatius einen geschützten Raum zum Feiern finden können, einen Ort für schöne Begegnungen, tolle Gespräche und gemeinsame Erlebnisse. Es sei Zusammenhalt, Gemeinschaft und Wohlbefinden entstanden. Bettina Höhner, Leiterin der KiTa St. Bonifatius, dankte für die schönen Erlebnisse, die in der Kirche stattgefunden haben. Mit den Kindern der KiTa seien spannende Entdeckungsreisen im Kirchraum unternommen worden. Kirche sei für sie auf diese Weise begreifbar geworden. Auch die jährliche Feier zu St. Martin sei für die Kinder dort ein „absolutes Highlight“ gewesen.

 

Doch genauso wie sich die kfd St. Bonifatius mittlerweile der kfd St. Ludgerus angeschlossen hat, würden auch die KiTa-Kinder demnächst den Weg nach St. Ludgerus finden und mit Freude und Zuversicht der Zukunft positiv entgegengehen. Das Thema Aufbruch für den weiteren Teil der Messe griff auch Propst Jürgen Cleve auf - gemeinsam mit Pastor Andreas Willenberg Zelebrant an diesem Morgen. Auch der heilige Bonifatius sei als Missionar aufgebrochen, um das Wort Gottes zu verkünden. Als ein weiteres Zeichen des Aufbruchs machten sich die Gläubigen im Anschluss in einer Prozession auf den Weg nach St. Ludgerus. Dabei führten sie das Allerheiligste, die Sakramentsglocken und die 20 Kilogramm schwere Konradsglocke mit sich, die nun als Sakristeiglocke in St. Ludgerus genutzt wird. Nach einem Abschluss der KiTa-Kinder vor der Kirche wurde in St. Ludgerus gemeinsam Erntedank gefeiert. Schließlich sei in St. Bonifatius viel Gutes geschehen, „für das wir dankbar sind“, hatte Pastor Willenberg zuvor betont.

 

In der Vorwoche, in der die Gläubigen die Bonifatius-Kirche besuchen konnten, um Abschied zu nehmen oder an einer Erinnerungswand persönliche Gedanken oder Erinnerungen zu teilen, hatten Besucher es passend formuliert: „Danke für so viele schöne Erinnerungen an Ereignisse in der Bonifatiuskirche. Diese bleiben uns auch in Zukunft erhalten. Bitten wir um eine gute Zukunft der Kirche im Fuhlenbrock.“ Und ein anderer: „Orte ändern sich, Erinnerungen bleiben. Möge das Gute bewahrt werden und weiter durch die Zeit tragen!“

 


Mit "LUX OVALIS" die Magie des Lichts entdecken

Es sind 5.000 Wasserflaschen, die mit Farben befüllt werden können: Die Kunstaktion „LUX OVALIS“ („Das ovale Licht“) lädt vom 10. Oktober bis 16. November im Kulturzentrum B 12 zum Mitmachen ein. Bereits im September 2023 war die Aktion Teil der interkulturellen Woche in Bottrop. Dort war sie ein großer Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher auf dem Rathausplatz.

 

Nun  ist die Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf erneut auf Einladung des Stadtkatholikenrats Bottrop und der Kirchhellener Pfarrei St. Johannes der Täufer in Bottrop. Unter Anleitung von Mitgliedern des Stadtkatholikenrats werden dann die 5.000 Wasserflaschen befüllt und zu einer Gesamt-Installation vereint. Das imposante Kunstwerk weist mit 10 Metern Länge, 3 Metern Höhe und 2,5 Metern Tiefe beachtliche Dimensionen auf. Das Herzstück der Installation bildet ein ovales Gebilde, das mit den 5.000 Flaschen bestückt ist.

 

Die Kunstaktion in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturamt bietet unter anderem eine einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt des Menschen in dieser Gesellschaft zu zeigen und zu würdigen. Alle Besucherinnen und Besucher können sich selbst kreativ zeigen, sich einbringen und damit auch Teil des Kunstwerks werden. Aus einer Vielzahl von Farben kann jeder und jede diejenige zusammenmischen, die das aktuelle Lebensgefühl am besten widerspiegelt. Durch das schrittweise Befüllen der Flaschen verändert sich das Kunstwerk und entwickelt sich weiter. Es ergibt sich ein dynamisches, sich stetig wandelndes Gesamtbild.

 

„LUX OVALIS“ verspricht ein inspirierendes und bereicherndes Erlebnis zu werden - ein Highlight im kulturellen Kalender Bottrops. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Magie des Lichts zu entdecken und in eine Welt voller Farben und Formen einzutauchen. Die Aktion sei mit ihrem Spiel mit Farbe und Licht gerade in der Josef-Albers-Stadt Bottrop besonders willkommen, betonte Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef bei der Eröffnung am 11. Oktober. Es sei ungewöhnlich, nur ein Objekt in einer Ausstellung zu zeigen. Doch „LUX OVALIS“ präge den Raum. Die Arbeit wirke aus sich heraus, sagte auch Franz Klein-Wiele – nicht nur Mitglied im Katholikenrat und Vertreter aus Kirchhellen, sondern auch Mitarbeiter der Düsseldorfer Hochschule.

 

Zuvor sei „LUX OVALIS“ hauptsächlich in Kirchen zu sehen gewesen, unter anderem in Essen und in Kirchhellen. Jetzt bestimme es den Ausstellungsraum im B12. Noch warten viele der rund 5.000 Flaschen auf ihre Farbgebung aus den drei Grundfarben blau, rot und gelb. Bis zum Ende der Ausstellungszeit werden sich die Flaschen zu einem Gesamteindruck fügen, der vermutlich alle überraschen wird, so Martina Schilling-Graef. Der Schaffensprozess liege bei den Besuchern. Bereits am Abend der Eröffnung wurden Flaschen nicht nur befüllt, sondern auch erkennbare Elemente geschaffen wie ein Kreuz, ein Quadrat in Anlehnung an Josef Albers und eine blau-weiße Strecke, die vermutlich von einem Fan des FC Schalke 04 stammte. „Unsere Gesellschaft ist bunt, das wollen wir auch zeigen“, hatte es Andreas Pläsken aus dem Katholikenrat bereits bei der Pressekonferenz am Vortag der Eröffnung klargemacht. Alle Farben dürften beim Mischen entstehen, nur Braun sei eine Farbe, „die wir hier nicht wollen“, sagte er ganz deutlich. „Wir dürfen auf das Ergebnis gespannt sein“, endete Martina Schilling-Graef ihre Eröffnungsrede. „LUX OVALIS wird uns mit Sicherheit in seinen Bann ziehen.“

 

 

Weitere Informationen

Die Ausstellung ist im Kulturzentrum B12, Böckenhoffstraße 12a, zu sehen. Es gibt ein Begleitprogramm mit unterschiedlichen Veranstaltungen am Kunstwerk. Die regulären Öffnungszeiten sind donnerstags von 16 bis 19 Uhr, freitags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr sowie auf Anfrage.

 

Weiteres findet sich auch im Internet auf www.luxovalis.de


Fotos von der Pressekonferenz und der Eröffnung


Abschied von der Kirche St. Bonifatius

„Abschied und Aufbruch“ heißt es am 6. Oktober in St. Bonifatius. An diesem Tag, dem Erntedankfest, feiert die Pfarrei St. Cyriakus die letzte heilige Messe in dieser Fuhlenbrocker Kirche. Es ist ein Tag, der gut passe, erklärt Andreas Willenberg, Pastor im Fuhlenbrock. „An diesem Ort ist viel Gutes geschehen, für das wir dankbar sind. Wir möchten an die Früchte erinnern, die hier gewachsen sind.“ Fast 70 Jahre war das Gotteshaus ein Ort des Gebets und Treffpunkt für die versammelte Gemeinde: 1957 wurde der Grundstein gelegt, 1958 erfolgte die Konsekration.

 

Dass sich die Gläubigen von ihrer Kirche verabschieden müssen, war hingegen bereits länger klar. Im Votum des Pfarreientwicklungsprozesses war vor acht Jahren festgelegt worden, dass St. Bonifatius bis zum Jahr 2025 einer anderen Nutzung zugeführt werden soll. Ansteigende Kirchenaustrittszahlen sowie der demografische Wandel hatten die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in der Pfarrei und in Bottrop schrumpfen lassen. Gleichzeitig nehmen die Kosten für den Unterhalt der Kirche deutlich zu. Bisher gab es noch eine Vorabendmesse am Samstagnachmittag in St. Bonifatius. Ab Oktober wird diese in St. Ludgerus gefeiert.

 

In der Vorwoche zum 6. Oktober haben die Gläubigen Gelegenheit zum persönlichen Abschiednehmen. Die Kirche wird ab Samstag, 28. September, zu bestimmten Zeiten geöffnet sein. Wer mag, kann in dieser Zeit den Kirchenraum erfahren, ihn auf sich wirken lassen und an einer Erinnerungswand persönliche Gedanken oder Erinnerungen teilen. Am Tag der letzten Messe sei es sicherlich zu „rummelig“ dazu, vermutet Andreas Willenberg. Nach der Messe soll es in einer Prozession zur St.-Ludgerus-Kirche gehen, wo das Erntedankfest gefeiert wird. Eine heilige Messe in St. Ludgerus wird es deswegen an diesem Tag nicht geben.

 

„Es war uns wichtig, dass die Menschen aus St. Bonifatius und St. Ludgerus diesen Tag mitgestalten können“, betont Pastor Willenberg. In diesem Sinne hatten sich Gemeindemitglieder aus beiden Standorten mit ihm und Gemeindereferentin Britta Walkowiak zusammengefunden, um die Messe und das folgende Programm vorzubereiten. Der Gottesdienst bestehe thematisch gesehen aus drei Teilen, erläutert er. Der erste Teil sei von Abschied und Schmerz geprägt, was sich unter anderem in den Kyrierufen ausdrücke. Der zweite Teil stelle die Erinnerung in den Mittelpunkt. In Form eines Dialogs mit Pastor Willenberg tragen anstelle der Predigt drei Gläubige aus St. Bonifatius vor, was sie dort erlebt haben und was sie mit dem Gotteshaus verbindet. Der dritte Teil schließlich sei auf die Zukunft ausgerichtet, so Willenberg. Das zeige sich beispielsweise in den Fürbitten. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Chor „Cantamus“ und der noch jungen Lobpreisband gestaltet – und damit von Musikern, die im Fuhlenbrock proben oder dort beheimatet sind. Posaunenklänge begleiten die Prozession zur Ludgerus-Kirche.

 

Bei der Prozession, bei der auch die KiTas St. Bonifatius und St. Ludgerus mitgehen, werden die Gläubigen aus St. Bonifatius das Allerheiligste mitnehmen, die Sakramentsglocken sowie die 200 Kilogramm schwere Konradsglocke. Sie gehörte einst zur früheren Konradskapelle im Haus Waldfrieden, später dann zur Bonifatius-Kirche. „Es sind vertraute Dinge, die wir weiternutzen und weiterhören werden“, sagt Willenberg. Die Konradsglocke wird die Sakristeiglocke der Ludgerus-Kirche ersetzen, die dann „in den Ruhestand“ geht, so Willenberg scherzhaft. An St. Ludgerus angekommen, werden die KiTa-Kinder einen Abschluss gestalten. Im Innenhof des Ludgerushauses wird ein Erntedank-Frühschoppen stattfinden. Auch die Erntegaben werden verteilt.

 

Wichtig sei es, auch weiterhin Beziehungsmöglichkeiten zu bieten und Treffen zu ermöglichen, betont Willenberg. Die Räume unterhalb des ehemaligen Bonifatiusheims können weiterhin genutzt werden. Auch die umgebaute KiTa St. Bonifatius bringe Kinder und ihre Familien mit der Welt des Glaubens in Berührung, heißt es in einem Brief von Propst Jürgen Cleve an die Pfarrei. Was in Zukunft auf dem Gelände der Kirche geschieht, ist noch offen. „Unsere Pfarrei erreichen Anfragen von Interessierten, die das Gelände, auf dem die Kirche steht, gerne für Projekte nutzen möchten, die im Einklang mit einer von uns als geeignet angesehenen Nachnutzung stehen“, informiert Cleve in seinem Brief. Die Stadtverwaltung habe signalisiert, dass die Fläche baurechtlich gut verwertbar ist. Sie hätte ein Interesse daran, dass der Kirchturm als Landmarke erhalten bleibt.

 

Um die Ausstattung des Gotteshauses kümmere sich die Pfarrei erst nach der letzten Messfeier. „Wir können nicht sofort alles lösen“, sagt Willenberg. Mit dieser Frage wird sich auch der Kreis derer beschäftigen, die den Abschiedstag mit vorbereitet haben. Sie möchten sich nach dem 6. Oktober weiter treffen. Ebenso um die Frage zu klären, wie den Menschen aus St. Bonifatius Brücken nach St. Ludgerus gebaut werden können. Fest steht bereits, dass es samstags einen Fahrdienst geben wird, der Gläubige, die die Vorabendmesse besuchen möchten und nicht selbstständig nach St. Ludgerus kommen können, dorthin bringen wird.

 

Eine schöne Erinnerung an St. Bonifatius ist das Fotoheft, das Küster Thomas Dodt mit eigenen Bildern der Kirche zum Abschied erstellt hat. Der Begleittext drückt es passend aus: Das Fotoheft solle trotz aller Wehmut auch ein erfreuendes Andenken an diese über Jahrzehnte so vielen Menschen vertraute Kirche im Fuhlenbrock sein.

 

 

 

Weitere Informationen:

 

Der Gottesdienst am Sonntag, 6. Oktober, beginnt um 10 Uhr in St. Bonifatius, Im Fuhlenbrock 186. Im Anschluss geht es in einer Prozession zur St.-Ludgerus-Kirche, Birkenstraße 73. Im Innenhof des Ludgerushauses, Ludgeristraße 4, findet ein Erntedank-Frühschoppen mit Würstchen und Waffeln statt. Dort werden auch die Erntegaben verteilt.

 

In der Vorwoche ist die St.-Bonifatius-Kirche zu folgenden Zeiten geöffnet:

 

Samstag, 28. September,

15 Uhr bis 17 Uhr

 

Sonntag, 29. September,

15 bis 19 Uhr

 

Montag, 30. September, bis Freitag 4. Oktober,

10 und 12 Uhr und 15 und 19 Uhr

 


Rebekka Griemens ist neue Gemeindereferentin in St. Cyriakus

Faszinierend an diesem Beruf ist für sie die große Bandbreite. Denn mitunter ist Rebekka Griemens Handwerkerin, Köchin, Seelsorgerin oder Gottesdienstleiterin – von allem ein bisschen. Als Gemeindereferentin nehme sie unterschiedliche Rollen ein. „Es ist ein Potpourri aus allem“, sagt die 26-Jährige.

 

Seit dem 1. September ist Rebekka Griemens in der Propsteipfarrei St. Cyriakus tätig. Am Sonntag, 22. September, wird sie in der Familienmesse in der St.-Cyriakus-Kirche offiziell vorgestellt. Ein wenig umsehen konnte sie sich bereits an ihrem neuen Arbeitsplatz. „Alles Weitere muss ich noch auf mich zukommen lassen und mich in die neue Aufgabe hineinfinden“, sagt sie. Sie müsse schauen, was gewollt und was sinnbringend ist. Fest steht, dass ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Tätigkeit die Jugendarbeit sein soll. Sie wird die Firmvorbereitung mitgestalten und den Kontakt zu den weiterführenden Schulen aufnehmen. Ein erster Höhepunkt wird sicherlich die Messdienerfahrt nach Rom sein, die sie im Oktober zusammen mit Gemeindereferentin Jennifer Brink und Propst Dr. Jürgen Cleve begleiten wird.

 

Für Rebekka Griemens ist Glaube mehr als der sonntägliche Gottesdienstbesuch. Glaube könne auch auf andere Weise gelebt und sichtbar werden. Für sie als Gemeindereferentin sei es wichtig, authentisch zu sein. Sie hofft darauf, dass dadurch Menschen Glauben anders wahrnehmen und selber einen Zugang bekommen können.

 

Die Arbeit mit Jugendlichen ist für sie nicht unbekannt: Auch in ihrer Assistenzzeit in der Propsteipfarrei St. Augustinus in Gelsenkirchen war sie ein wesentlicher Schwerpunkt, ebenso die Firmvorbereitung. Doch auch ungewöhnliche Bereiche gehörten dazu wie die Fanseelsorge und Fanclubseelsorge im Rahmen der „Offenen Kirche Schalke“ an den Heimspieltagen des FC Schalke 04. Anhängerin der Gelsenkirchener Knappen ist sie dadurch trotzdem nicht geworden – als „Essener Mädel“ ist sie bis heute ein Fan von Rot-Weiss Essen.

 

Rebekka Griemens wächst in Essen-Altenessen in einer katholischen Familie und mit zwei Brüdern auf. Sie besucht das katholische B.M.V.-Gymnasium und wird nach der Erstkommunion Messdienerin. Trotz der Nähe zur Kirche ist nach dem Abitur der Weg zum Beruf der Gemeindereferentin nicht vorgezeichnet. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie und wollte eigentlich Orthopädietechnikerin werden“, erzählt sie. Nach einem Jahr mit unterschiedlichen Praktikumsstellen in der Ortopädietechnik und im Eventmanagement entscheidet sie sich jedoch anders, denn beide Berufe erfüllen sie nicht. Ihre Mutter ist es schließlich, die sie daran erinnert, dass sie doch Gemeindereferentin werden wollte. Nicht zuletzt um Vieles besser zu machen.

 

An der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn nimmt sie 2017 das Studium der Religionspädagogik auf – jetzt „Angewandte Theologie“ genannt. Während des Studiums macht sie bei einem Praktikum bereits 2018 erste Erfahrungen in St. Cyriakus, lernt die Arbeit an der Cyriakusschule und mit Gemeindereferentin Christiane Hartung kennen. 2020 schließt sie die Zeit in Paderborn mit dem Bachelor ab. Nach der dreijährigen Assistenzzeit in Gelsenkirchen bleibt sie nach ihrer Beauftragung zur Gemeindereferentin 2023 noch für ein Jahr dort. Denn die vorherige Zeit sei leider auch von der Corona-Pandemie und Fusionen geprägt gewesen, erklärt sie. Im vergangenen Jahr habe sie die Arbeit dort vor allem von der schönen Seite erleben dürfen.

 

Jetzt freue sie sich auf ihre Arbeit mit Jugendlichen in Bottrop. „Was sich vor Ort etabliert, kann nur gut sein“, blickt sie positiv in die Zukunft. Ihr Beruf bringe ständig Neues, sei immer abwechslungsreich und nicht auf einen Bereich beschränkt. „Das ist das Coole daran.“

 

Weitere Info

Rebekka Griemens ist am Kirchplatz 2-3 erreichbar, Telefon 0157 37 24 07 69, E-Mail [email protected]. Die Familienmesse am Kirchplatz 1, in der sie offiziell vorgestellt wird, beginnt um 11.15 Uhr.


St. Suitbert feierte Patronatsfest

Am Sonntag, 8. September, wurde in Vonderort das Patronatsfest von St. Suitbert und des gleichnamigen Malteser-Stiftes gefeiert. Der Tag begann mit der Feier der Heiligen Messe in der Kirche. Vor dem Beginn waren am Eingang alle Gottesdienstbesucher:innen gebeten worden, mit unterschiedlichen Farben ihren Fingerabdruck auf insgesamt vier Leinwänden zu hinterlassen. Was das bedeutete, wurde später in der Messe erklärt.

 

Doch zunächst sprach Zelebrant Pastor Hans-Josef Vogel über das Leben des heiligen Suitbert. Suitbert kam aus England und war als Missionsbischof unter anderem an Ruhr und Lippe unterwegs. „Vielleicht ist er vor 1.300 Jahren auch durch Vonderort gelaufen“, stellte es sich Pastor Vogel vor. Suitbert verlegte später seine Tätigkeit auf den Bereich rund um das heutige Düsseldorf. 695 gründete er das Benediktinerkloster Swidbertswerth - später Kaiserswerth -, dem er als Abt vorstand. Er starb am 1. März 713, sein Gedenktag ist der 4. September.

 

Wie im Evangelium des Tages der geheilte taubstumme Mann von Jesus ein „Effata“ – Öffne dich – zugesprochen bekommt, habe sich auch Suitbert für den Glauben und seine Weitergabe geöffnet, erklärte Pastor Vogel. Bei der Taufe hörten alle Christen das „Effata“, als Zeichen, sich für die Botschaft Gottes zu öffnen und diese zu bekunden.

 

Dieser Gedanke setzte sich in der Ansprache von Sonja Sondermann fort, die anstelle der Predigt folgte. Der heilige Suitbert habe sein persönliches Profil in der Region hinterlassen, erklärte sie. Er habe ihr seinen Fingerabdruck verpasst. Dasselbe hätten auch die Gottesdienstbesucher:innen vor Beginn der Messe auf den Leinwänden gemacht. „Jeder Mensch hat ein einmaliges und besonderes Profil, das ihn einzigartig macht“, betonte Sonja Sondermann.

 

Als einige Kinder die vier Leinwände nach vorne brachten, zeigte sich beim Zusammenlegen, dass diese einen Stern ergaben. Schließlich wird der heilige Suitbert meist mit einem Stern in der Hand als Attribut dargestellt. Der Legende nach soll Suitberts Mutter bei seiner Geburt von zwei Sternenstrahlen getroffen worden sein– verbunden mit dem Auftrag, Gallien und Germanien zu missionieren. Der Stern zeige, dass „wir uns an Suitbert und sein Wirken erinnern sollen“, erklärte Sondermann weiter. Die Anwesenden sollten überlegen, wo sie überall ihren Fingerabdruck hinterlassen. Das geschehe beim Gang durch Türen oder beim Händeschütteln, absichtlich oder unabsichtlich. „Wir hinterlassen überall Spuren.“ Dadurch entstünden Verbindungen, eine Gemeinschaft, die trägt, wie hier im Gottesdienst, wo gemeinsam gebetet und gefeiert würde.

 

„Wie Suitbert seine Spuren hinterlassen hat, sollen auch wir im positiven Sinne unsere Spuren hinterlassen“, endete Sonja Sondermann. „Wir sollen ein Fingerabdruck Gottes sein“, griff auch Pastor Vogel schließlich das Bild noch einmal auf.

 

Nach der Feier der Messe, die vom Familienchor St. Suitbert musikalisch gestaltet wurde, wurde vor dem Gotteshaus zur Begegnung bei Essen und Getränken eingeladen. Eine weitere Möglichkeit, Gemeinschaft zu erfahren und auch auf diese Weise Spuren zu hinterlassen.

 


Wanderung mit Barbaraheimverein führt zu Wegekreuzen

Zu einer Wegekreuzwanderung hatte am Freitag, 6. September, wieder der Verein Barbaraheim Bottrop Lehmkuhle e.V. eingeladen. Unter dem Motto „Geh mit uns“ starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den mittlerweile zur Tradition gewordenen Gang in diesem Jahr am „Trappeschen Kreuz“ an der Ecke Essener Straße/Prosperstraße. Aufgrund plötzlich einsetzenden Regens wurden von den ursprünglich sechs geplanten Stationen zwei ausgelassen.

 

Auf dem Weg sollten zum einen Gedanken an die Menschen, die die Wegekreuze einst errichteten im Mittelpunkt stehen, hatte es Eberhard Lang vom Barbaraverein zur Begrüßung formuliert. Zum anderen könnten aber auch Gedanken über den Kreuzestod Jesu verbunden mit denen über den eigenen Tod den Weg begleiten. Dabei berührten die Impuls-Texte an den jeweiligen Stationen auch Themen wie das Unterwegssein und das Pilgern.

 

Das „Trappesche Kreuz“ als erste Station zeigt ein Kreuz mit einer neugotischen Christusfigur aus Lindenholz. 1978 wurde es an seinem heutigen Platz aufgestellt. Der Corpus stammt aus dem alten Hochaltar der St.-Cyriakus-Kirche und war im Auftrag der Pfarrei 1926 durch den Bildhauer Gerd Brücks in Kleve angefertigt worden. Vor dem Zweiten Weltkrieg soll das Kreuz unter einer Linde vor der Trappeschen Wirtschaft gestanden haben, bis der Ort durch Bombeneinwirkung im Jahr 1942 zerstört wurde.

 

Station zwei und drei fielen dem Regen zum Opfer. Vorbeigegangen wäre es ansonsten mit Station zwei am „Hölscherschen Kreuz am Heidenheck“ mit einer Christusdarstellung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, außerdem mit Station drei am „Triumphkreuz am Westring“. Das Kreuz ist die letzte Arbeit der Künstlerin Hildegard Bienen aus Marienthal, die auch den Tabernakel und den Ambo in St. Cyriakus gestaltet hat.

 

Station vier führte zum „Birkenfeldschen Hof- und Wegekreuz“ kurz vor dem Eingang zum Westfriedhof. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 hatte Hermann Birkenfeld gelobt: „Wenn ich gesund nach Hause komme, werde ich vor meinem Hause ein Kruzifix errichten.“ Dieses Versprechen hielt er nach seiner Rückkehr ein und ließ das Holzkreuz mit Bleikorpus aufstellen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts sollen Anwohner am Kreuz Mai- und Rosenkranzandachten gefeiert haben.

 

Nicht mehr weit war es von dort zu den letzten beiden Stationen. Mit dem „Kreuz am Südring“ in der Grünanlage vor der Hausnummer 55 wurde ein modernes Kreuz aufgesucht, dessen Bronzekorpus von der Bottroper Künstlerin Emmy Limpke gestaltet wurde. Seine Holzbalken stammen vom alten „Allermannschen Kreuz“ an der Hans-Böckler-Straße. Errichtet wurde das Kreuz 1995 zum 40-jährigen Bestehen der Barbaragemeinde.

 

Am „Hagelkreuz an der Sandbahn“ endete die Wanderung. Das Kreuz steht vor hohen Häusern mit Sicht auf das Südringcenter und in der Nähe der Barbarafigur der ehemaligen Barbarakirche. Das aus der Zeit um 1860 stammende Holzkreuz wurde 1925 durch ein Steinkreuz ersetzt. Von seinem früheren Standort Alter Südring/Im Springfeld wurde es nach Beschädigungen bei Straßenarbeiten 1973 versetzt und vor der ehemaligen Barbarakirche aufgestellt. Ob es tatsächlich zur Abwehr von Unwettern errichtet wurde, steht nicht fest. Lange war es an seinem alten Standort Segensstation bei der Fronleichnamsprozession der Herz-Jesu-Pfarrei.

 

Der Abend endete schließlich mit einem Zusammenheim im nahegelegenen Barbarheim. Zuvor hatten die Wanderer beim letzten Impuls noch einen Satz mit auf den Weg gegeben bekommen, der nur zu gut passte: „Mit Gott unterwegs sein, lohnt sich immer.“


St. Cyriakus feiert Patronatsfest

Sich willkommen fühlen, Gemeinschaft genießen – diese Gedanken standen jetzt beim Patronatsfest von St. Cyriakus im Mittelpunkt. Am Gedenktag des Heiligen, dem 8. August, waren zunächst alle Interessierten zum Seniorencafé im Haus Kirchplatz 2-3 eingeladen, im Anschluss zum Abendgebet in der Propsteikirche sowie zum gemeinsamen Ausklang im STÜCK.gut.

 

Nach dem Beisammensein und Austausch bei Kaffee und Kuchen fanden sich rund 50 Gläubige in der St.-Cyriakus-Kirche ein. Beim Abendgebet, das von Gemeindereferentin Christiane Hartung und Lars Meyer gestaltet wurde, ging es vornehmlich um den Heiligen und sein Wirken. Der heilige Cyriakus zähle zu den 14 Nothelfern, erklärte Christiane Hartung und fragte dabei die Anwesenden, ob sie weitere dieser Heiligen kenne. Das war gar nicht so einfach, auch wenn vereinzelte Antworten kamen. Propst Dr. Jürgen Cleve konnte mit einem Merkspruch weiterhelfen: „Margarete mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl – das sind die heiligen drei Madl.“ Damit waren die drei Frauen unter den vierzehn Nothelfern bekannt, die alle zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert gelebt haben. Christiane Hartung zählte auch die übrigen auf. Dazu gehörten außer den drei Frauen und dem heiligen Cyriakus noch Achatius, Ägidius, Blasius, Christophorus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Pantaleon und Vitus.

 

Christiane Hartung trug eine Erzählung über Cyriakus vor: Um das Jahr 300 versorgt Diakon Cyriakus während der Christenverfolgungen in Rom andere Menschen heimlich mit dem Allerheiligsten. Als er auffällt, wird der verhaftet. Im Gefängnis erweisen sich seine Heilkräfte, und er wird von Kaiser Diokletian zu seiner Tochter gebeten, die von einem bösen Geist besessen ist. Als Cyriakus die Tochter heilt und der Geist ausfährt, ist Gekläff zu hören und ein großer schwarzer Hund mit feurigroter Zunge zu sehen – ein Grund dafür, aus dem Cyriakus mit einem Hund dargestellt wird, den er an einer eisernen Kette führt. Aus Dankbarkeit für die Heilung schenkt Kaiser Dioklatian Cyriakus ein Haus, in dem er eine Kapelle einrichtet. Unter Kaiser Maximin wird Cyriakus jedoch wieder verfolgt und verhaftet. Er wird schließlich enthauptet und stirbt somit als Märtyrer.

 

Nach dem Abendgebet, das musikalisch von der Frauenschola und Kantorin Ursula Kirchhoff gestaltet wurde, blieben die Gläubigen in Gemeinschaft und ließen den Abend im STÜCK.gut bei Brot und Käse, Wasser und Wein enden.

 

„Die Innenstadt feiert“: Patronatsfest in St. Suitbert am 8. September

Nach den zwei Patronatsfesten der Innenstadt in Herz Jesu und St. Cyriakus steht im September das dritte und letzte Patonatsfest mit St. Suitbert an. Dort wird am Sonntag, 8. September, um 11.15 Uhr Familienmesse gefeiert. Im Anschluss wird zur Begegnung bei Essen und Getränken eingeladen.

 


30 Bottroperinnen und Bottroper pilgern ins belgische Banneux

Zur Wallfahrt nach Banneux sind am Dienstag, 6. August, 30 Pilgerinnen und Pilger aus St. Joseph und St. Cyriakus aufgebrochen. Die Bottroper Pfarreien hatten gemeinsam zur Reise in den belgischen Marienwallfahrtsort eingeladen. Begleitet wurden sie dabei von Propst em. Paul Neumann und Pastor Peter Keinecke.

 

Banneux ist ein viel besuchter Wallfahrtsort mit einer Heilquelle. Er liegt 25 Kilometer südlich von Lüttich in den belgischen Ardennen. Vom 15. Januar bis 2. März 1933 soll in Banneux der damals zwölfjährigen Mariette Beco achtmal die Gottesmutter Maria erschienen sein.

 

Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Bottroper am Vormittag in Belgien an. Die hohen Temperaturen seien gut erträglich gewesen, da Banneux auf einer Hochfläche liege und ein leichter Wind für Abkühlung sorgte, informiert Pastor Keinecke.

 

Nach der Ankunft wurde mit dem deutschsprachigen Geistlichen eine heilige Messe gefeiert. Im Anschluss hatten die Pilger:innen die Möglichkeit, den Kreuzweg zu beten oder einen Film über die Erscheinungen der Gottesmutter zu sehen. „Viele der Pilger haben sich in diesem Jahr für den Film entschieden“, so Keinecke. Für ihn ein Zeichen, dass diese Pilger zum ersten Mal mit nach Banneux gefahren sind.

 

Nach einer etwa zweistündigen Mittagspause folgten die Pilger dem Gebetsweg des Wallfahrtsortes, der von der Erscheinungskapelle bis zur Heilquelle führt und die Botschaft von Banneux besonders verdeutlicht. Bei ihren Erscheinungen hatte sich Maria als die „Jungfrau der Armen“ offenbart und darauf hingewiesen, dass die Quelle „für alle Nationen und für die Kranken bestimmt“ sei. Am 11. Februar 1933 erklärte sie Mariette Beco, dass sie vor allem gekommen sei, das Leiden zu lindern. Dieser 11. Februar war auch der 75. Jahrestag der ersten Erscheinung in Lourdes. Papst Johannes Paul II. hat diesen Tag 1993 zum internationalen Gebetstag für die Kranken bestimmt. Nicht zuletzt habe die Gottesmutter in Banneux auch auf die Kraft und die Notwendigkeit des Gebets verwiesen.

 

Von der Heilquelle aus ging es für die Bottroper Pilger schließlich in einer Prozession zur Abschlussandacht mit Krankensegen und von dort wieder zurück nach Bottrop. Da der Busfahrer ein Stück vom Weg abgekommen war, wurden die Pilger auf dem Rückweg unerwartet mit einer wunderschönen Fahrt durch die hügelige Landschaft der Ardennen belohnt, sagt Pastor Keinecke. Bestes Beispiel dafür, dass ein Umweg nicht immer einen Umweg darstellen muss. 


Pater Josef Roes feiert am 7. Juli Diamantenes Priesterjubiläum

Am 4. Juli 2024 hat er sein Diamantenes Jubiläum begangen: Denn vor 60 Jahren wurde Pater Josef Roes zum Priester geweiht. Aus diesem Anlass feierte der Afrikamissionar am 7. Juli, einen feierlichen Dankgottesdienst in St. Suitbert, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen waren.

 

Josef Roes wurde als zweites von acht Kindern am 18. Februar 1936 in Bottrop geboren und in St. Cyriakus getauft. Dort empfing er später auch das Sakrament der Firmung – von keinem geringerem als dem Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen. In St. Cyriakus war er zudem als Messdiener aktiv. In einer Messdienerstunde war es auch, als er zum ersten Mal von der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare hörte - auch „Weiße Väter“ genannt, weil sie die lange, weiße nordafrikanische Gandura tragen, eine Art Tunika. „In der Messdienerstunde erhielt ich einen Flyer der Missionare“, erinnert sich Josef Roes im Gespräch. Er wusste sofort: „Das möchte ich auch machen.“

 

Nacht acht Jahren Volksschule besuchte er die Internate der Afrikamissionare in Rietberg und Großkrotzenburg. Dort macht er 1958 auch das Abitur. Sein Philosophiestudium absolvierte er in Trier, zum anschließenden Noviziat zog er nach Hörstel um. Das Theologiestudium erfolgte in London. Am 4. Juli 1964 wurde Josef Roes schließlich in Großkrotzenburg zum Priester geweiht.

 

Da nach dem Umzug seiner Eltern nach Bottrop-Vonderort St. Suitbert seine neue Heimatpfarrei war, feierte Pater Roes am 12. Juli 1964 dort seine Primiz. Eine Woche später feierte er eine weitere Primiz in seiner Taufkirche St. Cyriakus. Im Jahr 1965 verließ Pater Roes seine Heimat Richtung Tansania. Dort angekommen musste er zunächst die Landesprache Kisuaheli lernen. „In den ersten sechs Monaten habe ich einen Kurs besucht, um die Sprache zu erlernen und etwas über die Sitten und Gebräuche zu erfahren“, erklärt der 88-Jährige. Aktuell leben 36 Afrikamissionare in Tansania, vier davon kommen aus Deutschland. Ihre Hauptaufgabe erstreckt sich auf die Pfarrarbeit, die Seelsorge und die Ausbildung der Priester.

 

Auch Pater Roes war über vier Jahrzehnte in der Pfarrarbeit tätig, und zwar in den Erzbistümern Tabora und Mbeya sowie im Bistum Kahama. „Die Pfarreien waren meist sehr groß, und ich war viel unterwegs, um die Menschen zu besuchen“, sagt Roes. Innerhalb der Pfarreien des ostafrikanischen Landes lebten verschiedene Stämme mit ihrer jeweils eigenen Stammessprache. „Meistens konnten wir uns aber in Kisuaheli verständigen.“ Ab den 1970er-Jahren habe sich die pastorale Arbeit zunehmend auf kleine Gemeinden konzentriert, was das Glaubensleben vereinfacht habe. „Meist waren es kleine Gruppen aus 15 bis 20 Familien, die zu Gebet und Bibelgesprächen zusammen kamen“, so Pater Roes. Es sei für ihn eine gelungene Form, Laien auf diese Weise einzubeziehen, von der auch Deutschland heute noch lernen könne.

 

2012 kehrte Pater Roes nach Deutschland zurück. Heute lebt er mit weiteren Afrikamissionaren in einem Altenheim in der Kölner Innenstadt. Am 7. Juli kehrte er nach Bottrop zurück, wo immer noch Verwandte von ihm leben und wo er an diesem Tag mit seinen Gästen auf die langen Jahre seiner Zeit als Priester und Missionar zurückblicken konnte.                                                                                                                     (Fotos unten: Heinz-Ulrich Feldges)

 

 

Information: Afrikamissionare

Zurzeit sind 1110 Afrikamissionare in 22 Ländern Afrikas und in 13 Ländern der übrigen Welt tätig. Ihre Einsatzgebiete sind nicht mehr auf Afrika beschränkt.


Die Innenstadt feiert: Patronatsfest in Herz Jesu

„Die Innenstadt feiert“ – und das jetzt über mehrere Monate mit den Patronatsfesten der drei Innenstadtkirchen. Den Beginn machte am Freitag, 7. Juni, und am Sonntag 9. Juni, die Feier des Herz-Jesu-Patronats. Am Freitag, dem Hochfest „Heiligstes Herz Jesu“ wurde in der Kirche an der Prosperstraße eine Abendmesse mit Eucharistischer Anbetung und Eucharistischem Segen sowie anschließender Begegnung gefeiert. Am Sonntag folgte eine Heilige Messe um 9.30 Uhr, nach der zum Frühstück eingeladen wurde.

 

Entstanden ist die Herz-Jesu-Verehrung in der Mystik des Spätmittelalters. „Es ist eine besondere Frömmigkeit, die uns heute teilweise seltsam anmutet“, sagte Pastor Peter Keinecke, der die Abendmesse am Herz-Jesu-Fest feierte. In der Herz-Jesu-Verehrung wird Jesus unter dem Symbol seines Herzens als die personifizierte Liebe verehrt, das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente und der Kirche.

„Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus“, heißt es im Evangelium des Hochfestes. Es gehe um das Herz, um die Liebe und die gefühlvolle Seite, so Keinecke. „Das lassen wir heute nicht immer an uns heran.“

 

Gott wende den Menschen seine Liebe zu – eine Zusage, die sich durch die gesamte Bibel zöge. Der Mensch sei von Gott gewollt. Das sei auch darin zu sehen, dass Jesus selbst zu den Menschen gekommen sei. „Gott liebt uns über das Kreuz hinaus. Er nimmt uns an die Hand, besonders in Jesus“, erklärte Pastor Keinecke. „Wir sollen Liebende im Auftrag Gottes sein“, betonte Keinecke weiter. „Wir sollen die Größe Gottes als Liebende in unserer Welt sichtbar machen.“

 


Sieben Gruppen engagierten sich bei der 72-Stunden-Aktion

„Uns schickt der Himmel“ – unter diesem Motto haben sich im gesamten Bistum Essen mehr als 2400 Kinder und Jugendliche im Rahmen der 72-Stunden-Aktion für unterschiedliche Sozialprojekte eingesetzt. Am Sonntagnachmittag, 21. April, endete die Sozialaktion des BDKJ mit einer großen Abschlussveranstaltung auf dem Essener Burgplatz. Zu den insgesamt 89 Gruppen gehörten auch sieben Gruppen aus Bottrop. Etwa 150 Kinder und Jugendliche versuchten hier an drei Tagen, die „Welt ein Stück besser zu machen“.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten zwischen zwei Optionen wählen und sich entweder für die „Do-it“- oder die „Get-it“-Variante entscheiden, das heißt, selbst entscheiden, welches Projekt sie durchführen wollen oder sich ein Projekt zuweisen lassen. Die DPSG St. Pius-Philippo Neri, die KjG St. Elisabeth und St. Ludgerus sowie die Gruppe „Abenteuerspielplatz BDKJ Bottrop“ hatte sich für die „Do-it-Variante“ entschieden. Die Pfadfinder kümmerten sich um das Außengelände des neuen Kinderschutzhauses, die KjG baute unter anderem Matschküchen für die Schule am Tetraeder, während am Abenteuerspielplatz die Grünflächen gereinigt wurden. Die übrigen vier Gruppen hatten die „Get-it-Variante“ gewählt und erst am Donnerstag mit dem Auftakt der Aktion erfahren, welchem Projekt sie sich widmen werden. Gäste des Auftakts waren auch Oberbürgermeister Bernd Tischler sowie Stadtdechant Propst Dr. Jürgen Cleve. „Dass sich bei der 72-Stunden-Aktion insbesondere junge Menschen engagieren, ist ein schönes Zeichen und sollte uns Mut und Zuversicht für die Zukunft geben“, hatte OB Tischler dabei betont.

 

Die Gruppen der „Get-It-Variante“ waren mit ihren Einsatzorten zufrieden: Die KjG St. Joseph baute unter anderem einen Heu-Unterstand für das Caritas Kinderdorf „Am Köllnischen Wald“. Die Malteser Jugend, die sich als einzige Gruppe ihrer Gemeinschaft aus dem Bistum Essen beteiligte, war in der Rheinbabenwerkstatt des Diakonischen Werks Gladbeck-Bottrop-Dorsten eingesetzt. Dort wurden neue Hecken gesetzt und eine Rollstuhlschaukel gereinigt. In der KiTa St. Elisabeth war die DPSG St. Peter aktiv, legte Hochbeete an, stellte ein Tipi auf und baute eine Rundbank zusammen. Die Wölflinge hingegen kümmerten sich um Grünflächen in der Pfarrei

 

Häufig habe er gehört, dass Jugendliche sich nicht oder nur wenig für Ereignisse außerhalb ihres unmittelbaren Lebens interessieren, so OB Tischler beim Auftakt. „Ich glaube, dass es insbesondere jungen Menschen nicht egal ist, was um sie herum passiert, sondern, dass sie Einfluss nehmen und versuchen, die Welt in ihrem Sinne und für ihre Zukunft zu gestalten“, hielt er dagegen. Eine Aktion wie in den vergangenen Tagen „schweiße die Gruppen zusammen“, erklärte zudem Lukas Fleger aus dem BDKJ-Stadtvorstand. Sich in diesem Sinne zu engagieren sei nicht selbstverständlich und ein gutes Zeichen nach außen.

 


Wechsel in der Leitung der Caritas-Gruppe St. Ludgerus

Ihre Aufgabe hat sie mit Begeisterung und Herzblut gemacht. Das betonte Pastor Andreas Willenberg jetzt bei ihrer Verabschiedung, die ihr sichtlich nicht leichtfiel. Doch nach 18 Jahren gibt Anni Lemberg die Vorstandsarbeit der Caritasgruppe St. Ludgerus nun in andere Hände. Zusammen mit der 84-Jährigen legen auch Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihre Ämter im Vorstand nieder. Wie die Vorsitzende haben auch sie seit 2006 die Arbeit der Caritas im Fuhlenbrock geprägt.

 

Wichtig war es Anni Lemberg für eine gute Nachfolge zu sorgen, so Pastor Willenberg. Mit Regina Dübbert, Ursula Pellmann und Ursula Hullerum hat sich ein neues Leitungsteam gefunden, das von den Caritas-Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.

 

Er sei beeindruckt von dem jahrelangen Engagement des scheidenden Vorstands, sagte Caritasdirektor Dr. Andreas Trynogga. Für ihre Arbeit über die vielen Jahre sei er sehr dankbar. Gemeinsam mit Margret Zerres und Gudrun Höpfner aus dem Vorstand der CKD Bottrop war er ebenfalls zur Verabschiedung gekommen. Als Zeichen für die Dankbarkeit der Fuhlenbrocker Caritas-Gruppe erhielt Anni Lemberg eine große Torte, die unter anderem das Flammenkreuz, das Logo des Wohlfahrtsverbands, zeigte. Zudem wurden Anni Lemberg und Annemarie Czeslik mit dem Elisabeth-Kreuz der Caritas geehrt, das Hildegard Liebert bereits ihr Eigen nennen durfte.

 

Die Aufgaben in der Caritas, der sie schon seit 2001 angehört, seien vielfältig gewesen, zog Anni Lemberg Bilanz. Dazu gehörten unter anderen die Haussammlungen, Seniorennachmittage, Besuche der Mitglieder und ihrer Familien bei Geburtstagen, besonderen Hochzeitstagen, aber auch in Krankheits- und Todesfällen. Nicht zuletzt unterstützte sie mit der Caritas-Gruppe Bedürftige und Migranten oder auch das Caritas-Kinderdorf.

 

Anni Lemberg habe sich ebenso in der Stadtkonferenz sowie auf Diözesanebene eingebracht, erklärte die CKD-Vorsitzende Margret Zerres. Stets habe sie sich für andere Menschen interessiert, für ihre Schicksale und Nöte, habe zugehört und geholfen – das alles mit viel Freude. Die Zahl ihrer Kontakte sei groß gewesen. Sicherlich an die 30 Ehrenamtliche habe sie in den zurückliegenden Jahren für die Caritas-Arbeit anwerben und begeistern können. Auch wenn Anni Lemberg nun mit Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihr Arbeit im Vorstand beendeten, so „werden sie sicherlich alles Caritas-Frauen bleiben“, war sich Margret Zerres sicher.


Pfarrer Johannes Tillmann feierte 60-jähriges Priesterjubiläum

Fotos: Thomas Dodt
Fotos: Thomas Dodt

Mit einem festlichen Gottesdienst in St. Ludgerus ist am Samstag, 24. Februar, das Diamantene Priesterjubiläum von Pfarrer Johannes Tillmann gefeiert worden. Zahlreiche Gäste waren aus diesem Anlass zur Feier der heiligen Messe in den Fuhlenbrock gekommen.

 

Die Predigt in der Messfeier zum Jubiläum hielt Pastor Norbert Linden. Linden war einst Nachfolger von Johannes Tillmann als Pfarrer in St. Ludgerus und ist zurzeit Pastor in der Essener Pfarrei St. Josef in Frintrop. In seiner Predigt sprach Linden über das Priesteramt. Er betonte unter anderem, dass Johannes Tillmann in den 60 Jahren seiner Tätigkeit nicht nur als Vertreter einer Institution gewirkt habe, sondern vor allem als Mensch und Priester.

 

In seiner Rolle aus Stadtdechant überbrachte zudem Propst Dr. Jürgen Cleve Grüße aus den Bottroper Pfarreien. Der Tag endete nach dem Gottesdienst mit einem Empfang und guten Begegnungen des Jubilars mit seinen Gästen im Ludgerushaus.

 


Weitere Informationen zum Leben von Pfarrer Johannes Tillmann finden sich im folgenden Text.


Vor 60 Jahren wurde Johannes Tillmann im damals noch jungen Bistum Essen zum Priester geweiht. In St. Ludgerus war der heute 87-Jährige 26 Jahre lang als Pfarrer tätig – bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2008. Gute Erfahrungen und Begegnungen haben seine Zeit im Fuhlenbrock geprägt, oft hat er mit Gemeindemitglieder Reisen unternommen, etwa nach Rom, Israel oder auch Norwegen. Immer hat Johannes Tillmann den Kontakt zu den Menschen gesucht. Das gilt nicht nur für seine Zeit in St. Ludgerus. „Ich habe überall viele gute Erlebnisse gehabt“, denkt er an frühere Stationen seiner Priesterlaufbahn zurück. Aber nicht nur er selbst ist stets positiv auf seine Mitmenschen zugegangen. „Anscheinend konnten viele auch etwas mit mir anfangen“, sagt er lachend. „Das hat mich vielleicht bis heute munter gehalten.“

 

Priester zu werden war für den gebürtigen Gladbecker zunächst nicht selbstverständlich. Als Kind möchte er noch Schneider werden, wie sein Vater. „Ich konnte bereits mit sieben Jahren Knöpfe annähen“, erinnert er sich. Doch nach der Volksschulzeit lassen ihn seine Eltern aufgrund guter Leistungen noch das Gymnasium besuchen – was in der damaligen Zeit mit sechs Geschwistern nicht selbstverständlich ist. Als das Abitur näher rückt, kann er sich vorstellen, später als Lehrer zu arbeiten. Der Weg hin zur Theologie öffnet sich letztendlich aber auch. Schließlich kommt er aus einem katholischen Elternhaus: Sein Vater ist Mitglied der Eucharistischen Ehrengarde, seine Geschwister singen im Kirchenchor, er selbst ist Messdiener. Sein Religionslehrer ist es dann, der in ihm einen späteren Geistlichen vermutet und ihm vorschlägt, Theologie zu studieren. „Durch den Kontakt zu ihm wuchs in mir der Wunsch, Priester zu werden“, erklärt Tillmann.

 

Von 1958 bis 1964 studiert er Philosophie und Theologie in Münster und Freiburg. Seine Ausbildung zum Priester beginnt er noch in Münster. 1962 ist er mit den weiteren Priesteramtskandidaten der erste, der in das neue Priesterseminar in Essen-Werden einzieht. Große Aufbruchsstimmung habe in dieser Zeit geherrscht, so Tillmann. Nicht nur das erst 1958 gegründete Bistum Essen ist noch jung. 1962 wird auch das Zweite Vatikanische Konzil einberufen, das für Veränderungen sorgen wird. Seine Priesterweihe am 22. Februar 1964 fällt mitten in diese Zeit.

 

Noch bevor das Konzil 1965 endet, tritt Johannes Tillmann seine erste Kaplansstelle in St. Elisabeth in Bottrop an. „Ich habe mir damals sehr viel davon versprochen“, betont er mit Blick auf die Reformen dieser Zeit. „Das war ein großer Motivationsschub.“ Mit dem Gefühl von Aufbruch und Veränderung seien sie als junge Kapläne in die Gemeinden gegangen. Seine Primiz in Gladbeck zelebriert er bereits „versus populum“, also mit der Hinwendung zur Gemeinde. Der Kontakt zu den Gläubigen habe sich durch das Konzil verbessert, auch durch die Verwendung der Landessprache im Gottesdienst. „Es hat zunächst Manches vorangetrieben“, sagt Tillmann über die Dynamik dieser Zeit, die zwar für Veränderungen sorgte, von der bis heute aber noch manche Umsetzung fehlt.

 

In St. Elisabeth schließt Tillmann schnell Kontakte, trifft auf eine interessante Jugendarbeit und genießt die fröhliche Atmosphäre im Pfarrhaus mit Pfarrer Heinrich Linkholt. „Das hat den Beginn sehr erleichtert“, ist er dankbar. 1967 kommt er als Kaplan nach St. Joseph in Gelsenkirchen, wird dann nach nur zwei Jahren Religionslehrer am Städtischen Jungengymnasium in Wattenscheid, im selben Jahr auch Subsidiar in St. Pius in Wattenscheid. Bis 1982 bleibt er dort und empfindet vor allem die Arbeit in der Schule, das Wirken zwischen katholischen und evangelischen Kollegen, als äußerst fruchtbar.

 

1982 wird Johannes Tillmann zum Pfarrer von St. Ludgerus ernannt, 1986 auch zum Stadtfrauenseelsorger. Beides bleibt er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008. Wichtig ist ihm in all den Jahren immer gewesen, den Glauben nicht nur als „Anhängsel“ zu sehen, sondern als etwas, dass lebensbestimmend sein kann. „Kirche ist für mich kein Apparat, sondern die Glaubensgemeinschaft der Christen“, erläutert Tillmann. Glauben heiße für ihn Leben, genauso wie Leben aus dem Glauben. Mit Blick auf die aktuelle Situation von Kirche, deren Mitglieder immer weniger werden, wünscht er sich, dass Menschen ihr nicht einfach den Rücken kehrten, sondern sich für Veränderungen engagierten. Kirche müsse eine Sprache finden, die Menschen erreiche, die dabei aber nicht nur Verständigungsmittel, sondern eine Art „Lebensmittel“ sei. Die theologische Aussage müsse deutlich werden. Tillmann: „Das, was ich ins Wort setze, muss ich auch leben.“


Kreuz der Herz-Jesu-Kirche wurde geborgen

Das Turmkreuz der Herz-Jesu-Kirche ist am Freitag, 26. Januar, geborgen worden. Aufgrund eines Sturmschadens war das Kreuz auf die Dachplattform unterhalb der Spitze gestürzt und steckte dort auf 40 Metern Höhe fest. Die Feuerwehr hatte versucht, das Kreuz herunterzuholen, jedoch nicht über den geeigneten Ausleger verfügt. Bis die Witterung es zuließ und auch das geeignete Fahrzeug verfügbar war, musste der Raum unterhalb des Turmes verkehrstechnisch gesichert werden. Die Kirche konnte in dieser Zeit trotzdem genutzt und über den Zugang an der Karl-Englert-Straße betreten werden.

 

Mit einer selbstfahrenden Arbeitsbühne konnten Dachdecker der Firma Koch die betroffene Stelle nun erreichen. Das Kreuz, das etwa 300 bis 400 Kilogramm wiegen dürfte, musste zur Bergung in einzelne Teile zerschnitten werden. Der Hahn des Turmkreuzes ist durch den Sturz zerbrochen, das Kreuz ist stark verrostet. Das Loch im Kirchendach wurde mit einem Einsatz aus Kupfer geflickt. Wegen zu starken Windes wurden die Arbeiten am Freitag abgebrochen und am Samstag beendet. Kreuz und Hahn sind jetzt vorrübergehend im Vorraum des Aufzuges unterhalb des Gotteshauses eingelagert. In den nächsten Wochen muss dann noch der Blitzschutz erneuert werden.

 

Der Hahn wurde im Jahr 1949 auf den Turm der Kirche montiert, die in den 1920er-Jahren nach Plänen des Architekten Josef Franke errichtet wurde. Dachdecker Erwin Rick der Firma Scheulen und Thrien kletterte damals noch mit Strickleiter hoch. Beim Befestigen des Hahnes stand er auf dem Querbalken des Kreuzes. Ob oder wann Kreuz und Hahn wieder ihren Weg auf den Turm von Herz Jesu finden werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.



Pfarrei nimmt Abschied von Pastoralreferent Florian Giersch

An diesem Wochenende hat St. Cyriakus gemeinsam mit Familie, Freunden und Weggefährten Abschied von Florian Giersch genommen. In der Nacht zum 10. November war der erst 42-Jährige Pastoralreferent aufgrund eines internistischen Notfalls unerwartet gestorben.

 

Bereits am Freitag, 17. November, hatte die Möglichkeit bestanden, sich in der Propsteikirche persönlich zu verabschieden. Nicht nur sein Sarg, auch eines seiner Fahrräder, für die er eine große Leidenschaft hegte, ein Foto von ihm sowie ein Kondolenz-Buch standen an diesem Tag vor dem Altar des Gotteshauses. Am Abend wurde ein Wortgottesdienst zum Abschied gefeiert.

 

Am Samstag, 18. November, feierte die Trauergemeinde in der vollbesetzten St.-Cyriakus-Kirche das Auferstehungsamt für ihn. Zahlreiche Menschen waren nach Bottrop gekommen, um Florian Giersch auf seinem letzten Weg zu begleiten. Personaldezernent und Domvikar Dr. Kai Reinhold verlas einen Brief von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der seine „aufrichtige Anteilnahme in dieser schweren Stunde“ ausdrückte. Dabei umfasste der Brief auch die Lebensstationen des Pastoralreferenten und verwies auf ihm wichtige Bereiche, für die er sich engagierte. Mit ihm verliere „unsere Diözese einen authentischen, theologisch gebildeten sowie musikalisch versierten Seelsorger, der die Menschen mit seiner Empathie, seinem besonderen Humor und seiner Freundlichkeit angesprochen hat“, so die Worte des Bischofs.

 

Ein Sprechspiel mit Propst Dr. Jürgen Cleve und Gemeindereferentin Anne-Kathrin Hegemann, das einen Dialog zwischen Gott und den bei ihm ankommenden Florian darstellte, spiegelte Florians Gottesbild und auch sein Selbstbild wider – und passte in der locker geführten Art nur zu gut zu dem kreativen und unkonventionellen Pastoralreferenten. Gott sei für ihn „der/die/das Ewige“ gewesen, der nicht zu fassen und eben nicht konkret festzuhalten sei. Gottes Gegenwart sei für ihn zu spüren gewesen: Wenn es ihm gut ging wie bei einem Treffen mit Freunden oder beim Musik machen. Doch auch wenn er zweifelnd und suchend gewesen sei, denn er hätte auch „seine Dämonen“ gekannt, mit denen er gerungen habe.

 

Bei einem ersten Aufeinandertreffen mit Gott hätte dieser ihn auch erstaunt nach seinem Aussehen fragen können, sprach Propst Cleve im Anschluss an den Dialog weiter. Denn am Tag vor seinem Tod hatte Florian noch mit Mantel und Helm den heiligen Martin beim Martinzug dargestellt. Diese Rolle habe gut zu ihm gepasst, sagte der Propst, „offen und den Menschen zugewandt“. Er sei sehr froh, dass Florian für ihn zu einem Freund und Weggefährten geworden sei. Florian sei ein Mensch gewesen, der „Grenzen und Mauern übersprungen“ habe. „Lebendig wird die Kirche durch alle, die ein bisschen verrückt sind, die kreativ sind, die nicht alle Regeln einhalten“, so Cleve. Gott zu verkünden, habe Florian geliebt und dabei betont, dass sich die Welt als Christ besser gestalten lasse. Mit Bezug auf Florians enge Verbindung nach Jerusalem endete Propst Cleve mit „Shalom“ und „Sei geborgen im himmlischen Jerusalem“.

 

Beerdigt wurde Florian Giersch auf dem Gelsenkirchener Ostfriedhof an der Erdbrüggenstraße. Auch dort hatte sich eine große Trauergemeinde versammelt, die im Anschluss zu Musik, die Florian mochte, gemeinsam zur letzten Abschiedsfeier im evangelischen Gemeindehaus am Grieseplatz zog. Oft hatte Florian bei dem von ihm gerne übernommenen Beerdigungsdienst anderen Trauernden die Zuversicht an die Auferstehung vermittelt. Der Abschied von ihm selbst war aber vor allem von eigenen Worten über seinen Tod geprägt: „Wenn ich an meinen eigenen Tod denke, fällt mir nicht viel dazu ein. Ich erwarte viele offene Enden und dass Freund und Freundin weinen, dass ich falle in das große Leben.“

Über Florian Giersch:

 

Florian Giersch wurde am 24. Januar 1981 in Gelsenkirchen geboren. Nach dem Zivildienst arbeitete er zunächst für den Caritasverband Bochum, bevor er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und für ein Jahr in Jerusalem katholische Theologie studierte. Während des Studiums engagierte er sich zudem in der Betreuung Schwerstbehinderter. Von 2013 bis 2016 war er bis zum Abschluss seiner Ausbildung als Pastoralassistent in der Essener Pfarrei St. Dionysius eingesetzt. 2016 kam er in die Bottroper Propstei St. Cyriakus, und war damit der erste Pastoralreferent in der Pfarrei.

 

In St. Cyriakus war Florian Giersch besonders für die Firmkatechese sowie den Bereich der Kinder- und Jugendpastoral verantwortlich. Genauso lag ihm aber auch der Beerdigungsdienst am Herzen. Als kreativer Mensch setzte er zudem neue Formen der Glaubensverkündigung in den digitalen Medien in Gang – unter anderem mit einem Podcast über Heilige. Er arbeitete am diözesanen Zukunftsbildprojekt „Gründerbüro für pastorale Innovationen“ mit und war darüber hinaus seit 2017 Mitglied der Sonder-Mitarbeitervertretung. Auch für die „LaufBand“ des Bistums Essen engagierte er sich.

 


Wer den Dialog zwischen Propst Cleve und Anne-Kathrin Hegemann aus dem Auferstehungsamt nachlesen möchte, findet ihn hier zum Dowload. Ebenfalls zum Downolad an dieser Stelle auch die Danksagung der Familie.

 

Download
Dialog Auferstehungsamt
dialog_veroeffentlicht.pdf
Adobe Acrobat Dokument 388.6 KB
Download
Danksagung der Familie
florian-giersch-20231215-143634.pdf
Adobe Acrobat Dokument 598.9 KB


Dr. Gerd-Heinz Stevens in Herz Jesu in Ruhestand verabschiedet

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche ist am Sonntag, 22. Oktober, Dr. Gerd-Heinz Stevens als Organist und Chorleiter aus dem Dienst der Propstei St. Cyriakus in den Ruhestand verabschiedet worden. Nicht nur für den 66-Jährigen galt es an diesem Tag Abschied zu nehmen. Auch die von ihm geleitete Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert, die sich nun auflöst, gestaltete zum letzten Mal den Gottesdienst. Das musikalische Programm umfasste an diesem Tag Werke, die in den vergangenen Jahren von den Sängerinnen und Sängern zu verschiedenen Anlässen gesungen worden waren. Dazu gehörten unter anderen das Kyrie aus der Messe von Robert Jones aus dem Jahr 2021, das Sanctus und Benedictus aus der von Dr. Gerd-Heinz Stevens komponierten „Kleinen Dorfmesse“ von 1977/78 und das Agnus Dei aus der Messe in F von Jacques-Louis Battmann.

 

Zelebrant Propst Dr. Jürgen Cleve dankte Gerd-Heinz Stevens und den Chorsänger:innen für ihren jahrzehntelangen engagierten Dienst. Auf diese Weise hätten sie die Gemeinde nicht nur beim Gesang unterstützt, sondern ihr auch „das Geheimnis Gottes näher gebracht“. Das Evangelium des heutigen Sonntags sei ihm für die Festmesse zunächst unpassend erschienen, so Cleve. In der Stelle des Matthäusevangeliums gehe es darum, dass die Pharisäer Jesus mit der Frage, ob es erlaubt sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen, eine Falle stellen wollen. Jesu antworte darauf: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

 

„Braucht Gott etwas? Hat er nicht schon alles? Was können wir ihm geben?“, fragte der Propst. Jeder in der Gemeinde setze seine ganz eigenen Fähigkeiten und Begabungen ein. Damit diene er der Schöpfung, Gott und den Mitmenschen. „Dieser Dreiklang bestimmt unser Leben“, betonte er, das Leben jedes Christen. Die Gemeinde verkünde das Lob Gottes an unterschiedlichen Stellen. „Als Christen dürfen wir mutig sein, unsere Begabungen einzusetzen.“ Gerd-Heinz Stevens habe das in besonderer Weise getan. Mit dem Dienst in Herz Jesu, aber auch als Leiter des Festivals Orgel PLUS habe er das nicht nur eindimensional gemacht, sondern Vielfalt eingebracht.

 

Der Chor habe nicht nur zur musikalischen Gestaltung beigetragen. Die Mitglieder hätten durch ihren Einsatz auch Gemeinschaft erlebt. Propst Cleve endete mit einem Zitat des heiligen Augustinus: „Wer singt, betet doppelt.“ Mit Musik können ausgedrückt werden, was mit Sprache allein nicht gut gelinge. „Damit werden wir gestärkt für unseren Dienst im Alltag.“

 

Weitere Info

Dr. Gerd-Heinz Stevens wird auch im Ruhestand weiterhin in der Fasten- und Adventszeit mit einem Konzert in Herz Jesu zu hören sein. Das Festival Orgel PLUS wird er nach bisherigem Stand bis 2027 weiterführen (s. auch Porträt im folgenden Beitrag)


Gerd-Heinz Stevens - vom Kirchenmusiker zum Kulturmanager

In Sachen Musik ist er so etwas wie ein Alleskönner. Gerd-Heinz Stevens ist nicht nur Organist und Kirchenmusiker: Er ist auch Kulturmanager, Musikwissenschaftler und Komponist. In Bottrop kennen ihn viele vor allem durch das von ihm gegründete Festival Orgel PLUS, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. In den 1980er-Jahren war er zudem als Organist in Herz Jesu tätig, führte nach einer Unterbrechung die später vereinigten Chöre aus Herz Jesu und St. Suitbert bis heute weiter.

 

Doch nach über vier Jahrzehnten beruflichen Schaffens denkt Stevens jetzt ans Aufhören. Im August hat er seinen 66. Geburtstag gefeiert. Jetzt verabschiedet er sich als Chorleiter offiziell aus dem Dienst in der Propsteipfarrei St. Cyriakus. Am 22. Oktober ist er mit der Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert in der heiligen Messe um 9.30 Uhr in Herz Jesu zum letzten Mal zu hören. Auch die Chorgemeinschaft löst sich mit seinem Abschied auf.

 

Ganz trennen muss sich Bottrop von Gerd-Heinz Stevens jedoch nicht. Verbindungen zu den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft sollen bestehen bleiben, und auch die traditionellen Konzerte in der Fasten- und Adventszeit wird es in Herz Jesu weitergeben. Nicht zuletzt wird er auch das Festival Orgel PLUS gesichert bis 2027 weiterleiten.

 

Dabei lag die Verbindung zu Bottrop zunächst nicht nahe. Denn geboren wird der Musik-Allrounder 1957 in Rees-Millingen. Er wächst im niederrheinischen Mehrhoog auf und besucht das Collegium Augustinianum in Goch, wo er auch ersten Orgel- und Klavierunterricht erhält. Nach dem Abitur studiert er Musikwissenschaft, Niederländisch, Volkskunde und katholische Theologie in Köln und Münster. 1981 erhält er ein Stipendium der belgischen Universität Leuven. Sein Studium schließt er schließlich 1983 mit der Promotion zum Thema „Das Wunderkind in der Musikgeschichte“ ab.

 

Den Weg Richtung Kirchenmusik schlägt er früh ein. Bereits während des Studiums wird sie zum Nebenverdienst. In einer kinderreichen Familie aufgewachsen, genauer mit zwei Schwestern und zwei Brüdern, war „mein Vater der Meinung, dass ich mir auf diese Weise etwas dazuverdienen kann“, erinnert sich Stevens. Über Bekannte kommt er schließlich nach Bottrop und tritt 1982 als Organist und Chorleiter seinen Dienst in der damaligen Herz-Jesu-Pfarrei an. In der Zeit seiner Tätigkeit bis 1990 erhält die Kirche nicht nur einen neuen Anstrich. Auf Stevens‘ Initiative hin wird 1986 dort der größte Orgelneubau seit Bestehen des Bistums Essen errichtet: Die große Rensch-Orgel mit ihren 56 Registern und vier Manualen zählt bis heute zu den Lieblingsorgeln des Musikers.

 

Um das neue Instrument zu finanzieren, finden in den beiden Folgejahren unter anderem jeweils eine Woche mit Benefizkonzerten statt. Auf Anregung des damaligen Kulturdezernenten erwächst aus der Konzertreihe schließlich das Festival Orgel PLUS. Im Januar 1989 wird es vom Kulturamt der Stadt Bottrop und dem Kulturrat, einem Verein kulturinteressierter Bürger, zum ersten Mal durchgeführt – mit Gerd-Heinz Stevens als künstlerischem Leiter. Weitere Kirchengemeinden werden in das Projekt einbezogen. Außer Konzerten gehören von Anfang an Gottesdienste, Exkursionen, Ausstellungen und auch Veranstaltungen für Kinder dazu.

 

Ende der 80er-Jahre erkrankt Stevens schwer an Rheuma. Die körperliche Belastung als Organist wird ihm dadurch zu viel. Er gibt seine Stelle in Herz Jesu auf und wechselt als Musikdramaturg in das Kulturamt der Stadt Stuttgart. Von Stuttgart aus führt Stevens seine berufliche Laufbahn über verschiedene Stationen. Er wird Geschäftsführer des Berliner Kammerorchesters Ensemble Oriol, Vorsitzender des Vereins der Gelsenkirchener Barocksolisten und ist Ende der 90er-Jahre für die organisatorische Betreuung der „Serenaden an der Ruhr“ in Mülheim zuständig. Bis 2009 ist er darüber hinaus auch Referent der Einführungsvorträge der philharmonischen Konzerte in Duisburg.

 

Doch letztlich führt ihn sein Weg auch zurück. „Bei der Kirchenmusik bin ich immer hängen geblieben“, verrät der 66-Jährige. Sie ist seine geheime Leidenschaft. Immer wieder übernimmt er Organistenstellen, arbeitet in Engelskirchen, Köln, Berlin oder Dingelstädt. Bis zuletzt ist er Chorleiter in Dinslaken, Duisburg, Hamminkeln, Spellen und auch in Bottrop. Denn dort übernimmt Stevens vor etwa 15 Jahren wieder die Chöre von St. Suitbert und Herz Jesu, die einige Jahre später zur Chorgemeinschaft zusammengeführt werden.

 

Die Verantwortung für das Bottroper Orgel-Festival ist über die Jahrzehnte bei allen weiteren Aufgaben in seinen Händen geblieben. Im Januar 2024 wird es zum 36. Mal stattfinden. 3000 Besucher:innen kommen im Schnitt pro Jahr zur der traditionellen Konzertwoche, auch wenn es durch die Corona-Pandemie zunächst einen Einbruch gegeben hat. Bedeutende europäische Komponisten waren in den vergangenen Jahren zu hören wie Heinz Wunderlich, Franz Lehrndorfer oder Arvid Gast. Einige Werke wurden während des Festivals sogar uraufgeführt. Zu hören waren bisher nicht nur Orgel und klassische Orchesterinstrumente, sondern auch Panflöte, Drehorgel oder Alphorn. 2024 wird es ein Konzert mit Orgel und Nyckelharpa geben, einem geigenähnlichen Streichinstrument, dessen Saiten mechanisch über Tasten verkürzt werden. Als Sprecher war auch Schauspieler und Pumuckl-Synchronstimme Hans Clarin einst dabei.

 

Etwa zwei Jahre im Voraus plant Stevens eine Festivalwoche. „Das ist notwendig, wenn man bestimmte Musiker einladen und ein vielfältiges Programm anbieten möchte“, weiß er. Besonders erfolgreich war das Festival im Kulturhauptstadtjahr 2010, als es sich mit einer zweiwöchigen Ausgabe präsentierte.

 

Ganz loslassen wird die Musik Stevens also auch im Ruhestand nicht. Einige Aufgaben als Organist werden darüber hinaus bleiben, sicherlich auch auf Anfrage. Das wird auch für das Komponieren gelten, dem er sich immer wieder gewidmet hat. Ein Teil der von ihm geschriebenen „Kleinen Dorfmesse“ wird in der Abschiedsmesse in Herz Jesu am 22. Oktober zu hören sein. Ansonsten möchte Stevens zukünftig mehr Zeit außerhalb von Niederrhein und Ruhrgebiet verbringen. In Mecklenburg-Vorpommern hat er sich vor zehn Jahren eine alte Fabrikantenvilla gekauft. Nach einem bewegten Berufsleben und arbeitsreichen Wochenenden steht sie jetzt im Ruhestand mit mehr freier Zeit für ihn bereit.

Katholische Pfarrei

Propstei St. Cyriakus

  

Kirchplatz 2 - 3

46236 Bottrop

 

Pfarrbüro

Tel.: 02041/ 6902 12

Fax: 02041/ 6902 23

E-Mail: pfarrbuero(at)st-cyriakus.de

Mo.                  9.00 - 11.00 Uhr

Mi                     9.00 - 12.00 Uhr

Do.                   15.00 - 17.00 Uhr

Fr.                      9.00 - 12.00 Uhr